Donald Trump springt in die Kryptowelt – doch sein Wissen scheint begrenzt In einer überraschenden Wendung hat der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten, Donald Trump, angekündigt, in die Welt der Kryptowährungen einzutauchen. In einem Interview auf der Plattform X (ehemals Twitter) erklärte der wiederholt umstrittene Geschäftsmann, dass er ein neues Krypto-Venture mit dem Namen "World Liberty Financial" ins Leben ruft. Diese Nachricht kommt nur wenig nach einem mutmaßlichen Attentatsversuch auf ihn während eines Aufenthalts in seinem Golfclub in Florida – ein dramatischer Hintergrund, der die ohnehin schon umstrittene Figur noch mehr in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses rückt. Trump hat in der Vergangenheit Kryptowährungen, insbesondere Bitcoin, als „Betrug“ bezeichnet. Es ist daher kaum zu fassen, dass er sich nun selbst als Unternehmer im Krypto-Bereich betätigt.
In dem besagten Interview äußerte Trump: „Krypto ist eine Sache, die wir tun müssen. Ob es uns gefällt oder nicht, ich muss es machen.“ Diese Formulierung lässt vermuten, dass Trump möglicherweise weniger von einer Überzeugung für digitale Währungen motiviert ist und vielmehr versucht, sich an einem Paradigmenwechsel in der Finanzwelt zu orientieren. Begleitet wird Trump bei diesem Unterfangen von seinen Söhnen Donald Trump Jr. und Eric Trump sowie zwei Krypto-Unternehmern: Chase Herro, der einmal Stablecoins als „grenzwertig einem Ponzi-Schema“ bezeichnete, und Zachary Folkman, der mit einer Website namens „Date Hotter Girls“ auf sich aufmerksam gemacht hat.
Bemerkenswert ist auch die Rolle von Trumps 18-jährigem Sohn Barron, der als „Chief DeFi Visionary“ (Leiter der dezentralen Finanzvision) fungieren soll, wobei er laut bisherigen Informationen keine bekannte Expertise im Bereich Kryptowährungen mitbringt. Die Tokens des neuen Ventures basieren angeblich auf US-Dollar-Stablecoins. Interne Berichte deuten darauf hin, dass das Projekt als eine Plattform für Kreditaufnahme und -vergabe konzipiert ist, was möglicherweise im Widerspruch zur dezentralen Natur von Kryptowährungen steht. Ein Entwurf des White Papers, das verschiedenen Quellen zufolge von CoinDesk eingesehen wurde, legt nahe, dass ein erheblicher Teil der Governance-Token von Insidern gehalten werden könnte. Lediglich 30 Prozent der Tokens sollen über einen öffentlichen Verkauf verteilt werden, wobei ein Teil der gesammelten Gelder auch wieder an die Projektinsider fließen könnte.
Als Trump im X Spaces Interview nach Details über das neue Unternehmen gefragt wurde, schien er wenig über das Konzept Bescheid zu wissen. Er äußerte: „Es ist so wichtig. Es ist Krypto. Es ist KI. Es sind so viele andere Dinge.
KI benötigt immense Elektrizität, das habe ich noch nie gehört.“ Diese Aussage wirft Fragen bezüglich seines Wissensstandes auf und lässt vermuten, dass Trump sich eher als Marketingfigur sieht, während er grundlegende Unterschiede zwischen den Technologien und deren Implikationen nicht verstehen könnte. Die Reaktionen auf Trumps neue unternehmerische Ambition waren gemischt. Einige Kommentatoren in den sozialen Medien hegten Zweifel an Trumps Verständnis für Kryptowährungen und bezweifelten, dass er dazu in der Lage sei, das Venture erfolgreich zu führen. Ein Benutzer schrieb: „Seien wir ehrlich, Trump weiß nicht einmal, was Krypto ist oder warum er gebeten wird, es zu bewerben.
“ Kritiker äußerten, dass der Timings seines Vorstoßes in die Kryptowelt – kurz vor einer bevorstehenden Wahl – unangemessen ist und möglicherweise sogar seine Chancen beeinträchtigen könnte. Der Krypto-Experte Nic Carter, der sich selbst als Trump-Anhänger bezeichnet, äußerte in einem Beitrag auf X Besorgnis über die Sicherheit der Plattform: „Ich denke, es schadet ernsthaft Trumps Wahlchancen, besonders wenn es gehackt wird. Es ist das saftigste DeFi-Ziel, das je existiert hat, und es stammt von einem Protokoll, das selbst bereits gehackt wurde.“ Die Kombination aus Trumps unklaren Kenntnissen über Kryptowährungen und der wachsenden Skepsis gegenüber seiner Unternehmerinitiative könnte letztlich zu einem größeren Problem für ihn werden. Unabhängig von den politischen Implikationen ist die Welt der Kryptowährungen komplex und oft unberechenbar.
Ein Projekt, das auf instabilen Grundlagen steht und möglicherweise durch interne Interessenkonflikte geschwächt wird, könnte sich als untragbar erweisen. Dennoch, die Kundenakquise und das Marketing werden entscheidend sein, um die Öffentlichkeit von der Nachhaltigkeit und Rentabilität des neuen Ventures zu überzeugen. Ein Fakt, der ebenfalls nicht ignoriert werden kann, ist die große Anzahl von Menschen, die an Kryptowährungen interessiert sind. Die Frage bleibt also, ob Trump es schaffen kann, diese Menschen zu erreichen und zu überzeugen, dass sein Krypto-Projekt nicht nur ein weiteres Feigenblatt für seine politischen Ambitionen ist, sondern ein ernstzunehmendes finanzielles Engagement. Letztlich könnte Trumps Einstieg in die Kryptowelt sowohl für ihn persönlich als auch für die gesamte Krypto-Industrie weitreichende Konsequenzen haben.
Sollte das Projekt erfolgreich sein, könnte es ihm nicht nur neue Einnahmequellen eröffnen, sondern auch sein Image als Unternehmer stärken. Sollte es jedoch scheitern, könnte dies nicht nur sein persönliches Vermögen, sondern auch seine politischen Ambitionen in Frage stellen. Wie auch immer das Ergebnis ausfallen mag, es wird mit Sicherheit eine Entwicklung sein, die sowohl die Bitcoin-Community als auch die politischen Beobachter weiterhin mit Spannung verfolgen werden.