Im Mai 2025 hat Microsoft eine überraschende Entscheidung bekannt gegeben, die insbesondere gemeinnützige Organisationen stark betrifft. Das Unternehmen zieht die bislang kostenlos bereitgestellten Microsoft 365 Business Premium Lizenzen für Nonprofits zurück und ersetzt diese durch Business Basic Lizenzen sowie Rabatte auf andere Microsoft 365 Angebote. Diese Änderung sorgt für Unruhe in der Nonprofit-Community, da viele Organisationen bislang auf die umfangreichen Funktionen von Business Premium für ihre tägliche Arbeit gesetzt hatten. Bisher konnten Nonprofits in großer Zahl Business Premium Lizenzen kostenfrei nutzen, was ihnen Zugang zu den Desktop-Versionen der Microsoft Office Anwendungen sowie zu Verwaltungsdiensten wie Intune gewährte. Nun steht nur noch die Web-Version dieser Anwendungen über die Business Basic Lizenz zur Verfügung, die viele der gewohnten Funktionen nicht bietet – beispielsweise sind wichtige Management-Tools, die in Business Premium enthalten sind, nicht mehr enthalten.
Teams bleibt zwar weiterhin in den Paketen enthalten, dennoch entfällt der Zugang zu einigen weiteren Diensten, die gerade für größere Organisationen mit komplexeren IT-Anforderungen essenziell sind. Microsoft begründet diesen Schritt mit der Strategie seines Programms „Tech for Social Impact“ (TSI). Dort heißt es, dass man Nonprofits weiterhin branchführende Lösungen anbieten möchte, um deren Sicherheits- und Produktivitätsniveau auf höchstem Stand zu halten. Trotz dieser Positionierung ist die Umstellung mit Herausforderungen verbunden, denn Organisationen müssen künftig unter Umständen für Business Premium Lizenzen zahlen, auch wenn ihnen ein Rabatt von bis zu 75 Prozent gewährt wird. Für viele gemeinnützige Organisationen bedeutet dies eine finanzielle Mehrbelastung, da sie ihre bestehenden Microsoft 365 Umgebungen anpassen oder sogar Kosten für den Erhalt der Premium-Funktionen tragen müssen.
Gerade Nonprofits, die meist mit engen Budgets und begrenzten Mitteln arbeiten, trifft diese Änderung hart. Einige hatten sich erst vor kurzem für die Migration zu Microsoft 365 entschieden, unter anderem auch weil sie sich von Google-Lösungen abwandten – nun sehen sie sich erneut vor Entscheidungen gestellt, die die Kosten und die technische Infrastruktur betreffen. Die Bekanntgabe der Umstellung erfolgte mit kurzer Vorlaufzeit, was laut ersten Rückmeldungen aus der Community als unglücklich wahrgenommen wird. Die Betroffenen beklagen, dass die Adaptionszeit zu knapp sei, um reibungslose Übergänge ohne größere Störungen im Betrieb sicherzustellen. Dieser Schritt von Microsoft wird vor dem Hintergrund des eigenen starken Geschäftsergebnisses im dritten Quartal 2025 betrachtet.
Mit einem Nettogewinn von 25,8 Milliarden US-Dollar befindet sich das Unternehmen in bester Verfassung, was viele Kritiker zu der Vermutung veranlasst, es handele sich bei der Rücknahme der kostenlosen Business Premium Lizenzen um eine reine Kostenersparnis umsatzpolitischer Natur – eine Entscheidung, die Nonprofits zu unverhältnismäßigen Mehrkosten zwingen könnte. Die Reaktionen in den sozialen Medien fallen eindeutig kritisch aus. Viele Nutzer bezeichnen den Schritt als „Geldmacherei“ und bemängeln fehlende Transparenz seitens Microsoft. Auch in speziellen Online-Communities für IT und Software zeigen sich zahlreiche Stimmen enttäuscht und sorgen sich um die künftige Zusammenarbeit mit Microsoft. Wichtig ist dabei zu betonen, dass die Anzahl der betroffenen Kunden zwar noch nicht offiziell von Microsoft kommuniziert wurde, die potenziellen Einsparungen für den Konzern gegenüber den entstandenen Belastungen für die Nonprofits aber wahrscheinlich gering sind.
Im Kern zeigt der Fall exemplarisch, wie technologische Entscheidungen großer Softwareanbieter insbesondere gemeinnützige und kleinere Organisationen vor große Herausforderungen stellen. Softwareinnovation und -weiterentwicklung gehen oft einher mit Anpassungen in Lizenzmodellen und Preisstrukturen. Während Unternehmen solche Kosten meist problemlos tragen können, sind Nonprofits dabei häufig auf Förderung, Partnerschaften oder Rabattprogramme angewiesen. Im Vergleich zu Business Premium bietet Business Basic deutlich weniger Funktionen. Die Desktop-Office-Apps, die viele Organisationen für offline Arbeiten und umfangreiche Dokumentenbearbeitung benötigen, werden durch webbasierte Anwendungen ersetzt.
Dies kann zu Effizienzverlusten führen, insbesondere in Umgebungen mit unzuverlässiger Internetverbindung oder für Nutzer, die auf die volle Funktionalität der Desktop-Versionen angewiesen sind. Weiterhin entfallen wichtige Verwaltungstools wie Intune, mit denen Administratoren Geräte und Sicherheitseinstellungen zentral steuern können. Gerade in Zeiten erhöhter Sicherheitsanforderungen und Fernarbeit ist dies ein entscheidender Nachteil. Für Organisationen, die auf datenschutzkonforme und sichere Verwaltung ihrer IT angewiesen sind, bedeutet dies einen größeren Aufwand oder aber zusätzliche Investitionen in alternative Lösungen. Die Auswirkungen auf den Digitalisierungsprozess von Nonprofits sind somit weitreichend.
Wer bisher durch die Microsoft-Lizenz das Arbeiten mit modernen Werkzeugen unterstützt sah, ist nun gezwungen, sich entweder an die neuen Rahmenbedingungen anzupassen oder Kosten für den Erhalt der bisherigen Leistungsfähigkeit zu tragen. Viele Organisationen empfehlen sich aktuell, ihre IT-Situation genau zu analysieren und einen Kosten-Nutzen-Vergleich durchzuführen. Es gilt zu prüfen, ob ein Upgrade auf kostenpflichtige Premium-Lizenzen sinnvoll ist oder ob die reduzierten Funktionen von Business Basic ausreichen. Eine Alternative ist der Blick auf Fördermöglichkeiten oder andere Technologieanbieter, die gemeinnützige Organisationen unterstützen. Microsofts Entscheidung zeigt eindrucksvoll, wie unverzichtbar digitale Lösungen für den gemeinnützigen Sektor geworden sind – und wie wichtig es ist, die Kosten für deren Nutzung realistisch einzukalkulieren.
Langfristig bietet die Umstellung zwar Potenzial für mehr Flexibilität durch Webanwendungen und moderne Cloud-Dienste, kurzfristig stellt sie jedoch viele Nonprofits vor finanzielle und organisatorische Herausforderungen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Entzug der kostenlosen Business Premium Lizenzen durch Microsoft eine echte Zäsur für die Nonprofit-Szene darstellt. Die umfassenderen Business Premium Dienste bleiben zwar erhalten, sind jedoch nicht mehr ohne finanzielle Aufwände verfügbar. Zusätzlich macht der Wechsel auf Business Basic deutlich, dass gemeinnützige Organisationen zukünftig gut abwägen müssen, wie sie ihre technologische Infrastruktur gestalten und welche Investitionen dafür nötig sind. Es bleibt abzuwarten, wie Microsoft das Feedback der Betroffenen in den kommenden Monaten berücksichtigt und ob es weitere Anpassungen oder Unterstützungsangebote geben wird.
Angesichts der großen Bedeutung digitaler Werkzeuge für die Arbeit von Nonprofits ist klar, dass solche Veränderungen sehr sensibel und transparent kommuniziert werden sollten, um Vertrauen und Partnerschaft nicht zu gefährden. Für Nonprofits empfiehlt es sich, jetzt genau zu planen, Optionen zu prüfen und auch die Hilfestellungen von Microsoft im Rahmen des TSI-Programms zu nutzen. Gleichzeitig kann es von Vorteil sein, technische Beratung in Anspruch zu nehmen, um die Umstellung bestmöglich zu gestalten und Nachteile zu minimieren. Die digitale Zukunft der gemeinnützigen Branche hängt maßgeblich davon ab, wie flexibel und resilient sie auf solche Veränderungen reagieren kann.