Ein Entwickler des Nova-Drainer-Phishing-Protokolls hat offiziell als Unternehmen im Vereinigten Königreich registriert. Das Unternehmen, das die fragwürdige Software entwickelt, hat den Namen Crypto Grab Limited und wurde von der Blockchain-Sicherheitsfirma CertiK als Produzent des sog. "Nova Drainer" identifiziert. Die Anwendung wird als "Drainer" oder "Phishing" Produkt bezeichnet und hat es geschafft, sich auf der offiziellen Website des Companies House, der britischen Regierungsbehörde für Unternehmensregistrierungen, zu listen. Laut CertiK ist ein Wallet-Drainer ein Web3-Protokoll, das von Betrügern verwendet wird, um Kryptowährungen zu stehlen, indem sie Opfer dazu verleiten, bösartige Websites zu besuchen und Token-Zustimmungen zu erteilen.
Über 300 Millionen US-Dollar sollen allein im Jahr 2023 durch solche Programme verloren gegangen sein, so die Sicherheitsplattform Scam Sniffer. Die Firma Crypto Grab argumentiert, dass die Registrierung als Unternehmen ihre Legitimität unterstreicht und es einfacher macht, EV SSL-Zertifikate (Erweiterte Validierungs-Zertifikate) zu erhalten. Diese Zertifikate dienen dazu, die Zuverlässigkeit eines Unternehmens zu bestätigen und den Zugang zu wichtigen Lieferanten wie Binance, StormGain, Etoro und anderen zu öffnen. Die Nova Drainer-Entwickler bewerben ihre Software auf verschiedenen Plattformen wie ihrem offiziellen Telegram-Kanal und ihrer Webseite Cryptograb.io, die als "Ihr Gateway zum Erfolg als Krypto-Affiliate" beworben wird.
Ein YouTube-Video auf der Website bewirbt "Phishing" und "Drainer" Produkte und scheint potenzielle Käufer anzulocken. Das Unternehmen hat seinen Sitz angeblich in London und nennt Bradley Robertson als Direktor, der von CertiK als wahrscheinlich erfundene Identität bezeichnet wird. CertiK behauptet, dass sein Bericht verdeckte Phishing-Websites mit Nova Drainer verlinkt und drei Vertragsadressen verwendet wurden, um Betrug in betrügerischer Absicht zu betreiben. Die Ermittler konnten einen Vertrag identifizieren, der einen Anteil von etwa 30% der gestohlenen Mittel für Nova Drainer vorsieht. Die restlichen Mittel gehen angeblich an diejenigen, die die betrügerischen Websites erstellen.
Die Unternehmensregistrierung bei Companies House ermöglicht es jedem, der falsche Informationen entdeckt, eine Beschwerde per E-Mail einzureichen. Companies House kann zwar nur grundlegende Überprüfungen durchführen, leitet jedoch mögliche Fälle von Betrug an die Polizei weiter. Es wurde betont, dass Companies House keine Untersuchungsbefugnisse besitzt und daher keine mutmaßlichen Betrugsfälle selbstständig untersuchen kann. Insgesamt hat Crypto Grab mit ihrer Registrierung als Unternehmen im Vereinigten Königreich eine gewisse Legitimität erlangt. Doch die fragwürdige Geschäftstätigkeit und die Verbindungen zu betrügerischen Machenschaften lassen Zweifel an der Integrität des Unternehmens aufkommen.
Trotz der offiziellen Registrierung bleibt die Brisanz und Seriosität des Nova-Drainer-Skandals weiter umstritten, während die Opfer von Betrug und Phishing immer noch auf Gerechtigkeit hoffen. Es bleibt abzuwarten, wie die Behörden und die Polizei auf diese neuartigen Betrugsfälle reagieren werden und ob weitere Schritte unternommen werden, um die Verbreitung von Wallet Drainers und ähnlichen Phishing-Programmen einzudämmen. Die Dynamik der Kryptowelt zeigt sich hier erneut, wenn Betrüger und Entwickler von betrügerischer Software versuchen, sich hinter einer offiziellen Registrierung zu verstecken und die Infrastruktur des Finanzsystems zu untergraben. Die Ereignisse um Crypto Grab und Nova Drainer werfen ein neues Licht auf die Herausforderungen und Chancen der Kryptowelt und wie Regierungen und Unternehmen darauf reagieren können.