Figma hat sich als eine der führenden Plattformen für gemeinsames Design und Prototyping etabliert. Besonders in der Zusammenarbeit zwischen Designern und Entwicklern bietet Figma zahlreiche Vorteile. Doch viele Entwickler zögern, ein kostenpflichtiges Abo abzuschließen, da es immer wieder Unsicherheiten gibt, wie umfangreich die Funktionen der kostenlosen Version tatsächlich sind und welche Einschränkungen bestehen. Genau hier setzt dieser umfassende Leitfaden an, um Entwicklern einen klaren Überblick zu verschaffen und den Umgang mit Figma ohne kostenpflichtigen Account zu erleichtern. Die Nutzung von Figma ohne bezahltes Abonnement kann durchaus effektiv und produktiv gestaltet werden.
Die Plattform hat in ihrer kostenfreien Version bereits viele wertvolle Features integriert, die für Frontend-Entwickler und Webentwickler essenziell sind. Das Wichtigste ist jedoch, sich mit den Eigenschaften der kostenlosen Variante vertraut zu machen, um keine Zeit mit überflüssigen Funktionen oder vergeblichen Versuchen zu verlieren. Ein entscheidender Schritt für Entwickler ist die Installation der Figma-Desktop-App. Im Vergleich zur Nutzung im Browser bietet die Desktop-Version deutlich bessere Performance, insbesondere bei komplexen und umfangreichen Dateien. Ein weiterer Vorteil liegt in der Unterstützung lokaler Schriftarten, die ohne zusätzlichen Aufwand eingebunden werden können.
Dies ist von großer Bedeutung, um bei der Umsetzung von Designs typografische Genauigkeit sicherzustellen. Der Zugriff auf die App erfolgt auch offline auf zuvor geöffnete Projekte, was mehr Flexibilität gerade in Situationen mit eingeschränkter Internetverbindung bietet. Zudem sorgen die funktionierenden Tastaturkürzel und die reduzierte Ablenkung durch Browser-Tabs für einen effizienteren Workflow. Um Figma überhaupt nutzen zu können, ist ein kostenloser Account unverzichtbar. Seit den letzten Updates ist die Plattform ohne Anmeldung stark eingeschränkt – Nutzer können nur noch Dateien betrachten, jedoch kaum interaktiv mit den Inhalten arbeiten.
Mit einem eigenen Konto erhalten Entwickler Zugang zu einer Vielzahl von Features, die die Zusammenarbeit mit Designern enorm erleichtern. Ein bedeutender Vorteil des kostenlosen Kontos liegt im Kommentarsystem. Entwickler können nicht nur Kommentare einsehen, sondern auch eigene Bemerkungen hinterlassen, inklusive der Möglichkeit, andere Nutzer zu erwähnen oder Bilder hochzuladen. Dadurch entsteht ein direkter Kommunikationskanal zwischen Design- und Entwicklungsteams, der Missverständnisse reduziert und den Projektfortschritt beschleunigt. Darüber hinaus können Entwickler mit dem kostenlosen Figma-Account wichtige Designinformationen einsehen: Die Ansicht von Layer-Dimensionen, das Ausmessen von Abständen zwischen Elementen per Tastenkombination sowie das Inspizieren von Eigenschaften wie Farben, Typografie oder Inhalten ermöglichen eine präzise Umsetzung des Designs.
Besonders das Messen von Distanzen durch das Halten der Alt- beziehungsweise Option-Taste während des Hoverns über andere Elemente ist ein oft unterschätztes Werkzeug, das die Arbeit deutlich erleichtert. Ein weiterer Pluspunkt ist die Möglichkeit, Assets direkt aus Figma exportieren zu können – sei es als SVG, PNG, JPG oder PDF. Diese Funktion erlaubt Entwicklern, Icons, Bilder oder andere Design-Bausteine unkompliziert in ihre Projekte einzubinden, ohne zusätzliche Tools zu benötigen. Ebenso können sie interaktive Prototypen starten und testen, was vor allem bei der Vorbereitung von Frontend-Implementierungen wertvolle Einblicke gewährt. Spannend ist auch die integrierte Voice-Call-Funktion von Figma, die im kostenlosen Account genutzt werden kann.
Gerade in verteilten Teams ermöglicht sie eine schnelle und unkomplizierte Abstimmung, ohne auf separate Kommunikationswerkzeuge zurückgreifen zu müssen. Trotz der vielen Vorteile gibt es Einschränkungen, die Entwickler ohne ein kostenpflichtiges Abonnement einkalkulieren müssen. Die sogenannten Dev Mode Features sind ausschließlich zahlenden Nutzern vorbehalten. Diese beinhalten unter anderem genauere Messungen und Annotierungen in der Entwicklungsansicht, die bis Mai 2025 noch teilweise kostenfrei waren, inzwischen jedoch exklusiv im Premium-Plan zur Verfügung stehen. Dies kann insbesondere für kleinere Teams oder Einzelentwickler relevante Grenzen setzen, wenn es um Feinheiten im Workflow und höchste Präzision geht.
Ein cleverer Trick, um dennoch Zugang zu Dev Mode zu erhalten, ist es, den Designer um Edit-Zugriff auf eine Datei zu bitten. In diesem Fall erhalten Entwickler automatisch eine Testphase von drei Tagen, in denen Dev Mode Features nutzbar sind. Somit lässt sich kurzfristig der volle Funktionsumfang ausprobieren oder intensiv nutzen, während man auf die offizielle Freigabe der Bearbeitungsrechte wartet. In der Praxis hat sich gezeigt, dass viele Frontend-Entwickler auch ohne die Dev Mode Tools bestens zurechtkommen. Die Kombination aus Desktop-App, kostenlosen Funktionen und enger Zusammenarbeit mit dem Designteam reicht oft aus, um qualitativ hochwertige Ergebnisse zu erzielen.