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Arbeitsmarkt im April 2025: Private Einstellungen bremsen wegen Zollängsten – ADP-Ökonom beschreibt Lage als „Unruhe“

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Private hiring slowed in April out of fear of tariff impacts. ‘Unease is the word of the day,’ ADP chief economist says

Im April 2025 verzeichnete der private Arbeitsmarkt in den USA eine deutliche Verlangsamung bei den Neueinstellungen. Experten führen dies vor allem auf wirtschaftliche Unsicherheiten durch potenzielle Zollmaßnahmen zurück, was Unternehmen vorsichtiger bei der Personalplanung macht.

Im April 2025 wurde der US-amerikanische Arbeitsmarkt von einer spürbaren Zurückhaltung der Arbeitgeber geprägt. Laut dem National Employment Report des Arbeitsmarktanalysten ADP stieg die Zahl der Neueinstellungen im privaten Sektor lediglich um 62.000, eine deutliche Abnahme im Vergleich zu den 147.000 Stellenzuwächsen im März. Diese unerwartet geringe Zahl signalisiert eine zunehmende Vorsicht unter Unternehmen, die sich angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage schwertun, verbindliche Entscheidungen zu treffen.

Der Begriff „Unruhe“ fasst die Stimmung vieler Arbeitgeber treffend zusammen, wie ADP-Chefökonomin Nela Richardson bemerkte. Seit Monaten bewegen die Diskussionen rund um Handelszölle und mögliche weitere Eskalationen die Märkte und die Unternehmenswelt gleichermaßen. Die Angst vor negativen Folgen dieser politischen Maßnahmen scheint sich direkt auf die Beschäftigungsabsichten auszuwirken. Unternehmen stehen angesichts der Ungewissheit vor einem Dilemma: Einerseits sprechen solide gesamtwirtschaftliche Daten für eine weiterhin positive Entwicklung, andererseits steht die Unsicherheit über weitere Handelspolitiken und ihre Konsequenzen einer aktiven Personalaufstockung im Weg. Diese Diskrepanz führt zu einer vorsichtigen Taktik, bei der viele Arbeitgeber erst abwarten, bevor sie neue Mitarbeiter einstellen.

Die Beruhigung am Arbeitsmarkt ist besonders bemerkenswert, weil es sich um den kleinsten Zuwachs bei den privaten Stellen seit Juli 2024 handelt. Experten hatten zwar mit einem Rückgang gerechnet, jedoch nicht in diesem Ausmaß. Eine Umfrage des Wall Street Journal signalisierte, dass Ökonomen im Durchschnitt einen Anstieg von 120.000 Arbeitsplätzen erwartet hatten. Damit liegt die tatsächliche Zahl deutlich unter den Prognosen und verdeutlicht die Sorge, die in der Wirtschaft vorherrscht.

Neben den direkten Auswirkungen der Zolleinflüsse gibt es auch wachsende Ängste vor einer konjunkturellen Abschwächung oder gar einer kommenden Rezession. Eine Umfrage des Wirtschaftsmagazins Chief Executive aus dem April zeigt, dass rund 62 Prozent der dort befragten CEO eine wirtschaftliche Verlangsamung für die kommenden sechs Monate prognostizieren. Solche Erwartungen prägen das Verhalten von Unternehmen. Das in den Medien oft zitierte Beispiel von Ray Dalio, dem Gründer von Bridgewater Associates, unterstreicht die Schwere der Besorgnis: Er warnte öffentlich vor einer möglichen Krise, die sogar schlimmer als eine herkömmliche Rezession ausfallen könne. Sein Hinweis auf eine grundsätzliche Zerbrechlichkeit des monetären Systems trägt zusätzlich zur Unsicherheit bei.

Ein wichtiger Faktor in der jetzigen Lage ist die Lernkurve der Unternehmen aus vergangenen wirtschaftlichen Einbrüchen. Viele Arbeitgeber haben erkannt, dass zu drastische Entscheidungen im Personalbereich, wie etwa Massenentlassungen, nach einer Erholung nur schwer rückgängig zu machen sind. Dies zeigt sich in einer vorsichtigeren Haltung bei der Einstellung. James Egelhof, Chefökonom von BNP Paribas USA, betont, dass Unternehmen lieber schrittweise und behutsam agieren, um flexibel auf spätere Veränderungen reagieren zu können, ohne nachhaltigen Schaden am Personalstamm anzurichten. Trotz der gesamtwirtschaftlichen Zurückhaltung gibt es Branchen, die im April weiterhin Einstellungszuwächse vermelden konnten.

Dazu zählen unter anderem die Bereiche Naturressourcen und Bergbau, Bauwirtschaft, Fertigung, Handel und Transport, Finanzdienstleistungen sowie Freizeit und Gastgewerbe. Vor allem die letzteren Branchen profitieren von einer stabilen Nachfrage und zeigen, dass nicht alle Sektoren gleichermaßen von der allgemeinen Zurückhaltung betroffen sind. Die Lohnentwicklung zeigt ebenfalls eine interessante Dynamik. Der ADP-Bericht ergab, dass die Jahresverdienste im privaten Sektor im Schnitt um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr stiegen, wenngleich dies eine leichte Abschwächung gegenüber dem Vormonat bedeutet. Dies deutet darauf hin, dass trotz der geringeren Einstellungszahlen eine gewisse Lohndynamik erhalten bleibt, was wiederum auf einen angespannten Arbeitsmarkt in manchen Segmenten hinweist.

Für Beobachter und Marktteilnehmer ist die aktuelle Situation ein Indikator dafür, wie stark geopolitische und wirtschaftspolitische Maßnahmen die Beschäftigungsentwicklung beeinflussen können. Handelszölle haben sich von einem rein fiskalischen Werkzeug zu einem zentralen Faktor für wirtschaftliche Entscheidungen entwickelt. Ihre Auswirkungen reichen über die Preise hinaus und treffen die Unsicherheit in den Unternehmen, was sich direkt auf den Arbeitsmarkt auswirkt. Die politische Verantwortung und die Klarheit in der Kommunikation werden somit zu entscheidenden Faktoren, um das Vertrauen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern wieder zu stärken. Trotz der gegenwärtigen Herausforderungen stellen die gemeldeten Zuwächse in einzelnen Branchen einen Hoffnungsschimmer dar.

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