Virtuelle Realität

Verbraucherinitiativen klagen gegen SHEIN wegen manipulativer Dark Patterns im Fast-Fashion-Handel

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Consumer groups filed a complaint against SHEIN for dark patterns

Mehrere Verbraucherorganisationen aus ganz Europa haben eine Beschwerde gegen den Fast-Fashion-Giganten SHEIN bei der Europäischen Kommission eingereicht. Im Fokus steht der Vorwurf, dass das Unternehmen sogenannte Dark Patterns nutzt, um Kunden zu ungewollten Käufen zu verleiten und damit übermäßigen Konsum sowie Umweltbelastungen fördert.

Der fast unbegrenzte Zugang zu günstiger Kleidung hat den Bekleidungsmarkt nachhaltig verändert, insbesondere durch den Aufstieg von Unternehmen wie SHEIN, die mit extrem schnellen Produktionszyklen und niedrigen Preisen überzeugen. Doch hinter den verlockenden Angeboten verbirgt sich ein fragwürdiges Geschäftsmodell, das nun vermehrt in den Fokus von Verbraucherschützern und Regulierungsbehörden gerät. Im Juni 2025 haben Verbraucherorganisationen aus 21 europäischen Ländern eine gemeinsame Beschwerde gegen das Unternehmen eingereicht, in der sie SHEIN vorwerfen, Dark Patterns zu nutzen – manipulative Designelemente, die Nutzer subtil in den Kaufprozess drängen und damit Konsum über das ursprünglich Beabsichtigte hinaus fördern.Diese Praxis führt nicht nur zu finanziellen Einbußen bei den Konsumenten, sondern trägt auch maßgeblich zum ökologischen Problem der Fast-Fashion-Industrie bei. Die verbrauchten Ressourcen, Schadstoffe und die immense Menge an Textilabfällen sind Folgen des hemmungslosen Überkonsums, der durch die manipulativen Techniken des Online-Händlers befeuert wird.

Die ausführliche Untersuchung der europäischen Verbraucherverbände verdeutlicht, wie sich diese dunklen Verkaufsmethoden in verschiedenen Formen zeigen: von falschen Rabattangaben über simulierte Knappheit bis hin zu sogenannten „Confirm-Shaming“-Botschaften, die den Kunden emotional unter Druck setzen, eine Kaufentscheidung zu treffen.Konkret kritisieren die Beschwerdeführer, dass SHEIN unter anderem „nur noch wenige Stück verfügbar“-Meldungen und Countdown-Timer für vermeintliche Blitzverkäufe einsetzt, die wiederholt auf der Website und in der App erscheinen. Diese Elemente sollen eine künstliche Dringlichkeit erzeugen, obwohl es keine Beweise gibt, dass die Hinweise tatsächlich der Wahrheit entsprechen. Peer-Pressure durch angebliche Kundenbewertungen und die ständige Aufforderung, ein aktuelles Angebot nicht zu verpassen, manipulieren Verbraucher zusätzlich. Auch das unendliche Scrollen auf den Plattformen verhindert, dass Kunden eine bewusste Kaufentscheidung treffen, da die Nutzer durch den algorithmisch gesteuerten Warenstrom immer weiter zum Stöbern animiert werden.

Diese Praktiken verstoßen nach Auffassung der Verbraucherschützer gegen die EU-Richtlinie zu unlauteren Geschäftspraktiken. In diesem Zusammenhang wird von den zuständigen Behörden verlangt, SHEIN zur Transparenz zu verpflichten und die Echtheit der angezeigten Kundenbewertungen und Lagerbestände nachzuweisen. Sollten die Vorwürfe bestätigt werden, sei es notwendig, dass die EU entsprechende Maßnahmen ergreift, um Verbraucher vor weiteren finanziellen und ökologischen Schäden zu schützen.Das Problem der Dark Patterns beschränkt sich übrigens nicht nur auf SHEIN. Die Beschwerde fordert eine breite Untersuchung in der gesamten Fast-Fashion-Branche, da vergleichbare manipulative Online-Verkaufsstrategien zunehmend verbreitet sind.

Verbraucherverbände mahnen zu einem konsequenten Handeln der europäischen Regulierungsbehörden, um systemische Missstände im Umgang mit Verbraucherschutz und Nachhaltigkeit zu adressieren.Die Problematik von Fast Fashion ist seit langem bekannt und mit der Umweltbelastung durch Textilindustrie verbunden, die nach Angaben der Europäischen Umweltagentur neben den Bereichen Ernährung, Wohnen und Verkehr eine der Hauptursachen für den Klimawandel darstellt. Von der Ausbeutung natürlicher Ressourcen für Baumwollanbau und Synthesefasern bis zur Produktion in oft menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen reicht das breite Spektrum der Herausforderungen. Die durch algorithmisch geförderte Überproduktion unterstützte Konsumwelle verstärkt diese negativen Folgen weiter.BEUC, die Europäische Verbraucherschutzorganisation, und ihre Mitglieder legten umfangreiche Beweise dafür vor, dass das Geschäftsmodell von SHEIN durch den Einsatz manipulativer Online-Techniken darauf ausgelegt ist, Kunden immer wieder zu mehr Käufen zu verleiten.

Die Plattform sei „süchtigmachend“ gestaltet und ziele darauf ab, Verbraucher so lange wie möglich in einem Zustand des permanenten Kaufdrucks zu halten.Die EU-Kommission hat bereits ein eigenes Prüfverfahren gegen SHEIN eingeleitet und das Unternehmen aufgefordert, sich an geltendes Verbraucherrecht zu halten. Die jetzt vorliegende Beschwerde liefert weitere Erkenntnisse und fordert eine schärfere Intervention. Sollte SHEIN die eigenen Praktiken nicht schnellstmöglich ändern, sind härtere Sanktionen denkbar, um den Schutz europäischer Kunden zu gewährleisten.Diese Entwicklung zeigt eindrucksvoll, wie die Verschmelzung von Handel, digitalem Marketing und algorithmischem Design neue Herausforderungen für den Verbraucherschutz mit sich bringt.

Gleichzeitig unterstreicht sie die Dringlichkeit, Nachhaltigkeitsanforderungen in der Konsumwelt strenger umzusetzen und die Verantwortung von Unternehmen für ethisches Handeln zu betonen.Verbraucherinnen und Verbraucher sind zunehmend sensibilisiert für die ökologischen und sozialen Folgen ihres Konsums, ebenso wie für manipulative Verkaufspraktiken im Netz. Die Arbeit der europäischen Verbraucherorganisationen kann dazu beitragen, dass der Trend zu verantwortungsvollerem und bewusstem Einkauf weiter gestärkt wird.Bis dahin bleibt die Empfehlung, beim Online-Shopping besonders aufmerksam zu sein und nicht auf künstlich erzeugte Kaufdringlichkeiten hereinzufallen. Das bewusste Hinterfragen von Rabattangeboten, Lagerhinweisen und Kundenbewertungen kann helfen, ungewollten Mehrkonsum zu vermeiden.

Insgesamt markiert die gemeinsame Aktion der europäischen Verbrauchergruppen gegen SHEIN eine wichtige Etappe im Kampf gegen unfaire Geschäftspraktiken und für einen nachhaltigeren Modemarkt. Es bleibt abzuwarten, wie die EU-Behörden auf die Beschwerde reagieren und welche weiteren Schritte im Sinne des Verbraucherschutzes folgen werden. Die Diskussion um Dark Patterns im E-Commerce ist damit längst nicht abgeschlossen und fordert ein konsequentes Umdenken auf Seiten der Industrie und der Gesetzgebung.

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