Arthur Hayes, Mitbegründer der bekannten Kryptobörse BitMEX, hat kürzlich seine überraschend positive Haltung gegenüber den neuen globalen Zöllen geäußert, die von der Trump-Regierung eingeführt wurden. Diese Zölle, die ab dem 5. April 2025 weltweit mindestens 10 Prozent betragen, haben bereits kurzfristig starke Turbulenzen an den Aktienmärkten ausgelöst, allen voran einen historischen Einbruch des Nasdaq 100. Doch Hayes sieht darin eine Chance für Bitcoin und Gold, sich mittel- bis langfristig zu etablieren und an Wert zu gewinnen. Sein optimistischer Ausblick basiert auf der Überzeugung, dass die Handelsmaßnahmen globale Ungleichgewichte korrigieren und zur Nutzung gedruckten Geldes führen werden, was letztlich Vermögenswerte wie Bitcoin begünstigt.
Die Einführung der Zölle hat die Finanzwelt in Aufruhr versetzt. Viele Investoren reagieren mit Sorge auf die potenziellen wirtschaftlichen Belastungen, die durch höhere Importkosten und mögliche Gegenmaßnahmen anderer Länder entstehen könnten. Für Hayes bedeutet das jedoch eine verstärkte Abwertung traditioneller Fiat-Währungen, insbesondere des US-Dollars. Diese Abschwächung könne Anleger dazu bewegen, alternative Werte wie Kryptowährungen zu suchen. Vor allem im Hinblick auf China erwartet Hayes durch die verschärften Handelsbeschränkungen eine deutliche Schwächung des chinesischen Yuan.
Sollte die chinesische Zentralbank zulassen, dass der Yuan unter die Marke von 8,00 zum US-Dollar fällt, könnten Investoren in großem Stil nach Bitcoin als Wertanlage und Absicherung gegen Währungsrisiken greifen. Arthur Hayes betont zudem die Rolle der US-Notenbank Federal Reserve. Die dramatische Reaktion der Märkte auf die Zölle lässt laut Hayes darauf schließen, dass bald geldpolitische Lockerungen bevorstehen. Die Rendite zweijähriger US-Staatsanleihen fiel spürbar, was als Zeichen interpretiert wird, dass die Fed entweder die Zinssätze senken oder ein neues Programm quantitativer Lockerungen (QE) starten wird, um den wirtschaftlichen Gegenwind abzufedern. Diese Maßnahmen führten in der Vergangenheit oft dazu, dass Kryptowährungen, insbesondere Bitcoin, als profitabler Hafen in Zeiten erhöhter Liquidität profitierten.
Hayes empfiehlt daher Anlegern Geduld, Flexibilität und ausreichende Liquidität, um von dieser Entwicklung zu profitieren. In einem Blogbeitrag erklärte Hayes, dass die Preisentwicklung von Bitcoin von zwei wesentlichen Faktoren abhänge: technologischem Fortschritt und der Liquidität im Fiat-System. Da es aus technischer Sicht in naher Zukunft keine großen Veränderungen mit negativem oder positivem Einfluss gäbe, werde der Bitcoin-Kurs hauptsächlich durch die Erwartungen bezüglich der Geldversorgung getrieben. „Die Technologie funktioniert, und es gibt in nächster Zeit keine signifikanten Veränderungen – daher handelt Bitcoin ausschließlich nach den Erwartungen an zukünftige Fiat-Geldmengen“, so Hayes. Diese Ansicht steht im Einklang mit der Wahrnehmung vieler Finanzexperten, die Bitcoins fundamentalen Wert im Rahmen seines begrenzten Angebots erkennen.
Je mehr Schwäche im traditionellen Finanzsystem entsteht, desto stärker wird dürfte Bitcoin als digitale Wertanlage nachgefragt werden. Selbst wenn Aktienmärkte, wie es bereits zu beobachten ist, zunehmend unter Druck geraten, sieht Hayes die Chancen für eine nachhaltige Aufwärtsbewegung von Bitcoin als groß an. Der Optimismus Hayes’ wird auch von weiteren Branchenexperten geteilt. Gadi Chait, Investment Manager bei Xapo Bank, sieht die langfristigen Wachstumsperspektiven von Bitcoin ungebrochen. Er warnt zwar vor kurzfristigen Turbulenzen aufgrund von vom Handelsstreit getriebenen Inflationsängsten, doch bleibt er überzeugt, dass dieser Effekt vorübergehend ist.
Ähnlich sieht es Gus van Rijckevorsel, CEO einer Gaming-Firma namens Ultra, der verstärkte politische und wirtschaftliche Spannungen vor allem im zweiten Quartal und im Sommer als Wachstumschance für digitale Währungen bewertet. James Toledano, COO von Unity Wallet, macht auf die Resilienz von Bitcoin aufmerksam. Trotz eines Rückgangs von 4,4 Prozent in der letzten Woche hält sich der Kurs stabil bei rund 83.700 US-Dollar. Das zeigt, wie digitale Assets durchaus anfällig für makroökonomische Schocks sind, dennoch könnten sie sich als Fluchtweg aus dem traditionellen Finanzsystem etablieren.
Toledano sieht die Möglichkeit, dass Bitcoin allmählich von der Abhängigkeit von Fiat-Währungen entkoppelt wird, sollte das Vertrauen in konventionelles Geld weiter schwinden. Die Handelszölle stellen somit einen Katalysator dar, der die globale Wirtschaft auf eine neue Umlaufbahn lenken kann. Während der unmittelbare Schock an den Aktienmärkten klar erkennbar ist, könnten sich Bitcoin und andere Kryptowährungen als wertstabile Alternativen herauskristallisieren. Die von Arthur Hayes hervorgehobene Rolle der Fed, in deren Händen letztlich die Liquiditätspolitik liegt, ist dabei ein zentrales Element. Eine mögliche Zinssenkung oder ein neues QE-Programm würde mehr Liquidität ins System bringen, was in der Vergangenheit oft zu einem steigenden Interesse an Bitcoin führte.
Auch das Phänomen der Währungsabwertung unterstreicht die Bedeutung von Kryptowährungen in einem diversifizierten Portfolio. In Zeiten zunehmender geopolitischer Spannungen und Handelskonflikte suchen Investoren nach Vermögenswerten, die nicht durch politische oder wirtschaftliche Krisen stark beeinträchtigt werden. Bitcoin bietet durch seine dezentrale Struktur eine Absicherung gegen solche Risiken, die sich immer stärker bemerkbar machen. Zusammenfassend zeigt die Analyse von Arthur Hayes, dass Handelszölle nicht nur als Belastung für globale Märkte betrachtet werden sollten, sondern auch neue Chancen für digitale Vermögenswerte eröffnen können. Die Schwächung des US-Dollars und anderer Währungen, die durch den Handelskonflikt entstehen, in Kombination mit einer möglichen geldpolitischen Lockerung, schaffen ein Umfeld, in dem Bitcoin als Absicherung gegen Inflation und Währungsrisiken sowie als Spekulationsobjekt brillieren kann.