Einkaufswagen sind aus unserem Alltag kaum wegzudenken. Sie begleiten uns bei jedem Wocheneinkauf und beeinflussen auf subtile Weise das gesamte Einkaufserlebnis. Doch so selbstverständlich, wie viele sie betrachten, steckt hinter der Gestaltung und Funktionalität von Einkaufswagen eine komplexe Welt der Nutzererfahrung, die viel mehr Aufmerksamkeit verdient. Während viele glauben, alle Einkaufswagen seien gleich, zeigt eine jüngste Analyse der Einkaufswagen der bekannten Supermarktketten Carrefour, Alfatah und Imtiaz, wie differenziert und oft unterschätzt das Thema tatsächlich ist. Denn die Gestaltung, Größe, Handhabung und Wartung von Einkaufswagen können den Komfort, die Effizienz und sogar die Freude beim Einkaufen erheblich beeinflussen.
Diese Untersuchung befasst sich mit den jeweiligen Stärken und Schwächen der Wagen, um Einkäufern eine fundierte Entscheidungsgrundlage für ihre nächste Shoppingtour zu bieten. Die Vielfalt der Einkaufswagen in den untersuchten Filialen variiert stark. Während Carrefour lediglich eine Art Einkaufswagen und einen Handkorb anbietet, zeigt Alfatah eine bemerkenswerte Bandbreite mit drei verschiedenen Trolley-Größen, die von klein bis groß reichen. Imtiaz bietet außerdem neben einem großen Einkaufswagen und einem Handkorb ein zusätzliches kleines Basket-Cart an, welches vor allem für enge Gänge konzipiert ist. Diese Vielfalt spiegelt unterschiedliche Bedürfnisse der Kunden wider, doch nicht jedes Design überzeugt in der Praxis.
Die Größen der Wagen spielen eine entscheidende Rolle für die Nutzererfahrung. Carrefour’s Wagen beispielsweise sind vergleichsweise tief, was dazu führt, dass Kunden sich häufig bücken müssen, um Gegenstände aus dem tiefsten Teil des Wagens zu erreichen – eine Rückenschonung sieht anders aus. Im Gegensatz dazu sind die Wagen bei Alfatah mit einer Länge von etwa 38,5 Zoll und einer Tiefe von 14 Zoll etwas flacher gestaltet. Diese Abmessung beseitigt das Problem des tiefen Greifens, bringt aber andere Herausforderungen mit sich, wie etwa die eingeschränkte Kapazität für voluminöse Waren. Die Handhabung zeigt sich als weiterer kritischer Punkt.
Die Erfahrung mit den Wagen von Carrefour ist durchschnittlich, die Räder sind gelegentlich nicht optimal ausgerichtet, was das Manövrieren erschwert, aber insgesamt noch akzeptabel ist. Alfatah hingegen bietet eine ambivalente Erfahrung: Der kleinste Wagen ist leicht und flüssig zu bewegen, während der große Wagen durch sein Gewicht und seine Länge eine Herausforderung darstellt und sogar zur Gefahr für die Beine werden kann. Imtiaz hat offensichtlich Wagen ohne Rücksicht auf die Ladenorganisation eingekauft, denn die großen Wagen sind für die engen Gänge schlicht zu sperrig, was das Einkaufen zum Geduldsspiel macht. Interessant ist das mitgelieferte kleine Basket-Cart, ideal für die Platzverhältnisse, aber seine winzige Kapazität und schlechte Ergonomie machen es für größere Einkäufe ungeeignet. Eine innovative Methode zur Bewertung der Lenkbarkeit ist der sogenannte Straight Line Test™.
Hierbei wird gemessen, wie gut ein Einkaufswagen seine Spur hält, wenn die Räder gerade ausgerichtet sind. Carrefour bestand den Test einigermaßen, Alfatahs großer Wagen machte zwar die beste Geradeausfahrt, leidet aber unter Übergewicht, das das Lenken erschwert. Imtiaz blieb weit zurück, da die Wagen teils fast um 90 Grad abdriften. Die Wartung der Einkaufswagen offenbart ein weiteres Problemfeld. Alle untersuchten Supermärkte zeigen deutliche Gebrauchsspuren: fehlende Gummiecken, angerissene oder fehlende Griffe und teils stark abgenutzte Oberflächen.
Dies schadet nicht nur dem optischen Eindruck, sondern beeinträchtigt auch die Handhabung und Sicherheit. Besonders problematisch sind Griffe, die unangenehm zu greifen sind oder sogar beschädigt wurden, da sie eine Grundfunktion bei der Steuerung darstellen. Die Erfahrung an den jeweiligen Supermarktstandorten spielt ebenfalls eine Rolle. Bei Carrefour sind die Wagen direkt am Eingang leicht zugänglich, aber durch die Lage vor dem Geschäft entsteht bei hohem Besucheraufkommen oft Gedränge. Alfatah lässt die Wagen zunächst verstreut liegen, was zwar das Greifen erleichtert, jedoch unordentlich wirkt.
Nach manueller Sortierung wird das Bild aufgeräumter, doch das Zurückbringen der Wagen wird komplizierter, da man eng an Barrieren manövrieren muss. Imtiaz punktet bei der Wagenverfügbarkeit, aber aufgrund der inkonsistenten Radgrößen entstehen beim Einordnen der Wagen regelmäßig Probleme, was zu Frust führt. Die Wahl des Einkaufswagens wird somit nicht nur durch die reine Größe oder das Design bestimmt, sondern ebenso durch die Ergonomie, die Wartung und die logistischen Gegebenheiten vor Ort. Kleinere Trolleys bieten mehr Wendigkeit und eine angenehmere Nutzererfahrung, während große Wagen mit höherer Kapazität oft mit Einschränkungen bei Mobilität und Komfort einhergehen. Ein interessanter Ansatz, der bei der Räderkonfiguration diskutiert wird, ist die Beschränkung der drehbaren Bewegung auf die vorderen Räder – ähnlich wie bei einem Vorderradantrieb-Auto.
So könnte die Manövrierbarkeit verbessert werden, allerdings würde das die seitliche Beweglichkeit einschränken. Außerdem wird in anderen Ländern das Konzept verfolgt, zusätzliche Wagen innerhalb des Geschäftes bereitzustellen. Solche zentral positionierten Wagen helfen vor allem Kunden, die erst während ihres Einkaufs merken, dass sie mehr transportieren möchten, und fördern den Warenumsatz. Insgesamt zeigt die Untersuchung, dass der Zustand, das Design und die Anordnung der Einkaufswagen einen erheblichen Einfluss auf die Kundenzufriedenheit haben. Eine gute Nutzererfahrung beginnt bei einer bedarfsorientierten Auswahl der Wagenarten, geht über eine ergonomische Gestaltung und endet bei der regelmäßigen Wartung und deren Platzierung im Laden.
Die Erkenntnisse legen nahe, dass eine Investition in hochwertigere Wagen und deren bessere Wartung sich nicht nur positiv auf den Shop-Image, sondern auch auf das Kaufverhalten der Kunden auswirkt. Für Kunden, die Wert auf komfortables Einkaufen legen, empfiehlt sich die Nutzung kleinerer, wendig gestalteter Wagen, soweit verfügbar. Ein durchdachtes Design, welches die Bedürfnisse der Nutzer und die räumlichen Gegebenheiten berücksichtigt, kann die vermeintliche Banalität eines Einkaufswagens in ein optimales Werkzeug für ein angenehmes Einkaufserlebnis verwandeln. Die Herausforderung für Supermärkte besteht darin, das richtige Gleichgewicht zwischen Kapazität, Komfort und Benutzerfreundlichkeit zu finden und sicherzustellen, dass die Wagen entsprechend sauber und intakt gehalten werden. Nur so wird der Alltag vieler Kunden ein kleines Stück leichter.
Auch wenn die aktuelle Lage vieler Einkaufswagen nicht optimal ist, zeigen sich im Jahr 2023 erste Ansätze für Verbesserungen und innovative Lösungen, die hoffen lassen, dass in Zukunft der Einkauf mit dem passenden Trolley wieder zu einer entspannten und positiven Erfahrung wird.