In der heutigen digitalen Welt, in der Cybersecurity immer wichtiger wird, wächst der Bedarf an effektiven Werkzeugen zur Informationsbeschaffung über Domains, Hostnamen und IP-Adressen stetig. Besonders im Bereich der OSINT (Open Source Intelligence) sind passive Lookups unverzichtbar, um ohne aktive Scans oder Angriffe zahlreiche Details über Online-Ressourcen zu gewinnen. Unter diesen Tools sticht wtfis als eine praktische, benutzerfreundliche Lösung für Menschen hervor, die schnell und umfassend Informationen benötigen, aber keine komplexen, automatisierten Roboterskripte verwenden wollen. Wtfis ist ein Kommandozeilenwerkzeug, das speziell darauf ausgelegt ist, passive und umfangreiche Daten zu einer Ziel-Domain, einem Fully Qualified Domain Name (FQDN) oder einer IP-Adresse zu sammeln. Dabei greift es auf mehrere etablierte OSINT-Dienste zurück und vereint deren Ergebnisse in einer leicht lesbaren und optisch ansprechenden Darstellung.
Im Gegensatz zu vielen anderen Tools, die oft für automatisierte Prozesse und Bots ausgelegt sind, legt wtfis Wert darauf, die Informationen so aufzubereiten, dass sie für Menschen intuitiv verständlich sind. Die Ergebnisse erscheinen übersichtlich sortiert in Panels, die je nach unterstütztem Terminal sogar interaktive Links zu weiterführenden Quellen enthalten. Ein wesentliches Merkmal von wtfis ist der bewusste Einsatz von API-Calls. Das Werkzeug wurde so entwickelt, dass es möglichst wenige und nur notwendige Anfragen an die jeweiligen Services sendet. Dies ist insbesondere wichtig, da viele der verwendeten Dienste Quoten und Limits im kostenlosen Bereich vorgeben.
So wird verhindert, dass Nutzer mit Community- oder Free-Tier-Accounts schnell an Einschränkungen stoßen. Dies macht wtfis nicht nur für erfahrene IT-Experten, sondern auch für Einsteiger eine attraktive Option für OSINT-Recherchen. Die Hauptquelle für Daten in wtfis ist VirusTotal. Dieser umfassende Anbieter sammelt Sicherheitsanalysen, Reputationswerte und weitere Informationen zu Domains, FQDNs und IP-Adressen. VirusTotal liefert neben detaillierten Sicherheitsbewertungen einen Überblick über die Popularität der jeweiligen Online-Adresse anhand von Rankings von Alexa, Cisco Umbrella und anderen Anbietern.
Zudem werden Kategorien zugeordnet, die helfen, das Bedrohungspotential oder den Verwendungszweck der Adresse besser einschätzen zu können. Besonders nützlich sind die gespeicherten letzten IP-Resolutions einer Domain, die die dynamische Infrastruktur eines Servers ersichtlich machen können. Ergänzend dazu kann wtfis Whois-Daten abfragen. Falls ein API-Schlüssel für IP2Whois zur Verfügung steht, bevorzugt das Tool diese Quelle, da die Whois-Datensätze im Vergleich zu VirusTotal konsistenter und detaillierter wirken und darüber hinaus oft auch nicht anonymisierte Registrierungsinformationen enthalten. Whois-Daten geben Einblick in die Eigentümer der Domain, Registrierungsdetails und laufende administrative Informationen, was im Kontext von Cybersecurity oder Domain-Recherche besonders wertvoll sein kann.
Das Konzept hinter wtfis trennt klar zwischen Lookup-Quellen für Domains und solchen für IP-Adressen. Während IP2Whois und VirusTotal auf Domaindaten fokussiert sind, greift wtfis für IPs auf zusätzliche spezialisierte Dienste zurück. So liefert IPWhois essenzielle Informationen zur ASN (Autonomous System Number), Organisation, ISP und Geolokation der Adresse. Diese Daten sind unabdingbar zur Analyse von IP-Quellen, etwa bei der Identifikation von verdächtigen Servern oder bei Netzwerkforensik. Für tiefere Einblicke in IP-bezogene Sicherheitsaspekte integriert wtfis auch Dienste wie Shodan.
Shodan ist eine spezialisierte Suchmaschine für das Internet der Dinge und Netzwerke, die Informationen zu offenen Ports, laufenden Services und sogar erschließbaren Betriebssystemen liefern kann. Mit dem optional aktivierbaren Shodan-Lookup lassen sich potenzielle Einfallstore, Schwachstellen und Technologie-Stacks einer IP zuverlässig herausfinden. Das Tool verknüpft diese Informationen sogar mit klickbaren Links zur Shodan-Weboberfläche, was Nutzererfahrungen weiter verbessert. Weiterhin unterstützt wtfis die Nutzung von Greynoise, einer Datenbank, die IP-Adressen nach ihrem Verhalten auf dem Internet scannt. IPs, die als „Noise“ klassifiziert werden, sind oft Scanner oder automatische Bots, während „RIOT“ für legitime Geschäftsanwendungen steht.
Diese Klassifizierung hilft dabei, den Charakter einer IP schnell einzuschätzen und verdächtige Aktivitäten abzugrenzen. Nach Aktivierung per Flag liefert wtfis die Greynoise-Klassifizierung und weiterführende Links zur detaillierten Analyse. Neben Greynoise integriert wtfis auch URLhaus, eine Crowd-basierte Bedrohungsdatenbank, die Informationen über bösartige URLs sammelt. Dies ist besonders hilfreich, um herauszufinden, ob eine bestimmte Domain oder IP jemals zum Verteilen von Schadsoftware genutzt wurde. Die Abfrage zeigt unter anderem die Anzahl der aktiv gehaltenen Malware-URLs, blocklisten-Status (DNSBL, SURBL) und zugehörige Tags, die auf das Bedrohungspotential hinweisen.
Für Sicherheitsexperten ist diese Funktion eine willkommene Ergänzung für schnelle Einschätzungen. AbuseIPDB komplettiert das Portfolio als Crowd-Quellen-Datenbank für missbrauchte IP-Adressen. Durch die Anzeige eines Abuse Confidence Scores zwischen 0 und 100 sowie der Anzahl von Meldungen zeigt wtfis klar auf, wie verdächtig eine IP ist. Das kann beispielsweise bei der Überprüfung von eingehenden Verbindungen oder bei Incident Response Untersuchungen verwendet werden. Die Installation von wtfis ist denkbar einfach.
Für viele Nutzer reicht die Installation via Python pip, alternativ ist das Tool auch über klassische Paketmanager wie brew oder conda verfügbar. Die zentrale Konfiguration erfolgt über Umgebungsvariablen, in denen die API-Schlüssel der betreffenden Dienste hinterlegt werden. Um den Überblick zu behalten, kann eine Datei mit dem Namen .env.wtfis im eigenen Home-Verzeichnis angelegt werden, die alle Schlüssel zusammenfasst.
Dadurch wird das Werkzeug direkt mit allen benötigten Daten versorgt, ohne dass bei jeder Abfrage manuelle Eingaben nötig sind. Die Bedienung des Tools ist intuitiv gestaltet. Die grundlegende Kommandozeilen-Syntax erfordert lediglich die Eingabe eines Hostnamens, einer Domain oder IP-Adresse. Per optionalen Flags lassen sich einzelne Datenquellen hinzuschalten, beispielsweise für Shodan, Greynoise, AbuseIPDB oder URLhaus. Wer eine maximale Informationsbreite wünscht, kann alle verfügbaren Abfragen mit einem einzigen Parameter aktivieren.
Auch die für Menschen wichtige Darstellung lässt sich anpassen, etwa farbige oder einspaltige Panels, die Übersichtlichkeit erhöhen. Eingaben in defanged Format, also mit Punkten als [.] dargestellt, werden vom Tool automatisch erkannt und verarbeitet. Für Anwender, die lieber mit Containern als mit lokalem Python arbeiten, punktet wtfis mit einem mitgelieferten Dockerfile. Dies ermöglicht es, das Tool schnell und reproduzierbar in einer isolierten Umgebung auszuführen.
Dadurch gestaltet sich der Betrieb vor allem auf Servern ohne eigene Python-Installation unkompliziert. Die Kombination mit einem Umgebungsdatei-Management sorgt auch bei Docker für einen sicheren Umgang mit den sensiblen API-Schlüsseln. Wtfis richtet sich vor allem an Fachleute aus den Bereichen Cybersecurity, IT-Forensik, Threat Intelligence und Systemadministration, die schnell und fundiert Informationen benötigen, ohne selbst umfangreiche eigene Tools entwickeln zu müssen. Das Tool erleichtert Recherchen bei der Einschätzung von verdächtigen Domains oder IP-Adressen erheblich und beschleunigt damit sowohl proaktive Sicherheitsanalysen als auch die Untersuchung bereits erfolgter Vorfälle. Die klare Fokussierung auf menschliche Lesbarkeit und weitgehend passive Abfragen macht wtfis außerdem zu einer angenehmen Alternative zu oft komplexen OSINT-Werkzeugen, die für Maschinenoptimierung oder tiefgreifende Programmierung entwickelt wurden.
Besonders in Situationen, in denen schnelle Ergebnisse gefragt sind, glänzt es durch eine gelungene Kombination aus Vielfalt der Datenquellen, Bedienkomfort und guter Informationsstruktur. In einer Ära, in der Bedrohungen im Internet immer raffinierter werden, sind Werkzeuge wie wtfis ein wertvoller Baustein in der Sicherheitsinfrastruktur. Sie ermöglichen es, verdächtige Adressen frühzeitig zu erkennen, deren historische Daten einzusehen und Risiken besser zu bewerten. Darüber hinaus fördern sie ein tieferes Verständnis für IP-Netzwerke, Domainregistrierungen und Online-Reputationen. Wtfis steht dabei exemplarisch für den Trend, Security-Tools für menschliche Anwender zugänglicher und transparenter zu gestalten.