Am 12. Juni 2025 ereignete sich ein tragischer Flugunfall, der weltweit für Bestürzung sorgte. Eine Boeing 787-8 Dreamliner von Air India, die gerade vom Flughafen Ahmedabad aus in Richtung London Gatwick starten wollte, verlor unmittelbar nach dem Abheben rapide an Höhe. Der Flug AI-171, durchgeführt mit der Registrierung VT-ANB, hatte 230 Passagiere und 12 Crew-Mitglieder an Bord. Was als routinemäßiger Langstreckenflug begann, endete in einer Katastrophe, die nicht nur das Leben fast aller Menschen an Bord forderte, sondern auch zahlreiche Opfer am Boden hinterließ.
Der Start gegen 13:38 Ortszeit verlief zunächst normal. Doch unmittelbar nach dem Abheben von der Landebahn 23 meldeten die Piloten einen Ernstfall, indem sie „Mayday“ riefen und angaben, dass kein Schub mehr vorhanden sei und das Flugzeug nicht an Höhe gewinne. Kontrollzentrum und Rettungskräfte reagierten sofort, doch die Maschine stürzte in ein nahegelegenes Gebäudekomplex der BJ Medical College in Meganinagar, nur etwa 0,9 Seemeilen hinter dem Landebahnausgang. Die Trümmer verteilten sich auf einer Strecke von etwa 200 Metern. Zunächst herrschte nahe am Unfallort die Annahme, dass an Bord keine Überlebenden seien – eine Einschätzung, die später korrigiert werden musste.
Tatsächlich wurde ein einziger Überlebender geborgen, der schwere Verletzungen davontrug, während 241 Menschen an Bord ums Leben kamen. Hinzu kamen 38 Todesopfer und zahlreiche Verletzte am Boden, unter anderem Studenten der nahegelegenen medizinischen Fakultät, was die Tragödie zusätzlich erschütternd machte. Die Untersuchungskommission wurde unmittelbar einberufen. Die indische Luftfahrtbehörde DGCA sowie die Accident Investigation Board of India (AAIB) übernahmen gemeinsam mit internationaler Unterstützung durch Experten der US NTSB und der UK AAIB die Ermittlung der Ursachen. Die ersten Berichte bestätigten, dass es vor dem Start keine technischen Probleme oder Warnhinweise gab.
Das Flugzeug war im Jahr 2023 einer umfassenden Wartung unterzogen worden und der rechte Triebwerk wurde erst wenige Monate zuvor im März 2025 überholt. Das linke Triebwerk war im April 2025 geprüft worden und es gab zum Zeitpunkt des Abflugs keine bekannten Mängel oder Anomalien. Die Auswertung der Datenschreiber brachte erschütternde Einblicke. Es zeigte sich, dass die Kraftstoffzufuhr zu beiden Triebwerken kurz nach Erreichen der Startgeschwindigkeit unerklärlicherweise unterbrochen wurde. Die sogenannten Fuel Cutoff Switches, die eigentlich sicher verriegelt sein sollten, befanden sich nacheinander in der „Cutoff“-Position.
Als Reaktion auf den Ausfall der Triebwerke erfolgte die automatische Aktivierung der Notstromversorgung über die Ram Air Turbine (RAT), die jedoch keine ausreichende Leistung sicherstellen konnte. Im Cockpit war auf der Cockpit-Voice-Recording (CVR) zu hören, wie einer der Piloten den anderen fragte, warum er die Kraftstoffabsperrschalter betätigt habe – mit der Antwort, dass dies nicht geschehen sei. Dieser Dialog wirft Fragen über den Ursprung des Schalthandlings auf und bleibt eines der rätselhaftesten Puzzlestücke in der Untersuchung. Eine Reihe von Hypothesen wurde untersucht, darunter auch technische Fehlfunktionen, Pilotfehler, Sabotage und Systemausfälle. Die offizielle Untersuchung legte nahe, dass eine versehentliche oder absichtliche Betätigung der Kraftstoffabschaltung ausschlaggebend war.
Eine ungewollte Betätigung der Schalter gilt aufgrund des ungewöhnlichen Ablaufs als unwahrscheinlich. Auch ein Totalausfall beider Triebwerke unmittelbar nach dem Start durch einen gleichzeitigen technischen Defekt schien ebenso unwahrscheinlich wie ein Vogelschlag oder eine falsche Beladung des Flugzeugs, die die Flugleistung beeinträchtigen hätte können. Zudem war bekannt, dass Boeing und der Triebwerkshersteller General Electric bereits vor Jahren Sicherheitsbulletins veröffentlicht hatten, die unter anderem auf mögliche Schwachstellen in elektronischen Steuerungskomponenten hinwiesen. So wurde ein Austausch bestimmter Prozessorelemente in der Triebwerkssteuerung (ECU) zur Vermeidung eines Verlustes der Schubkontrolle empfohlen, der durch thermischen Stress und Materialermüdung hervorgerufen werden kann. Interessanterweise hatte Air India diese empfohlenen Maßnahmen bis zum Unfallzeitpunkt nicht implementiert.
Dies könnte zur Erklärung beitragen, warum eine technische Fehlfunktion am Triebwerkssteuerungssystem auftrat, die betriebskritische Auswirkungen hatte. Die Ermittler konzentrierten sich daher intensiv auf das sogenannte MN4-Mikroprozessor-Problem im elektronischen Triebwerkssteuerungsmodul. Dieser Mikrochip, der den Treibstofffluss und die Zündfunktionen regelt, kann durch langanhaltende thermische Belastung fehlerhaft werden und bei bestimmten Belastungen den Kontakt verlieren. In Kombination mit der kritischen Phase des Startvorgangs - besonders in der Rotationsphase, wenn das Flugzeug vom Boden abhebt - könnte dies zu einem plötzlichen Ausfall der Schubkontrolle führen. Parallel zu den technischen Untersuchungen wurden auch die Umstände im Cockpit beleuchtet.
Der Kapitän der Maschine besaß langjährige Erfahrung mit über 8200 Flugstunden und befand sich im Line Training, kurz vor dem Ruhestand. Der Erste Offizier hatte etwa 1100 Stunden Flugerfahrung. Die Teamdynamik, Kommunikation und mögliche Stressfaktoren wurden bei der Untersuchung berücksichtigt. In der Startphase sind die Piloten besonders aufmerksam und konzentriert, weshalb menschliches Versagen durch Ablenkung oder Erschöpfung als weniger wahrscheinlich angesehen wurde. Dennoch bleibt die tatsächliche Ursache der zeitgleichen Kraftstoffabschaltung in beiden Triebwerken Gegenstand weiterer Untersuchungen.
Die Blackbox-Daten, bestehend aus Flight Data Recorder und Cockpit Voice Recorder, wurden mit höchster Sorgfalt ausgewertet. Die Daten zeigten unter anderem, dass die Triebwerksleerlaufdrehzahlen (N1 und N2) nach Auslösung der Kraftstoffabschaltung rasch fielen. Einige Sekunden später wurde versucht, die Triebwerke durch automatisches Nachzünden wieder zu starten, doch die Schubentwicklung blieb unzureichend, das Flugzeug konnte keinen sicheren Steigflug erreichen. Die Situation eskalierte in kurzer Zeit, was sich in einem dramatischen Verlust der Flughöhe bis zum Aufprall widerspiegelte. Die daraus folgende Katastrophe hatte nicht nur das Leben der Passagiere und Besatzung gekostet, sondern auch schwere Schäden an der Infrastruktur und dem Umfeld des Flughafens verursacht.
Das BJ Medical College, eine angesehene medizinische Institution nahe des Flughafens, wurde durch den Absturz stark beschädigt. Unter den Opfern befanden sich neben den Passagieren auch Studenten und Mitarbeiter des Colleges. Zahlreiche Verletzte mussten in Krankenhäuser eingeliefert werden, was eine groß angelegte Rettungs- und Hilfsaktion erforderte. Die indische Regierung und das Verkehrsministerium reagierten mit umfassenden Maßnahmen. Neben der ausführlichen Untersuchung des Vorfalls forderten die Behörden eine sofortige Überprüfung der gesamten Flotte von Boeing 787 Dreamlinern, um mögliche technische Mängel auszuschließen.
Zudem wurden Richtlinien zur präventiven Wartung und Nachrüstung der Triebwerkssteuerungskomponenten ausgegeben, um ähnliche Unfälle in Zukunft zu verhindern. Die Luftfahrtbranche stand unter Druck, die hohen Sicherheitsstandards strengstens einzuhalten und technische Warnhinweise konsequent umzusetzen. Neben der fortdauernden Untersuchung gab es auch intensive Diskussionen in der Öffentlichkeit und der Fachwelt. Spekulationen über die mögliche Ursache reichten von technischem Versagen über Bedienfehler bis hin zu verzweifelten Handlungen von Piloten. Eine definitive Aussage über die Intention oder Unachtsamkeit der Besatzung konnte zunächst nicht getroffen werden, da der genaue Ablauf und die psychologischen Hintergründe nicht vollständig rekonstruierbar sind.
Die AAIB und die beteiligten Ermittlungsbehörden riefen daher dazu auf, zur Wahrung der Opfer angemessenen Respekt zu zeigen und auf voreilige Schlüsse zu verzichten. Die Tragödie am Flughafen Ahmedabad ist ein Mahnmal für die unerbittliche Komplexität moderner Verkehrsfliegerei sowie die unvorhersehbaren Risiken in der Luftfahrt. Sie erinnert daran, wie essenziell kontinuierliche Wartung, strikte Einhaltung von Sicherheitshinweisen und sorgfältige Überwachung von technischen Systemen sind. Zudem zeigt der Fall, wie wichtig die menschliche Komponente im Cockpit bleibt, deren Entscheidungen in Sekundenbruchteilen über Leben und Tod entscheiden können. Mit fortschreitender Analyse wird erwartet, dass der abschließende Untersuchungsbericht in den kommenden Monaten detailliertere Erkenntnisse liefern wird.
Die Luftfahrtindustrie wird daraus wichtige Lehren ziehen, um Sicherheitskonzepte weiter zu optimieren und tragische Vorfälle wie diesen künftig zu verhindern. Für die Hinterbliebenen und Überlebenden bleibt die Hoffnung auf Gerechtigkeit, Klarheit und die Gewissheit, dass solche Ereignisse nicht ungenutzt bleiben, sondern zu einer besseren, sichereren Luftfahrt führen.