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Crypto-Debanking: Warum das Ende erst 2026 zu erwarten ist – Einblicke von Caitlin Long

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Crypto debanking is not over until Jan 2026: Caitlin Long

Crypto-Debanking bleibt eine der größten Herausforderungen für die Kryptoindustrie, insbesondere in den USA und der EU. Experten wie Caitlin Long zeigen auf, warum die Probleme noch bis mindestens Januar 2026 andauern werden und welche politischen und regulatorischen Faktoren dabei eine Rolle spielen.

Das Thema Crypto-Debanking gewinnt zunehmend an Bedeutung, da die Kryptoindustrie weltweit vor großen Herausforderungen steht. Trotz zahlreicher positiver Signale und regulatorischer Lockerungen in den letzten Monaten ist das Ende der sogenannten Debanking-Maßnahmen gegen Krypto-Unternehmen in den Vereinigten Staaten noch nicht in Sicht. Caitlin Long, Gründerin und CEO der Custodia Bank, einem der wenigen Krypto-freundlichen Finanzinstitute, liefert fundierte Einblicke und warnt vor einer anhaltenden Belastung bis mindestens Januar 2026. Die Hintergründe sind komplex und hängen eng mit den politischen Machtverhältnissen, regulatorischen Vorgaben und derro schwerwiegenden Einflussnahme verschiedener Institutionen zusammen. Crypto-Debanking bezeichnet das systematische Verhalten von Banken und Finanzinstituten, Krypto-Unternehmen den Zugang zu traditionellen Bankdienstleistungen zu verweigern oder erheblich zu erschweren.

Diese Praxis führt dazu, dass viele Krypto-Firmen Schwierigkeiten haben, alltägliche Bankservices wie Kontoführung, Zahlungstransfers oder Kreditaufnahmen zu nutzen. Für junge Unternehmen und Start-ups im Bereich der digitalen Assets kann dies existenzbedrohend sein, da Liquidität und operative Abläufe stark eingeschränkt werden. Bereits Anfang 2023 kam es zur Schließung mehrerer krypto-affiner Banken, ein Ereignis, das als Initialzündung für die Debanking-Bewegung in der Branche gilt. Kritiker sprechen in diesem Zusammenhang von „Operation Chokepoint 2.0“, einer vermeintlichen koordinierten Maßnahme seitens verschiedener US-Regulierungsbehörden, um Banken daran zu hindern, Krypto-Unternehmen als Kunden zu akzeptieren.

Dieses Vorgehen hat nicht nur den Wettbewerbsdruck erhöht, sondern auch zu einem Vertrauensverlust in das Finanzsystem geführt. Die politische Landschaft spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Trotz der positiven Signale von US-Präsident Donald Trump, unter anderem durch seine Anordnung vom 7. März, wonach Bitcoin, das in Strafverfahren beschlagnahmt wurde, zur Errichtung einer nationalen Reserve verwendet werden soll, bleibt das Debanking-Problem bestehen. Caitlin Long weist darauf hin, dass der wichtigste Spielveränderer in diesem Feld die Kontrollmacht über den Federal Reserve, die Zentralbank der USA, darstellt.

Solange die Demokraten die Mehrheit bei der Federal Reserve inne haben, wird es schwerfallen, die restriktiven Praktiken gegenüber Krypto-Banken zu beenden. Ausschlaggebend ist dabei, dass Donald Trump erst im Januar 2026 die Möglichkeit hat, einen neuen Gouverneur der Federal Reserve zu ernennen. Bis dahin bleibt die Fed ein regulatorischer „Outlier“, der sich beharrlich gegen die Lockerung der Anti-Krypto-Richtlinien stellt. Diese Diskrepanz könnte einen regelrechten Kampf zwischen der Federal Reserve und anderen Institutionen wie dem Office of the Comptroller of the Currency (OCC) oder der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) auslösen, die zuletzt verstärkt pro-Krypto-Positionen einnahmen. Die anhaltenden Kontrollen durch die Fed und die umfassenden Prüfungen bei Krypto-freundlichen Banken münden in einem Klima der Unsicherheit und des stetigen Misstrauens.

Laut Long wurden ihre eigenen Bankgeschäfte bei Custodia mehrfach von umfangreichen Prüfungen betroffen, was zu Verzögerungen und erheblichen finanziellen Mehrkosten führte. Dabei handelt es sich nicht nur um Einzelfälle, sondern um eine systemische Herausforderung für alle Krypto-Banken, die in den Vereinigten Staaten operieren. Auch außerhalb der USA ist das Debanking ein signifikantes Problem. Europa steht vor ähnlichen Herausforderungen. Anastasija Plotnikova, Mitgründerin und CEO des Blockchain-Regulierungsunternehmens Fideum, beschreibt die Situation als durchweg schwierig.

Trotz einiger Fortschritte im Jahr 2024 sieht sie weiterhin eine erhebliche Belastung für sowohl kleine als auch große Krypto-Unternehmen innerhalb der EU. Die wiederholten Kontoschließungen bei Krypto-Firmen über mehrere Jahre hinweg zeigen, dass sich das Problem nicht auf den US-Markt beschränkt, sondern global eine Rolle spielt. Die Debanking-Klage von Coinbase im Juni 2024 brachte weitere Aufmerksamkeit auf das Thema. Die veröffentlichten Dokumente zeigten, dass US-Banken auf Anweisung von Regulierungsbehörden gebeten wurden, ihre Aktivitäten im Krypto-Sektor auszusetzen oder zumindest vorübergehend auf „Pause“ zu setzen. Diese Enthüllungen sorgten für Empörung in der Branche und werfen ein Schlaglicht auf die enge Verflechtung zwischen staatlichen Behörden und dem traditionellen Bankwesen.

Gleichzeitig gab es jedoch auch politische Initiativen, die als Gegenbewegung zu der strikten Regulierung gewertet werden können. Kurz nach Trumps Erklärung, dass er die sogenannte Operation Chokepoint 2.0 beenden wolle, lockerte das OCC seine Richtlinien hinsichtlich der Zusammenarbeit von Banken mit Krypto-Unternehmen. Diese Maßnahmen sind jedoch nur Stückwerk, solange die Federal Reserve weiter eine harte Linie fährt. Operation Chokepoint 2.

0 beschreibt im Kern eine Strategie, bei der politische Kräfte versuchen, durch regulatorischen Druck und indirekte Maßnahmen Krypto-Unternehmen zu schwächen. Die Praxis des „Secret Debanking“ wurde dabei oft als Mittel genutzt, um unerwünschte Kunden ohne direkte gesetzliche Maßnahmen aus dem Bankensystem zu drängen. Mindestens 30 prominente Gründer aus Tech- und Krypto-Bereichen sollen laut Berichten bereits derartige Erfahrungen gemacht haben, was das Vertrauen in die Integrität des Finanzsystems untergräbt. Auch wenn die digitale Asset-Branche vor einer Vielzahl an regulatorischen sowie finanziellen Herausforderungen steht, zeigt sich doch ein Trend hin zu einer möglichen Entspannung. Die politische Debatte und die zunehmende Anerkennung von Kryptowährungen als legitime Finanzinstrumente, insbesondere auf Führungsebene in den USA, könnten mittelfristig zu einem echten Umdenken führen.

Dies wird jedoch vermutlich erst nach den tiefgreifenden personellen Veränderungen in Schlüsselpositionen, etwa der Federal Reserve, möglich sein. Für die Zukunft bedeutet dies, dass Krypto-Unternehmen ihre Geschäftsmodelle und Compliance-Strategien weiter anpassen müssen, um weiterhin handlungsfähig zu bleiben. Die Entwicklungen in den USA sollten dabei aus europäischer Perspektive aufmerksam beobachtet werden, da die Tendenzen zur Regulierung und Debanking hierzulande ähnliche Herausforderungen darstellen. Innovationen im Bereich Krypto-Banking und regulatorischer Technologie bieten zwar Chancen, doch der regulatorische Druck wird voraussichtlich zumindest bis zum Jahr 2026 eine bedeutende Rolle spielen. Die Debanking-Problematik zeigt zudem, wie eng die Zukunft der digitalen Währungen mit politischen Entscheidungsprozessen verknüpft ist.

Während technologische Entwicklungen weiterhin hohe Dynamik zeigen, laufen regulatorische Anpassungen meist deutlich langsamer und unterliegen politischen Einflussnahmen. Ein nachhaltiger Fortschritt in der Integration von Kryptowährungen ins traditionelle Finanzsystem setzt deshalb auch transparentere und einheitlichere Rahmenbedingungen voraus. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Crypto-Debanking mehr als eine vorübergehende Schwierigkeit darstellt. Vielmehr handelt es sich um ein strukturelles Problem, das die Branche mindestens bis Januar 2026 beschäftigen wird. Die Einschätzungen von Caitlin Long und weiteren Experten verdeutlichen, dass die Politik, insbesondere die Besetzung der Schlüsselpositionen bei der Federal Reserve, maßgeblich darüber entscheiden wird, wann und in welchem Umfang die Hindernisse für die Kryptoindustrie im Bankensektor abgebaut werden können.

Die Debatte rund um Crypto-Debanking steht also stellvertretend für die breitere Frage, wie digitale Innovationen und traditionelle Finanzstrukturen in Zukunft zusammenspielen können. Die nächste Zeit wird zeigen, ob die Krypto-Branche die bürokratischen und politischen Hürden überwinden kann oder ob weitere Restriktionen das Wachstum und die Akzeptanz von Kryptowährungen behindern werden. Für Investoren, Unternehmer und Nutzer bleibt Abwarten angesagt, wie sich die regulatorische Landschaft bis 2026 entwickelt und ob die lang ersehnte Normalisierung endlich beginnt.

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