Gusseisenpfannen sind seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil in Küchen weltweit. Ihre Robustheit, die hervorragende Wärmespeicherung und die Vielseitigkeit machen sie zu einem bevorzugten Kochgeschirr sowohl für Hobbyköche als auch Profis. Doch trotz ihrer Beliebtheit kursieren zahlreiche Mythen und widersprüchliche Empfehlungen über die richtige Reinigung und Pflege. Viele befürchten, bei der Pflege ihrer Gusseisenpfanne Fehler zu machen, die das Kochgeschirr irreparabel schädigen könnten. Die gute Nachricht ist: Die Handhabung ist viel unkomplizierter, als oft angenommen wird.
Ein wesentlicher Aspekt beim Umgang mit Gusseisenpfannen ist das sogenannte Einbrennen beziehungsweise die Patina, die sich beim Gebrauch aufbaut. Diese Schutzschicht aus eingebranntem Öl verleiht der Pfanne nicht nur eine natürliche Antihaftwirkung, sondern schützt sie auch vor Rost. Interessanterweise muss eine Gusseisenpfanne nur sehr selten vollständig entlackt beziehungsweise „entfettet“ werden. Selbst stark verschmutzte oder teilweise rostige Pfannen lassen sich mit etwas Geduld und der richtigen Reinigung wiederherstellen. Stattdessen reicht es meist, die vorhandene Oberfläche gründlich mit einer Scheuerbürste oder Stahlwolle und etwas milder Seife zu reinigen und anschließend neu einzubrennen.
Ein weitverbreiteter Mythos ist, dass man für das Einbrennen unbedingt bestimmte Fette wie Speck verwenden sollte. Die Praxis hat jedoch gezeigt, dass gerade fette Lebensmittel mit hohem Zuckergehalt, wie Speck, eher schädlich sein können, weil diese Verbrennungsspuren hinterlassen. Viel besser ist es, ein hitzestabiles Öl mit hohem Rauchpunkt zu verwenden und dieses sparsam aufzutragen. Wenige Tropfen reichen bereits aus, um die Oberfläche zu beschichten. Die Pfanne sollte dabei keinesfalls glänzend und ölig wirken, da dies auf eine zu dicke Ölschicht hindeutet und beim Erhitzen zu unschönen Ablagerungen führen kann.
Im Idealfall sieht das eingebrannte Gusseisen matt und tiefschwarz aus – ein Zeichen für eine gut gepflegte Patina. Die Reinigung einer Gusseisenpfanne ist keine Zauberei. Ein leichtes Missverständnis besteht darin, gänzlich auf Seife zu verzichten, um die schützende Patina nicht zu beschädigen. Tatsächlich darf man ruhig ein bisschen milde Seife verwenden, ohne Angst davor zu haben, der Pfanne zu schaden. Am besten eignet sich die Reinigung mit heißem Wasser und einer Bürste oder einem Schwamm.
Dort, wo hartnäckige Rückstände sitzen, hilft Stahlwolle oder eine spezielle Bürste zur Entfernung. Nach dem Reinigen sollte die Pfanne gründlich getrocknet werden, denn Feuchtigkeit ist der Hauptfeind von Gusseisen, da sie Rostbildung begünstigt. Zum Trocknen gehört es außerdem, die Pfanne kurz auf dem Herd zu erwärmen, sodass eventuell verbliebene Restfeuchtigkeit vollständig verdampft. Das Einölen nach der Reinigung ist das A und O, um das Gusseisen geschmeidig und rostfrei zu halten. Dabei genügt eine dünne Schicht Öl, die gleichmäßig mit einem Tuch auf der Innenseite der Pfanne verstrichen wird.
Anschließend wird die Pfanne auf dem Herd oder im Backofen erhitzt, damit das Öl in die Oberfläche eindringt und polymerisiert. Manche Köche wiederholen diesen Schritt mehrfach, um eine besonders belastbare Schicht aufzubauen. Dieser Vorgang sollte bei regelmäßigem Gebrauch jedoch nicht zur täglichen Routine werden – ein regelmäßiges Einölen nach der Nutzung reicht vollkommen aus. Nicht selten besitzen Gusseisenpfannen eine leicht raue oder unebene Oberfläche. Diese optische Eigenschaft stellt jedoch kein Defizit dar, sondern ist Teil ihrer Charakteristik.
Mit der Zeit und der Nutzung wird die Pfanne ganz natürlich glatter und entwickelt eine immer bessere Antihaftwirkung. Zusätzliche aufwendige Maßnahmen wie Schleifen oder Polieren sind in den meisten Fällen überflüssig und belasten die Pfanne unnötig. Letztlich ist die Hitzeverteilung und Speicherkapazität des Gusseisens der wichtigste Vorteil – nicht die glatte Oberfläche. Die Anwendungsmöglichkeiten einer Gusseisenpfanne sind äußerst vielseitig. Aufgrund der hervorragenden Wärmespeicherung gelingen knusprige Bratkartoffeln, saftige Bratstücke und geschmeidige Teige gleichmäßig und mit perfekter Kruste.
Dabei empfiehlt es sich, bei jedem Gebrauch etwas Fett hinzuzufügen, da Gusseisen nicht von vornherein antihaftbeschichtet ist. Ob scharfes Anbraten, langsames Schmoren oder das Backen von Broten und Aufläufen – mit der richtigen Pflege begleitet eine Gusseisenpfanne jeden Kochschritt zuverlässig und über viele Jahre hinweg. Ein weiterer Vorteil von Gusseisen ist, dass selbst bei häufiger Nutzung und gewissen Gebrauchsspuren die Pfanne nicht an Qualität einbüßt. Im Gegenteil: Je häufiger die Pfanne verwendet wird, desto besser wird ihre Oberfläche. Die natürliche Patina baut sich weiter auf, und das Kochverhalten verbessert sich kontinuierlich.
Das bedeutet, dass Sie mit der Zeit immer weniger Öle zum Braten benötigen, und die Reinigung wird leichter, da weniger Anhaftungen entstehen. Sollte Ihre Pfanne doch einmal kleine Roststellen bekommen oder die Oberfläche trocken und spröde wirken, hilft ein kleiner Ausbesserungszyklus. Dies beinhaltet eine gründliche Reinigung, das Abtrocknen und eine leichte neue Einölung samt Einbrennvorgang, bei dem das Öl eingebrannt und versiegelt wird. Dieser Vorgang ist schnell erledigt und stellt die optimale Funktion wieder her. Fazit: Für den erfolgreichen und nachhaltigen Umgang mit Gusseisenpfannen ist das Motto „weniger ist mehr“ besonders passend.
Entfernen Sie sich von komplizierten Pflegeanweisungen und konzentrieren Sie sich darauf, Ihre Pfanne regelmäßig und ohne Angst zu benutzen und nach dem Gebrauch leicht zu reinigen und einzupflegen. So erleben Sie die Freude an einer Pfanne, die mit Ihnen wächst und über Jahrzehnte hinweg ein verlässlicher Begleiter in der Küche bleibt. Legen Sie Wert auf einfache Pflege, konsequentes Einölen und vertrauen Sie auf die natürliche Entwicklung der Patina – dann erreichen Sie mühelos das bestmögliche Ergebnis mit Gusseisenkochgeschirr.