Der Chef von Binance, Richard Teng, hat die Inhaftierung seines Mitarbeiters Tigran Gambaryan durch die nigerianische Regierung als "ungerecht" bezeichnet und betont, dass dies für internationale Unternehmen ein "gefährlicher Präzedenzfall" sei. Trotz wiederholter Bemühungen von Binance, konstruktiv mit den nigerianischen Behörden zusammenzuarbeiten, bleibt Gambaryan aus "haltlosen" Gründen in Haft. In einer Erklärung gegenüber der Zeitung The Punch sagte der Binance-CEO: "Einen Mitarbeiter auf mittlerer Ebene einer Firma zu gemeinsamen Politikbesprechungen einzuladen, nur um sie dann festzunehmen, hat einen gefährlichen neuen Präzedenzfall für alle Unternehmen weltweit geschaffen." Er fügte hinzu: "Die Botschaft der nigerianischen Regierung ist klar: Wir müssen einen unschuldigen, mittleren Angestellten, einen ehemaligen US-Bundesagenten, festnehmen und ihn in einem gefährlichen Gefängnis unterbringen, um Binance zu kontrollieren." Am 26.
Februar wurden Gambaryan und sein Kollege Nadeem Anjarwalla bei ihrer Ankunft in Nigeria im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen Binance wegen ihrer Aktivitäten in Nigeria festgenommen. Anjarwalla entkam der Haft, während Gambaryan weiterhin in der Kuje-Korrekturanstalt inhaftiert ist, bis über seinen Haftantrag entschieden wird. Die nigerianische Regierung gab Binance die Schuld an der Abwertung des Naira und beschuldigte das Unternehmen, Wechselkurspreise auf seiner Plattform zu manipulieren, der weltweit größten Kryptobörse. Die Economic and Financial Crimes Commission beschuldigte Binance, Gambaryan und seinen fliehenden Kollegen Anjarwalla, zu wissen, dass die Gelder illegale Aktivitäten darstellten und die Herkunft der 35.400.
000 Dollar, die Binance in Nigeria erwirtschaftet hat, verschleierten. Gambaryan wurde im April wegen Vorwürfen wie Steuerhinterziehung, Währungsspekulation und Geldwäsche angeklagt und sollte am 2. Mai vor Gericht stehen. Die Verhandlung wurde jedoch aufgrund des Versäumnisses der EFCC, relevante Materialien an die Verteidigung zu übermitteln, an einem Bundesgericht in Abuja verschoben. Der Richter Emeka Nwite, der über den Fall verhandelt, hat die Anhörung bis zum 17.
Mai vertagt, während Gambaryan auf eine Entscheidung über seinen Haftantrag wartet. Der CEO von Binance betont jedoch, dass die nigerianischen Behörden ungerechtfertigt einen seiner Angestellten auf mittlerer Ebene ohne Entscheidungsbefugnis festhalten. Diese Krise müsse schnell gelöst werden, und Tigran müsse nach Hause zurückkehren, um fortzufahren. Er betonte Binance's Engagement für die Zusammenarbeit mit der nigerianischen Strafverfolgung, wobei über 600 freiwillige Gespräche in der Vergangenheit mit den Behörden geführt wurden. Die Kryptobörse gab bekannt, dass einer der Schwerpunkte ihrer Bemühungen die fortlaufende Zusammenarbeit mit der Bundesfinanzverwaltung Nigerias (FIRS) sei, um potenzielle historische Steuerschulden anzugehen.
Teng erkannte Nigerias bedeutenden Einfluss auf die Zukunft von Binance und der breiteren Kryptoindustrie innerhalb seiner Grenzen an und betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit mit den nigerianischen Behörden. Abschließend skizzierte er Binance's Vision, mit der nigerianischen Regierung zusammenzuarbeiten, um zur Entwicklung einer robusten Volkswirtschaft für das nigerianische Volk beizutragen. Er unterstrich, dass Binance alles tun werde, um Gambaryan zu unterstützen, der lediglich als Fachexperte im Bereich Finanzkriminalität und Kapazitätsaufbau in politischen Diskussionen fungierte. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Situation weiter entwickeln wird und inwieweit sie die Geschäftsbeziehungen zwischen Binance und Nigeria beeinflussen wird.
