Die neue Tarifpolitik unter der Regierung von Donald Trump hat in den vergangenen Jahren zu einer Reihe von bedeutenden Veränderungen bei den Zollvorschriften geführt. Insbesondere die wiederholte Einführung und Anpassung von Importzöllen auf Waren aus verschiedenen Ländern stellt die Mitarbeiter der US-Zoll- und Grenzschutzbehörde (Customs and Border Protection, CBP) vor immense administrative Herausforderungen. Diese neuen Zölle, die oft kurzfristig angekündigt und komplex strukturiert wurden, verlangen von den Zollbeamten eine erhebliche Umstellung ihrer Arbeitsprozesse und Ressourcenplanung. Dabei gerät die eigentliche Durchsetzung des bestehenden Rechts, etwa im Bereich des Verbots von Zwangsarbeit bei Importen, zunehmend unter Druck.Die Vielzahl und Komplexität der zuletzt verfügbaren Tarifregelungen haben nahezu täglich Anpassungen an den internen Systemen und an den Anweisungen für die Zollbeamten notwendig gemacht.
Während sich die laufenden Handels- und Zollvorschriften ohnehin häufig ändern, zeichnet sich das unter der Trump-Regierung durchgesetzte System durch seine Unbeständigkeit und Intransparenz aus. Dies führt nicht nur zu einer erheblichen Mehrarbeit im administrativen Bereich, sondern auch zu Verunsicherung bei den Beschäftigten an den Zollhäfen und in den Bundesbehörden. Die Zollbeamten müssen sich fortlaufend mit neuen Leitlinien auseinandersetzen, die etwa Einfuhrbestimmungen bei Metallen, Produkten aus China sowie aus Kanada und Mexiko betreffen. Zudem erschweren neue Regelungen zur Verhängung von Einfuhrabgaben auf kleine Sendungen die tägliche Arbeit zusätzlich.Die Folge dieser dynamischen und oft unvorhersehbaren Handelsrestriktionen ist, dass die Zollbeamten manchmal gezwungen sind, zwischen verschiedenen Prioritäten abzuwägen.
Die bestehenden Aufgaben, wie die Kontrolle auf Verstöße gegen das Verbot von Waren, die mit Zwangsarbeit hergestellt wurden, geraten dadurch zunehmend ins Hintertreffen. Experten und ehemalige Beamte der CBP berichten von einem effektiven „Opportunitätskosten“-Effekt: Die begrenzte Zeit und Ressourcen, die den Zollmitarbeitern zur Verfügung stehen, müssen neue, mit der Einhaltung der Zölle zusammenhängende Aufgaben absorbieren. Dadurch verringert sich die Kapazität, andere wichtige Vollzugsmaßnahmen durchzuführen. Daten des Jahres 2025 belegen einen dramatischen Rückgang bei den von der CBP blockierten Sendungen unter dem Zwangsarbeitsverbot, was darauf hindeutet, dass diese Art der Kontrolle seit der Einführung der neuen Zölle geschwächt wird.Darüber hinaus erhöht sich die Wahrscheinlichkeit der Umgehung von Zöllen durch illegale Praktiken wie die fehlerhafte Klassifizierung von Waren oder den sogenannten Transshipment-Effekt.
Bei diesem Verfahren werden Produkte durch Zwischenstationen in Ländern mit niedrigeren Zöllen umgeleitet, um die hohen amerikanischen Zölle zu umgehen. Diese Herausforderungen führen zu einem immer größeren Arbeitsaufwand bei der Überprüfung von Importen, ohne dass die personellen Ressourcen entsprechend erweitert werden konnten. Die Kombination aus administrativer Komplexität, hohen Erwartungen und begrenzter Personaldecke stellt die CBP vor eine beispiellose Belastungsprobe.Technische Probleme ergänzen die organisatorischen Schwierigkeiten. So hat ein Systemfehler bei der CBP kürzlich die Information über ankommende Warenlieferungen beeinträchtigt, was zu Verzögerungen und Unsicherheiten bei Importeuren und Zollbeamten geführt hat.
Die Unbeständigkeit der politischen Entscheidungen, etwa die Ankündigung einer Reduzierung der vor kurzem erhobenen hohen Zölle auf China, wirkt sich ebenfalls negativ auf die Arbeitsabläufe aus. Jedes Mal, wenn neue Vorgaben erlassen oder bestehende geändert werden, müssen die Zollbeamten die Vorschriften neu erlernen und ihre Prozesse anpassen.Die Herausforderungen sind nicht nur ein organisatorisches Problem. Sie heben auch grundlegende Fragen über die Effektivität der aktuellen Handelspolitik hervor. Eine ständige Anpassung von Zöllen ohne klare, langfristige Planung destabilisiert das Verwaltungssystem und schafft einen Nährboden für die Umgehung gesetzlicher Regelungen.
Gleichzeitig wird die Durchsetzung anderer wichtiger Handelsgesetze, die zum Beispiel faire Wettbewerbsbedingungen gewährleisten sollen, geschwächt.Die Mitarbeiter der CBP finden sich so in einer paradoxen Situation wieder. Sie tragen die Verantwortung für die korrekte Umsetzung einer ständig wechselnden und komplexen Zollpolitik, die Präsident Trump als Werkzeug zur Stärkung der US-amerikanischen Wirtschaft einsetzt. Doch während auch die politischen Entscheidungsträger von der Bedeutung der Zollkontrollen sprechen, fehlen den Zollbeamten oft die nötigen Ressourcen und die Zeit, um alle Auflagen vollständig zu erfüllen. So entsteht ein Ungleichgewicht, bei dem der Einsatz für eine einzelne, politisch stark betonte Maßnahme andere wichtige Aufgaben, wie etwa den Kampf gegen unfaire oder illegale Handelspraktiken, behindert.
Handelsexperten und ehemalige Regierungsbeamte betonen, dass eine bessere Planung und Kommunikation zwischen politischen Entscheidungsträgern und der Vollzugsbehörde notwendig ist. Nur so kann die Belastung für die Zollbeamten reduziert und die Qualität der Umsetzung gesichert werden. Unternehmen, die täglich vom Zoll abhängig sind, beklagen die Unwägbarkeiten und die Unsicherheit aufgrund der oft kurzfristigen politischen Entscheidungen. Dies wirkt sich auch indirekt auf internationale Handelsbeziehungen und Investitionen aus, da unsichere und schwer durchsichtige Zollstrukturen das Geschäftsrisiko erhöhen.Insgesamt verdeutlicht die Situation, dass die Einführung neuer Zölle als politisches Instrument sorgfältig geplant und mit den zuständigen Vollzugsbehörden abgestimmt werden muss, wenn sie effektiv funktionieren und die gewünschten wirtschaftlichen Ziele erreichen soll.
Die Belastung, die Trumps neue Zölle für die Mitarbeiter der US-Zoll- und Grenzschutzbehörde bedeuteten, ist mehr als eine reine Verwaltungssache. Sie hat direkte Auswirkungen auf die Durchsetzung des Handelsrechts und auf den Schutz der Außengrenzen sowie letztlich auf den internationalen Handel und die wirtschaftliche Stabilität der USA.