Die Entwicklungen an den globalen Finanzmärkten bleiben auch Anfang Mai 2025 spannend, insbesondere im Bereich der Exchange Traded Funds (ETFs). Ein auffälliger Trend zeichnet sich hierbei bei internationalen Aktien-ETFs ab, die zuletzt hohe Nettomittelzuflüsse verzeichnen konnten. Das prominenteste Beispiel stellt der iShares Core MSCI Total International Stock ETF, kurz IXUS, dar, der allein an einem Handelstag 1,4 Milliarden US-Dollar an neuen Mitteln aufnahm und damit seine Assets under Management (AUM) auf beeindruckende 42,4 Milliarden US-Dollar steigerte. Diese Entwicklung ist Ausdruck eines gestiegenen Anlegerinteresses an international diversifizierten Aktienportfolios und verdeutlicht zudem eine Verschiebung von US-amerikanischen Investments hin zu globalen Märkten. Die Popularität von IXUS hängt eng mit den aktuellen Marktbedingungen zusammen.
Am besagten Tag erhöhte der Nasdaq Composite Index seine Kursgewinne um 1,5 Prozent, was durch starke Quartalsergebnisse von Technologiegiganten wie Microsoft und Meta Platforms befeuert wurde. Die Kombination aus solider Unternehmensperformance und einem insgesamt positiven Marktumfeld förderte das Anlegervertrauen in global ausgerichtete Aktienfonds. IXUS bietet Anlegern eine breite Streuung über zahlreiche internationale Märkte und Branchen, was das Risiko gegenüber Einzelmärkten mindert und zugleich von den Wachstumspotenzialen außereuropäischer sowie asiatischer Regionen profitiert. Neben IXUS profitierten auch andere ETFs und Exchange Traded Notes (ETNs) von gestiegenen Zuflüssen. Der iShares iBoxx $ High Yield Corporate Bond ETF (HYG) konnte etwa 486 Millionen US-Dollar einsammeln, was den Bedarf der Investoren an renditestarken Anleihen unterstreicht.
Parallel verzeichneten die MicroSectors FANG+ 3 Leveraged ETNs (FNGB) beachtliche Nettozuflüsse von 438,6 Millionen US-Dollar, was auf das anhaltende Interesse an technologieintensiven und wachstumsstarken Segmenten hinweist. Zusätzlich trug der Invesco MSCI USA ETF (PBUS) mit 326 Millionen US-Dollar an Mittelzuflüssen zur positiven Gesamtsituation im ETF-Markt bei. Demgegenüber stehen spürbare Mittelabflüsse bei US-Anlageprodukten, die trotz moderater Kursanstiege unter Anlegerdruck gerieten. Der SPDR S&P 500 ETF (SPY) etwa musste Rücknahmen von knapp 3,9 Milliarden US-Dollar hinnehmen, obwohl der S&P 500 Index an diesem Tag um 0,6 Prozent zulegte. Die Gründe hierfür sind vielschichtig und spiegeln unter anderem makroökonomische Unsicherheiten wider, wie den Anstieg der wöchentlichen Arbeitslosenanträge auf 241.
000. Solche konjunkturellen Indikatoren beeinflussen die Marktstimmung und führen häufig zu einer vorsichtigeren Umgangsweise mit Risikoanlagen innerhalb des heimischen Marktes. Weitere Abflüsse wurden beim Financial Select Sector SPDR Fund (XLF) mit fast 693 Millionen US-Dollar sowie beim SPDR Bloomberg 1-3 Month T-Bill ETF (BIL) mit 660 Millionen US-Dollar verzeichnet. Diese Bewegungen deuten auf eine Rotationsstrategie hin, bei der Anleger risikoärmere oder internationale Anlageklassen vorziehen und sich teilweise aus langfristigen US-Anleihe- und Finanzsektoren zurückziehen. Auf der Ebene der gesamten Anlageklassen wurde im Bereich der internationalen Aktien eine Nettomittelaufnahme von rund 2,1 Milliarden US-Dollar verbucht, während US-amerikanische Aktien-ETFs Mittelabflüsse in Höhe von 5,3 Milliarden US-Dollar erfuhren.
Zusammengenommen resultierte daraus ein Netto-Gesamtabfluss von 4,2 Milliarden US-Dollar aus dem gesamten ETF-Markt an diesem Tag. Diese Divergenz zeigt deutlich, wie sich Anleger trotz eines insgesamt positiven Marktumfelds von US-Investments abwenden und verstärkt auf globale Chancen setzen. Der Erfolg von IXUS lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen. Zum einen werden internationale Aktien durch breit gestreute globale Wirtschaftserholungsaussichten gestützt, vor allem durch robuste Wachstumszahlen in Schwellenländern und Europa. Zum anderen begünstigt das aktuelle Umfeld mit moderater Inflation und sich stabilisierenden amerikanischen Leitzinsen die Assets im Ausland, da dort häufig höhere Renditen oder attraktive Bewertungen zu finden sind.
Die globale Diversifikation reduziert ferner das Risiko von Klumpenrisiken innerhalb einzelner Volkswirtschaften oder Branchen. Darüber hinaus greifen Investoren zunehmend auf passive Anlageinstrumente zurück, die kostengünstig Zugang zu einem breiten Markt bieten. Der IXUS ETF gilt dabei als eines der führenden und meistgenutzten Produkte für die internationale Aktienallokation. Seine hohe Liquidität, die breite Abdeckung von regionalen Märkten und die solide Replikationsmethodik machen ihn für viele Investoren zur ersten Wahl. Neben IXUS reflektieren die Zuflüsse in den iShares iBoxx $ High Yield Corporate Bond ETF (HYG) und den MicroSectors FANG+ 3 Leveraged ETNs (FNGB) die Suche nach Rendite in einem herausfordernden Zinsumfeld.
Unternehmensanleihen sind gerade für risikobereite Anleger attraktiv, da sie höhere Kupons bieten als Staatsanleihen und oft von einer guten Konjunktur profitieren. Die FNGB-ETNs wiederum ermöglichen verstärkte Expositionen in wachstumsstarken Technologieaktien, was auf das Vertrauen in das langfristige Potenzial von Technologiewerten schließen lässt. Die Abflüsse aus dem SPDR S&P 500 ETF (SPY) und verwandten US-Aktienfonds sind vor dem Hintergrund der makroökonomischen Daten zu sehen. Der Anstieg der Arbeitslosenmeldungen suggeriert eine mögliche Verlangsamung der US-Wirtschaft, was zu Gewinnmitnahmen oder Absicherungsgeschäften bei US-Aktien führen kann. Auch sektorale Verschiebungen spielen eine Rolle: Der Finanzsektor als konjunkturanfälliges Segment erlebte ebenso Abflüsse wie auch kurzlaufende Staatsanleihen, die in Zeiten von Unsicherheiten oft nachgefragt sind.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, der sich hinter den Zahlentrends verbirgt, ist die strategische Neugewichtung von Portfolios institutioneller Anleger und Privatinvestoren. Die jüngsten Zuflüsse in internationale Aktien-ETFs deuten auf eine stärkere Übergewichtung von ausländischen Märkten hin, möglicherweise auch als Reaktion auf Erwartungen an eine divergierende geldpolitische Entwicklung zwischen den USA und anderen Regionen. Die Bewegungen im ETF-Markt geben auch Aufschluss über die Stimmung der Anleger gegenüber unterschiedlichen Anlageklassen. Während internationale Aktien weiterhin als Wachstumsquelle gelten, zeigt sich bei US-Technologie- und Finanzwerten eine vorsichtige Haltung. Die relativ starken Zuflüsse in alternative Anlageprodukte und inverse ETFs spielen ebenfalls auf erhöhte Volatilitätserwartungen und Absicherungsbedarf an.