Die Kryptobranche hat in den letzten Jahren turbulente Zeiten erlebt – ein markantes Beispiel dafür ist der katastrophale Zusammenbruch der Terra-Ökosystems im Mai 2022. Insbesondere das Stablecoin TerraUSD (UST) und sein Schwestercoin LUNA verloren dramatisch an Wert, was Verluste in Milliardenhöhe bedeutete. Für zahlreiche Investoren und Gläubiger bedeutete dies eine schmerzhafte finanzielle Belastung. Doch nun gibt es Handlungsoptionen für Betroffene: Terraform Labs, das Unternehmen hinter den Projekten, hat bekanntgegeben, ein Crypto Loss Claims Portal zu eröffnen, das es Gläubigern ermöglicht, ihre Verluste geltend zu machen. Die Frist für die Einreichung endet am 30.
April 2025, was eine dringende Aufforderung zur zeitnahen Reaktion darstellt. Der Terra-Zusammenbruch und seine Folgen sorgten weltweit für Aufsehen. Nachdem der UST-Stablecoin im Mai 2022 seine Dollar-Peg verloren hatte, fiel der Kurs zunächst auf 0,98 Dollar und stürzte danach weiter ab. Die Verwässerung von LUNA durch Terraform Labs hielt der Druck auf den Markt nicht auf, sodass der Wert beider Token massiv einbrach und Investoren enorme Verluste hinnehmen mussten. Ein immenses Marktapr von rund 40 Milliarden US-Dollar wurde in kürzester Zeit ausgelöscht.
Hinter den Kulissen häuften sich zudem Vorwürfe gegen Terraform Labs und Gründer Do Kwon. US-Regulierungsbehörden, allen voran die Securities and Exchange Commission (SEC), stellten der Firma rechtswidrige Praktiken wie die Falschdarstellung der Stabilität von UST vor. Insbesondere wurde bekannt, dass Do Kwon mit Dritten kooperierte, um UST-Käufe zu koordinieren – ein Versuch, den Kurs künstlich zu stützen. In Folge dessen wurden Settlement-Zahlungen in Höhe von 110 Millionen US-Dollar sowie zusätzliche 14,3 Millionen an Zinsen fällig. Im Januar 2024 reichte Terraform Labs schließlich Antrag auf Chapter-11-Insolvenz in den USA ein.
Die Insolvenz beinhaltete ein Vermögen zwischen 100 und 500 Millionen US-Dollar, was die umfangreichen Verbindlichkeiten gegenüber Gläubigern und Investoren verdeutlichte. Im September 2024 bewilligte das zuständige Gericht die geordnete Liquidation der Firma nach einem Vergleich mit der SEC im Wert von 4,47 Milliarden US-Dollar. Dieser Vergleich beinhaltet auch die Priorisierung von Gläubigerentschädigungen vor der Einziehung der Strafen durch die Regulierungsbehörde. Konkret bedeutet das für Betroffene: Zwischen dem 31. März 2025 und dem 30.
April 2025 haben Verluste aus Terra-USD, Luna und weiteren Assets die Möglichkeit, über ein eigens eingerichtetes Portal Ansprüche geltend zu machen. Dieses Crypto Loss Claims Portal wird durch Kroll Restructuring Administration betreut und ermöglicht eine strukturierte Einreichung von Forderungen innerhalb des Insolvenzverfahrens. Ein Versäumnis der Frist schließt eine spätere Anspruchstellung aus und führt zum Verlust möglicher Auszahlungen. Die Antragsteller sind verpflichtet, ihre Verluste mit geeigneten Nachweisen zu belegen. Dabei wird eine automatisierte Überprüfung über On-Chain-Daten für unterstützte Netzwerke angeboten, etwa zu Transaktionen, Guthaben und Wallet-Aktivitäten.
Für Kryptowährungen auf nicht unterstützten Netzwerken besteht die Möglichkeit, Belege manuell einzureichen – zum Beispiel durch Kontoauszüge, Transaktionsprotokolle oder auch APIs im Lesemodus. Vorgesehen ist eine rasche Erstauswertung, die innerhalb von 90 Tagen Verlängerungen und Prüfentscheidungen umfasst. Erfolgreiche Anmelder können zu einem späteren Zeitpunkt mit einer anteiligen Auszahlung rechnen. Wichtig ist, dass nicht alle Kryptowährungen aus der Terra-Welt als erstattungsfähig anerkannt werden. So sind etwa Luna 2.
0 aus dem Terra 2.0-Netzwerk sowie Kryptowährungen mit einem On-Chain-Handelsvolumen unter 100 Dollar vom Anspruch ausgeschlossen. Dies hilft, den Prozess klar zu strukturieren und potenzielle Überlastungen zu vermeiden. Der Handel mit dem ursprünglichen Luna-Token (LUNC) ist weiterhin aktiv, wenn auch stark volatil. Aktuelle Kurse liegen im Mikrobereich, mit Schwankungen und Rückgängen im zweistelligen Prozentbereich pro Tag, wobei das Handelsvolumen merklich abgenommen hat.
Für Investoren, die erhebliche Summen in Terra-Assets gesteckt haben und Verluste erlitten haben, ist das Öffnen des Claims-Portals ein wichtiger Schritt, um die finanzielle Situation zu verbessern und Möglichkeitsfenster für teilweise Rückzahlungen zu nutzen. Es lohnt sich, die Dokumentation frühzeitig vorzubereiten, um den Nachweis für das eigene Portfolio und die erlittenen Verluste lückenlos zu erbringen. Grundsätzlich zeigt der Fall Terra, wie risikoreich und volatil der Kryptomarkt sein kann. Die Verbindung von innovativen Technologien und undurchsichtigen Abläufen birgt große Gefahren für Anleger, die nicht alle Zusammenhänge umfassend prüfen oder das Risiko unterschätzen. Die jüngsten Entwicklungen und Klagen unterstreichen die Notwendigkeit, sich über rechtliche Rahmenbedingungen und Rückforderungsmöglichkeiten frühzeitig zu informieren.
Terraform Labs hat mit der Einrichtung des Claims-Portals einen Mechanismus geschaffen, der den Schaden zumindest teilweise kompensieren kann – allerdings nur, wenn die Anspruchsinhaber aktiv werden und die Fristen genau einhalten. Darüber hinaus macht der Fall klar, wie streng Regulierungsbehörden den Kryptosektor ins Visier genommen haben. Mit Fällen wie Terra setzt die SEC ein Signal, dass illegale Praktiken nicht toleriert werden und die Marktteilnehmer fair und transparent agieren müssen. Die finanzielle Einordnung und das Insolvenzverfahren zeigen, dass es trotz des Rückschlags Möglichkeiten gibt, Schadensbegrenzung zu betreiben und neue Vertrauensto erhalten. Für Anleger, die sich mit ihrem Terra-Engagement bislang nicht näher beschäftigt haben oder die Frist vermeintlich verstreichen lassen wollen, lautet die klare Empfehlung: handeln Sie noch vor Ablauf der Frist am 30.
April 2025. Die Anmeldung auf der Webseite von Kroll erfolgt unkompliziert, doch die Nachweise müssen vollständig und nachvollziehbar sein. Wer unsicher ist, sollte rechtlichen oder finanziellen Rat einholen, um Fehler zu vermeiden und die Chancen auf eine Erstattung zu wahren. Abschließend lässt sich sagen: Der Terra-Zusammenbruch war einer der größten Krisenfälle im Kryptomarkt. Die Reaktion von Terraform Labs und den USA-Behörden mit einem geregelten Insolvenzverfahren und einem Claims-Portal zeigt, dass auch in der Krypto-Szene Rechtsstaatlichkeit durchgesetzt und Gläubigerschutz ermöglicht werden kann.
Für Betroffene bietet sich eine einmalige Gelegenheit, ihre finanziellen Verluste zumindest teilweise auszugleichen – unter der Voraussetzung, dass sie den nun geschaffenen Prozess aktiv nutzen. Die Uhr tickt, und ein Verpassen der Frist schließt eine weitere Beteiligung aus. Daher ist jetzt Handlungsbedarf angesagt, um die eigene Position zu sichern und im besten Fall wirtschaftlich aus der Krise herauszukommen.