Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC hat erneut für Aufsehen gesorgt, indem sie die Entscheidungen über die Zulassung von Exchange-Traded Funds (ETFs) für Dogecoin (DOGE) und XRP verschoben hat. Diese Verzögerungen sind angesichts der wachsenden Bedeutung von Kryptowährungen auf dem Finanzmarkt besonders bemerkenswert. Anleger und Marktbeobachter verfolgen die Entwicklungen rund um Kryptowährungen und institutionelle Finanzprodukte mit großem Interesse. Die jüngsten Entwicklungen bei den DOGE- und XRP-ETFs werfen dabei neue Fragen auf und könnten die Richtung des Marktes im laufenden Jahr prägen. Zu Beginn ist es wichtig zu verstehen, was ein ETF eigentlich ist und warum diese Finanzprodukte für Kryptowährungen eine Schlüsselrolle spielen.
Ein ETF ist ein Fonds, der an der Börse gehandelt wird und in der Regel einen bestimmten Index, Rohstoff oder Vermögenswert abbildet. Im Falle von Kryptowährungen ermöglichen ETFs den Handel mit digitalen Währungen, ohne dass Anleger diese direkt besitzen oder verwahren müssen. Dies bietet eine einfachere Möglichkeit für institutionelle und private Investoren, am Kryptomarkt teilzuhaben, ohne sich um technische Details wie Wallets oder Private Keys kümmern zu müssen. Die SEC hat in den letzten Jahren mehrere Anträge für Kryptowährungs-ETFs erhalten. Während sie bereits einige genehmigt hat, etwa für Bitcoin-Futures, bleibt die Zulassung von sogenannten Spot-ETFs für viele Kryptowährungen aus.
Spot-ETFs hätten direkten Bezug auf den zugrundeliegenden Vermögenswert, in diesem Fall Dogecoin und XRP, und würden somit ein noch stärkeres Bindeglied zwischen traditionellen Finanzmärkten und der Krypto-Welt darstellen. Am 30. April 2025 gab die SEC bekannt, dass sie die Entscheidungen zu den Spot-ETFs für Dogecoin und XRP verschoben hat. Für den Bitwise DOGE ETF wurde das neue endgültige Entscheidungsdatum auf den 15. Juni 2025 gesetzt, während die Entscheidung für den Franklin XRP Fund auf den 17.
Juni 2025 verschoben wurde. Diese Verschiebungen sind zwar enttäuschend für einige Investoren, jedoch erwarten Analysten, dass weitere Verzögerungen eher die Regel als die Ausnahme sein könnten. Bloomberg Intelligence Analyst James Seyffart erklärte auf der Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter), dass die Verzögerungen bei vielen ETF-Anträgen bis Oktober 2025 oder sogar später andauern könnten. Warum verzögert die SEC die Entscheidungen? Die Behörde beruft sich auf die gesetzliche Möglichkeit, die Prüffristen zu verlängern, um genügend Zeit zur Analyse und Bewertung der eingereichten Anträge zu haben. Die Regel sieht vor, dass innerhalb von 45 Tagen entschieden wird, ob ein Antrag angenommen, abgelehnt oder weiter geprüft wird.
Wird die Frist verlängert, kann sie bis zu 90 Tage betragen. Die SEC begründet die Verlängerungen mit der Notwendigkeit, sorgfältig alle Aspekte des Antrags zu prüfen, die Auswirkungen auf den Markt zu bewerten und sicherzustellen, dass Investoren geschützt werden. Aus Sicht der SEC ist die primäre Sorge beim Thema Kryptowährungs-ETFs der Schutz der Anleger vor Manipulation, Betrug und Volatilität. Gerade bei kleineren und weniger regulierten Kryptowährungen wie DOGE und XRP kann das Risiko von Marktmanipulationen höher sein. Daher überprüft die Behörde intensiv, ob geeignete Schutzmechanismen und Transparenzstandards eingehalten werden.
Bisher waren viele Anträge vor allem bei Spot-ETFs wegen dieser Unsicherheiten nicht erfolgreich. Für den Markt sind diese Verzögerungen eine gemischte Nachricht. Einerseits zeigen sie, dass die SEC weiterhin vorsichtig an die Thematik herangeht und regulatorische Klarheit schaffen will, bevor größere institutionelle Produkte zugelassen werden. Andererseits bedeuten Verzögerungen auch weiterhin Unsicherheit für Anleger und könnten die Entwicklung der Kryptobranche in den USA hemmen. Besonders für Dogecoin ist das Interesse an einem ETF groß, da die Währung trotz ihres Meme-Status eine hohe Marktkapitalisierung aufweist und von vielen Kleinanlegern unterstützt wird.
Der aktuelle Kurs von Dogecoin liegt bei etwa 0,23 US-Dollar, leicht im Plus um 1,54 Prozent, während XRP bei etwa 2,375 US-Dollar notiert und einen kleinen Rückgang von 0,68 Prozent verzeichnet. Die kryptowährungsübergreifenden Bewegungen an den Börsen bleiben insgesamt moderat, zum Teil auch in Erwartung der regulatorischen Entscheidungen. Darüber hinaus wurden gleichzeitig auch Entscheidungen zu anderen Kryptowährungs-ETFs verschoben, darunter Anträge für Ethereum Staking und mögliche Fonds für Solana (SOL) und Hedera (HBAR). Diese breitere Verschiebung unterstreicht, dass die SEC den Fokus auf eine gründliche Überprüfung gelegt hat, bevor sie zunehmend komplexe und vielfältige Krypto-Produkte am Markt zulässt. Langfristig gesehen könnten die Verzögerungen jedoch auch als positives Zeichen gewertet werden.
Eine klare, durchdachte regulatorische Linie dürfte viele institutionelle Investoren anziehen, die bislang vor der Unsicherheit zurückschreckten. Die Integration von Kryptowährungs-ETFs in den regulären Markt ist ein bedeutender Schritt in Richtung erhöhte Akzeptanz und Stabilität. Sobald erste Spot-ETFs genehmigt werden, ist mit einem Anstieg des Handelsvolumens sowie einer verstärkten Marktteilnahme zu rechnen. Für Investoren, die in Kryptowährungen investieren wollen, bleibt es wichtig, die Nachrichten und regulatorischen Entwicklungen genau zu verfolgen. Die Volatilität ist weiterhin hoch, und Veränderungen im regulatorischen Umfeld können sich schnell auf die Kurse auswirken.