Institutionelle Akzeptanz

Die anhaltende Krise der Wissenschaftspolitik: Ein Blick auf die Trumpistische Weltanschauung

Institutionelle Akzeptanz
Derek Lowe: The Continuing Crisis, Part XIV

Eine tiefgehende Analyse der Zerstörung federal finanzierter Wissenschaft durch politisch motivierte Agenden und die Auswirkungen der Trump-Administration auf amerikanische Behörden wie HHS, NIH und FDA.

In den letzten Jahren hat sich eine besorgniserregende Entwicklung in Bezug auf die bundesfinanzierte Wissenschaft und deren Institutionen vollzogen. Insbesondere unter der Trump-Administration ist ein tiefgreifender Angriff auf die wissenschaftlichen Einrichtungen und deren Integrität zu beobachten gewesen. Derek Lowe beleuchtet in seiner Serie „The Continuing Crisis“ eindringlich die Mechanismen, die hinter dieser Destabilisierung stecken, und zeigt auf, wie eine bestimmte politische Weltanschauung die Wissenschaft untergräbt und für ihre Zwecke instrumentalisiert. Diese Entwicklung geht weit über oberflächliche politisch motivierte Maßnahmen hinaus; sie verfolgt das Ziel, etablierte Strukturen der professionellen Forschung und der Datengenerierung systematisch zu zerschlagen und durch ein von ideologischer Verblendung getriebenes System zu ersetzen. Die sogenannten Trumpisten zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine offene Ablehnung gegenüber dem sogenannten Deep State hegen – einem Begriff, der oft als Synonym für langjährige, erfahrene Regierungsmitarbeiter verwendet wird.

Insbesondere zielt dieser Widerstand auf jene staatlichen Institutionen, die unabhängig wissenschaftliche Daten hervorbringen und dabei Erkenntnisse vorstellen, die den politischen Agenden widersprechen. Umweltkontrollen, Sicherheitsrichtlinien, der Klimawandel und gesellschaftliche Fragen, die beispielsweise Diskriminierung historisch benachteiligter Gruppen ansprechen, werden als Hindernisse betrachtet, die es zu beseitigen gilt. Dieses Vorgehen ist kein Zufall oder ein Missverständnis, sondern eine bewusst verfolgte Strategie. Alles, was nicht ausdrücklich im Einklang mit der politischen Agenda steht, wird als potentiell feindlich wahrgenommen und muss aus dem Weg geräumt werden. Ein zentrales Kennzeichen dieser Denkweise ist die Missachtung von objektiver Datenlage und wissenschaftlicher Unabhängigkeit.

Die Trumpistische Sichtweise lehnt die Möglichkeit neutraler, agenda-freier Daten grundsätzlich ab und sieht stattdessen alle Erkenntnisse als Mittel zur Durchsetzung eigener Ziele. Infolgedessen wird die übliche Wissenschaftskommunikation – die natürlich auch unterschiedliche Interpretationen und Unsicherheiten beinhaltet – als konspirativ abgetan. Kritiker werden als Lügner deklassiert, deren einziges Ziel es sei, die Überzeugungen der Machthaber zu untergraben. Diese Haltung rechtfertigt alle Mittel, jegliche Widersprüche und Inkonsistenzen werden ignoriert oder bewusst verschleiert. Fakten sind keine objektiven Parameter, sondern bleiben das, was die Führung behauptet.

Die stetig wechselnden Erklärungen und Behauptungen dienen vor allem dazu, Konfusion zu stiften und kritische Betrachtung zu erschweren. Darüber hinaus spielt in dieser Logik die Hierarchie und Machtausübung eine entscheidende Rolle. Der Wert eines Individuums wird daran bemessen, wie viele Gefolgsleute es mobilisieren kann und inwieweit es in der Lage ist, die Ansichten seiner Vorgesetzten durchzusetzen. Autorität wird als Selbstzweck verstanden. Diejenigen, die in Führungspositionen gebracht werden, sehen sich deshalb nicht als unabhängige Experten, sondern als Vollstrecker der politischen Machtinteressen.

Alle unterstellten Angestellten werden gezwungen, in der gleichen Weise zu handeln und sich den vorgegebenen Narrativen anzupassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die zugrundeliegenden Daten oder wissenschaftlichen Erkenntnisse stimmen oder nicht. Der Zweck heiligt die Mittel – das ist die Maxime, die zur Anwendung kommt. Ein prototypisches Beispiel für diese negativen Entwicklungen ist die Ernennung von Robert F. Kennedy Jr.

zum Leiter des Gesundheitsministeriums (HHS). Dieser Politiker und Aktivist hat sich jahrelang durch seine Impfgegner-Positionen und die Verbreitung von Falschinformationen zu Gesundheitsthemen profiliert. Indem er die Rolle des HHS übernahm, versuchte er, seine Weltanschauung gegen den Widerstand der medizinischen und wissenschaftlichen Gemeinschaft durchzusetzen. Mitarbeiter, die seine Ansichten ablehnten oder kritisch gegenüberstanden, wurden entlassen, Fördergelder gestrichen und ganze Programme zurückgefahren oder gefährdet. Gleiches gilt für weitere vom Trump-Lager eingesetzte Führungskräfte wie Jay Bhattacharya am National Institutes of Health (NIH) und Marty Makary bei der Food and Drug Administration (FDA).

Beide haben sich schon vorher durch wissenschaftlich fragwürdige Positionen hervorgetan und nun die Institutionen genutzt, um die „Reform“ zu propagieren, die in Wahrheit meist bedeutet, die Arbeit der jeweiligen Behörden infrage zu stellen und wissenschaftlich fundierten Praktiken zu schaden. Die Konsequenzen dieses Angriffs gehen weit über politische Streitigkeiten hinaus. Wissenschaftliche Programme verlieren ihre Finanzierung, Forscher werden eingeschüchtert oder entlassen, und organisatorische Strukturen werden zerstört oder drastisch verändert. Der Schaden betrifft nicht nur die unmittelbare Forschungslandschaft, sondern erschüttert auch das langfristige Vertrauen in staatlich geförderte Wissenschaft. Die Folgen sind ein Verlust an Innovationskraft, eine Schwächung der öffentlichen Gesundheit und ein zunehmend schwieriger Zugang zu verlässlichen Informationen für die Bevölkerung.

Trotz der bedrückenden Lage appelliert Derek Lowe an die Öffentlichkeit und die wissenschaftliche Gemeinschaft, nicht in Resignation zu verfallen. Sichtbarer und öffentlicher Widerstand stellt eine essenzielle Strategie dar, um der vermeintlichen Allmacht der Machthaber entgegenzutreten. Es gilt, die weitverbreitete Illusion zu durchbrechen, alle stünden hinter den politischen Entscheidungen oder hätten Angst, sich gegen sie auszusprechen. Durch offenes Diskutieren, kritische Berichterstattung und politisches Engagement kann diese Atmosphäre verändert werden. Auch der Druck auf gewählte Volksvertreter spielt eine wichtige Rolle: Wählerinnen und Wähler können ihre Erwartungen klar kommunizieren und ihre Unterstützung an den Widerstand gegen die Zerstörung wissenschaftlicher Integrität knüpfen.

Die kritische Öffentlichkeit wird gebeten, sich weiter für unabhängige Wissenschaft und verlässliche Daten einzusetzen und Initiativen zu unterstützen, die die Verantwortlichen juristisch oder medial in die Pflicht nehmen. Je mehr Menschen sich diesem Anliegen anschließen, desto eher kann dem Niedergang der Wissenschaft entgegengewirkt werden und die Grundlagen für eine faktenbasierte Politik erneut gestärkt werden. Ein sachliches und öffentlichkeitswirksames Eintreten für den Erhalt professioneller Forschung und gegen politische Einflussnahme stellt den einzigen Weg dar, um langfristig wieder Glaubwürdigkeit und Vertrauen sowohl auf regulatorischer als auch auf gesellschaftlicher Ebene zurückzugewinnen. Zusammenfassend stellt die von Derek Lowe beschriebene „Trumpistische Weltanschauung“ eine Politik dar, die aus ideologischer Verblendung und Machtstreben wissenschaftliche Institutionen zerstört und objektive Erkenntnisse ignoriert. Die Routine des bewussten Zerstörens von Daten und das Ersetzen wissenschaftlicher Debatten durch uneingeschränkte Loyalität gegenüber der politischen Führung gefährden das Fundament einer offenen und evidenzbasierten Gesellschaft.

Die Reaktionen darauf müssen beherzt, sichtbar und kollektiv erfolgen. Nur so lässt sich das Ruder herumreißen und der Fortschritt der Wissenschaft und der öffentlichen Gesundheit bewahren.

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