Die Nutzung moderner Drucktechnologien gestaltet sich in vielen Haushalten und kleinen Büros oft als Herausforderung, gerade wenn noch ältere Druckermodelle verwendet werden. Viele dieser Geräte, insbesondere solche, die vor 2018 auf den Markt kamen, besitzen keine integrierte Wi-Fi-Funktionalität. Das bedeutet, um diese Drucker im Netzwerk zu bedienen, sind entweder spezielle Druckserver nötig oder die Drucker müssen direkt an einen Rechner angeschlossen werden. Zudem ist oft die Installation proprietärer, herstellerspezifischer Treiber erforderlich, was den Komfort erheblich einschränkt und die Kompatibilität mit verschiedenen Betriebssystemen erschwert. Genau hier setzt UoWPrint an – eine innovative, treiberlose Druckserver-Lösung, die ältere USB-Drucker und Multifunktionsgeräte in moderne, kabellose Netzwerkdrucker verwandelt und dabei in besonderem Maße auf offene Technologien und Open-Source-Community-Benefits setzt.
UoWPrint ist ein maßgeschneidertes Gerät, das auf dem OrangePi Zero 3 basiert, einer kompakten Single-Board-Computer-Plattform. Mit einem Quad-Core ARM Cortex-A53 Prozessor, 1 GB RAM und einem Debian 12 Betriebssystem bietet es genügend Leistung, um anspruchsvolle Druck- und Scanaufgaben problemlos zu bewältigen. Statt sich auf eigene Treiber zu verlassen, verwendet UoWPrint eine Mischung aus bewährten offenen Treibern wie splix, foo2qpdl, foo2zjs, hpcups, brlaser, GutenPrint und anderen, die viele ältere Druckermodelle abdecken. Dabei werden auch proprietäre Treiber dank Box86-Emulation genutzt, um die Unterstützung für diverse Geräte sicherzustellen, insbesondere für x86-basierte Treiber auf ARM-Architekturen. Das klare Ziel von UoWPrint ist es, den Gebrauch älterer, oftmals besserer und robusterer Drucker zu ermöglichen, ohne Kompromisse bei der Nutzerfreundlichkeit einzugehen.
Nutzer können ihre Drucker einfach per USB an das Gerät anschließen und über das integrierte WLAN oder Ethernet ins Heim- oder Büronetzwerk einbinden. Diese moderne Infrastruktur erlaubt dann das Drucken und Scannen von praktisch jedem aktuellen Betriebssystem aus, darunter Windows, macOS, Linux, Android und iOS. Besonders hervorzuheben ist die volle Kompatibilität zu modernen Standards wie AirPrint und Mopria, die eine nahtlose Geräteerkennung und Bedienung ermöglichen. Dadurch entfällt die Installation spezifischer Treiber auf Endgeräten komplett. Dank der Ausrichtung auf eine treiberlose Nutzung bleibt Anwendern die oft mühsame und von Herstellerupdates beeinträchtigte Treiberverwaltung erspart.
Das UoWPrint-Projekt steht zudem für Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Indem es den Fortbestand gebrauchter Drucker fördert, wird der Elektronikschrott reduziert. Dies kommt der Umwelt zugute, da die Herstellung und Entsorgung von Druckgeräten ressourcenintensiv ist. Statt neue, häufig teurere Geräte zu kaufen, können Nutzer auf bewährte Technik zurückgreifen und dennoch die Bequemlichkeit moderner Netzwerkfunktionalität genießen. Darüber hinaus ist UoWPrint strikt auf Datenschutz und Sicherheit ausgelegt.
Das Gerät benötigt keine aktive Internetverbindung außer zum Zweck der Zeitsynchronisation. Sämtliche Ein- und Ausgänge sind bezüglich Netzwerkkommunikation durch eine Firewall geschützt, die Zugriffe von außen blockiert. Es gibt keine Telemetrie oder automatische Updates, sodass Nutzer volle Kontrolle behalten und sich keine unerwünschten Datenübertragungen ergeben. Dies macht UoWPrint besonders attraktiv für Privatanwender und Unternehmen mit hohen Sicherheitsanforderungen. Die Konfiguration erfolgt über eine benutzerfreundliche Weboberfläche.
Dort lässt sich die Verbindung zum heimischen WLAN einstellen, Drucker sowie Scanner verwalten und weitere Geräteeinstellungen vornehmen. Nach dem Einrichten steht der Drucker automatisch allen autorisierten Geräten im Netzwerk zur Verfügung. Die Scanfunktion unterstützt dank Integration von SANE und AirSane die meisten Multifunktionsgeräte und Scanner. Wenige Modelle benötigen keinen speziellen Anpassungsaufwand und sind direkt nutzbar. Mit einem Verkaufspreis von circa 35 US-Dollar erweist sich UoWPrint als preiswerte Alternative zu teuren kommerziellen Printservern und als attraktive Lösung im Vergleich zum Neukauf von Druckern.
Die Kostenstruktur ist übersichtlich, da weder Abonnements noch spezielle Software lizenziert werden müssen. Die Nutzer erhalten zudem umfangreichen technischen Support von den Entwicklern, die bei Kompatibilitätsproblemen sogar das Problem mit Testdruckern vor Ort untersuchen und lösen. Ein wichtiger Aspekt des Projektes ist die Unterstützung der Open-Source-Community. Von jedem verkauften Gerät fließen Spenden an Entwickler der CUPS- und SANE-Projekte, die für Druck- und Scan-Funktionalitäten verantwortlich sind. So wird ein nachhaltiger Kreislauf gefördert, bei dem Nutzer von verbesserter Freier Software profitieren, während deren Weiterentwicklung zugleich finanziell unterstützt wird.
Die breite Treiberunterstützung umfasst viele bekannte Druckerhersteller. HP LaserJet, Samsung, Xerox, Brother, Canon, Epson, Kyocera, Panasonic und Pantum zählen zu den kompatiblen Marken mit teils umfangreichen Modellen. Unterschiede in der Kompatibilität gibt es vor allem bei Canon-Geräten, wo die Geschwindigkeiten und Zuverlässigkeit von der Gerätegeneration abhängen können. Dennoch deckt die Liste dank der offenen Treiberbasis eine große Auswahl ab, sodass viele Nutzer ältere Drucker fast ohne Einschränkungen wieder fit machen können. Softwareseitig vereint UoWPrint etablierte Komponenten wie CUPS zum Drucken, SANE für Scannen, AirSane für Netzwerk-Scan-Dienste und Box86 zur Treiber-Emulation.
Diese sorgfältige Integration bietet trotz der begrenzten Hardware-Ressourcen ein stabiles und effizientes System. Die Firmware ist vollständig offen und kann von technisch versierten Anwendern nach eigenen Bedürfnissen modifiziert werden. Die Offenheit fördert die Community-Entwicklung, gewährleistet Transparenz und verhindert „versteckte“ Funktionen oder unerwünschte Datenerfassungen. Professionelle Anwender sollten jedoch beachten, dass aufgrund der Komplexität der Treiberlandschaft nicht alle Druckaufträge in maximaler Druckqualität ausgeführt werden können. Besonders Farbgenauigkeit und Geschwindigkeit variieren teilweise stark.