Die Frage, wie viele von Menschen geschaffene Objekte es tatsächlich gibt, weckt das Interesse von Wissenschaftlern, Philosophen und Technikbegeisterten gleichermaßen. In einer Welt, die durch industrielle Produktion, technologische Innovationen und Massenfertigung geprägt ist, erscheint die Anzahl der produzierten Gegenstände nahezu unermesslich. Doch wie viele unterschiedliche physische Objekte können die Menschen tatsächlich herstellen? Und was bedeutet das für unsere Ressourcen, Umwelt und Zukunft? Diese Überlegungen führen uns zu einer spannenden Reise durch Zahlen, Physik und Rohstoffe. Zunächst einmal ist es wichtig, zwischen der Anzahl der tatsächlich existierenden Objekte und der Anzahl möglicher verschiedener Objekte zu unterscheiden. Die reale Menge an Objekten, die derzeit auf der Erde existieren, ist immens.
Von einfachen Alltagsgegenständen wie Stiften, Tassen oder Schuhen bis hin zu komplexen Maschinen, Autos oder Gebäuden – die Gesamtheit aller Dinge, die Menschen je geschaffen haben, ist enorm. Die Produktion hat sich über Jahrhunderte entwickelt und mit der industriellen Revolution und der modernen Massenfertigung dramatisch beschleunigt. Eine neuere Diskussion auf der Plattform Hacker News brachte die Frage auf, ob es theoretisch möglich sei, 2^256 (das sind etwa 10^77) unterschiedliche materielle Gegenstände herzustellen. Die Zahl 2^256 ist astronomisch hoch und stammt aus der Welt der Informatik und Kryptographie, wo sie häufig als Maß für die Anzahl möglicher Kombinationen verwendet wird. Um dies in einen physikalischen Kontext zu setzen, hilft es, die Größenordnung mit bekannten kosmologischen Zahlen zu vergleichen.
Die Anzahl der Protonen im beobachtbaren Universum wird auf etwa 10^80 geschätzt. Diese Zahl ist vergleichbar mit der zuvor genannten. Daraus ergibt sich, dass die Herstellung von 2^256 verschiedenen physischen Gegenständen nicht möglich sein kann – schlichtweg, weil dafür nicht genügend Materie existiert. Selbst wenn man jede einzelne Proton eines jeden Atoms nutzen würde, wäre die Anzahl der unterschiedlichen Objekte immer noch begrenzt. Natürlich könnte man argumentieren, dass Elemente wie Mikroplastik in diese Zählung einbezogen werden dürfen, da sie aus extrem kleinen Teilchen bestehen.
Überall auf der Erde gibt es riesige Mengen von Mikroplastikpartikeln, die tatsächlich eine enorme Vielfalt an kleinen, von Menschen hervorgebrachten Objekten darstellen. Allerdings ändert dies nichts an der fundamentalen Beschränkung: Die Gesamtmenge der Materie, die uns zur Verfügung steht, ist endlich. Diese Überlegung wirft interessante Fragen zur Nachhaltigkeit und zukünftigen Ressourcennutzung auf. Unsere industrielle Gesellschaft setzt derzeit auf das stetige Wachstum von Produktion und Konsum von Gegenständen. Aber wenn die Anzahl der materiellen Objekte durch physikalische und materielle Grenzen begrenzt ist, wie sieht dann die Zukunft der Herstellung, der Innovation und des Wirtschaftswachstums aus? Die Antwort könnte in der Qualität und Komplexität der Gegenstände liegen, statt in der bloßen Anzahl.
Fortschritte in der Nanotechnologie, der digitalen Fertigung und der Kreislaufwirtschaft könnten dazu führen, dass materielle Ressourcen effizienter genutzt werden. Zum Beispiel kann die Herstellung multifunktionaler Geräte, die viele Aufgaben in einem integrierten System erfüllen, den Bedarf an ständigem Konsum neuer Einheiten reduzieren. Eine weitere Dimension ist der digitale Raum. Während die physische Anzahl von Objekten durch Materie begrenzt bleibt, wächst die Menge der digitalen Objekte exponentiell. Virtuelle Welten, Software, digitale Kunstwerke und andere immaterielle Produkte entstehen kontinuierlich und sind nicht durch die physikalischen Grenzen von Atomen beschränkt.
In vielen Branchen beginnen virtuelle Güter, eine ähnlich wichtige Rolle wie reale Objekte zu spielen. Dennoch bleibt die Faszination an der Idee, dass es eine theoretische Obergrenze dessen gibt, was wir materiel herstellen können, bestehen. Es zeigt uns die Grenzen unseres Planeten und wie viel wir bislang erreicht haben. Die Herstellung und Nutzung von Milliarden von Alltagsgegenständen hat unsere Zivilisation geprägt und weiterentwickelt, doch wir stehen vor der Herausforderung, den Ressourcenverbrauch in Einklang mit den natürlichen Grenzen zu bringen. Insgesamt dient die Frage nach der Anzahl der von Menschen gemachten Objekte als Denkanstoß hinsichtlich unseres Umgangs mit Materialien und Energie.
Sie lenkt den Blick darauf, dass menschliche Kreativität und Innovation nicht unbegrenzt auf der Ausbeutung physischer Ressourcen basieren können. Nachhaltigkeit, bewusster Konsum und technologische Weiterentwicklungen werden in der Zukunft eine noch zentralere Rolle spielen. Unsere Materie ist begrenzt, aber unser Geist besitzt die Fähigkeit, immer neue Wege zu finden, diese Grenzen zu erweitern und kreative Lösungen zu entwickeln. Vielleicht liegt die Zukunft nicht darin, unendlich viele Gegenstände zu produzieren, sondern die Art und Weise, wie wir mit dem vorhandenen Material umgehen, fundamental zu verändern und verantwortungsvoll mit unserer Umwelt umzugehen.