Michael Saylor, ehemaliger CEO des Business-Intelligence-Unternehmens Strategy, hat mit seiner mutigen und visionären Bitcoin-Investmentstrategie eine neue Ära in der Welt der digitalen Assets eingeleitet. Während viele Unternehmen 2020 zögerlich in die Kryptowährung investierten, setzte Saylor auf Bitcoin als zentralen Bestandteil der Unternehmensfinanzen und veränderte damit nicht nur das Profil seines eigenen Unternehmens, sondern beeinflusste auch die breitere Akzeptanz von Kryptowährungen in der Geschäftswelt nachhaltig. Seine Strategie fußt auf einer tiefen Skepsis gegenüber dem langfristigen Wert von Fiat-Währungen wie dem US-Dollar, deren Kaufkraft im Zuge der massiven Geldmengenausweitung während der COVID-19-Pandemie immer stärker unter Druck geriet. Saylor sah in Bitcoin ein digitales, deflationäres Asset, das durch eine begrenzte Gesamtmenge langfristig Werterhalt garantieren kann. Diese Perspektive führte dazu, dass er Strategy im August 2020 offiziell erklärte, Bitcoin als primäres Treasury-Asset des Unternehmens zu verwenden.
Damals galt die Entscheidung als radikal und riskant. Von diesem Zeitpunkt an begann eine konsequente Akkumulation von Bitcoin-Beständen, bei der Strategy innerhalb weniger Jahre zu einem der größten öffentlichen Bitcoin-Besitzer aufstieg. Das Unternehmen investierte Anfangs 250 Millionen US-Dollar in 21.454 Bitcoins, und bis Mitte 2025 erweiterte sich die Position auf beeindruckende 582.000 Bitcoins mit einem durchschnittlichen Einkaufspreis von rund 70.
000 US-Dollar pro Bitcoin – eine Gesamtinvestition von annähernd 40,8 Milliarden US-Dollar. Um diese enormen Käufe zu finanzieren, entwickelte Saylor ein innovatives Finanzierungsmodell, das heute oft als „Bitcoin-Flywheel“ bezeichnet wird. Mit einer Mischung aus Low-Interest-Debt, Wandelanleihen, abgesicherten Krediten und Aktienverkäufen sammelte Strategy Kapital ohne ihre bestehenden Vermögenswerte abstoßen zu müssen. Dieses Kapital wurde anschließend in den Ankauf von Bitcoin investiert. Der steigende Bitcoin-Preis bewirkte gleichzeitig eine Kurssteigerung der Strategy-Aktie, die an der Börse unter dem Kürzel MSTR gehandelt wird.
Diese Kursentwicklung wiederum ermöglichte es dem Unternehmen, noch mehr Kapital aufzunehmen, um weitere Bitcoins zu erwerben. So entstand ein sich selbst verstärkender Zyklus, der die Bitcoin-Bestände und die Marktkapitalisierung von Strategy immer weiter nach oben trieb. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 106 Milliarden US-Dollar und Bitcoin-Beständen im Wert von etwa 62,6 Milliarden US-Dollar ist Strategy mittlerweile das größte börsennotierte Unternehmen mit direkten Bitcoin-Beständen in der Bilanz. Obwohl private Bitcoin-Inhaber wie Satoshi Nakamoto oder große Krypto-Börsen insgesamt mehr Bitcoin halten, ist Saylors Unternehmen die bemerkenswerte Schnittstelle zwischen traditioneller Unternehmenswelt und digitalen Assets. Die Finanzierung durch Schulden und die enorme Bitcoin-Position bedeuten zugleich ein nicht zu unterschätzendes Risiko.
Die Volatilität des Bitcoin-Preises kann die Vermögenswerte von Strategy stark schwanken lassen. Fällt der Bitcoin-Kurs dramatisch, könnten Kreditverpflichtungen schwerer zu erfüllen sein. Trotzdem hält das Unternehmen trotz zeitweiliger Rückschläge wie der Bitcoin-Korrektur unter 20.000 US-Dollar an seiner Strategie fest und vertraut auf den langfristigen Wert des Assets. Kritiker wie der bekannte Leerverkäufer Jim Chanos warnen vor der Kombination aus technologieorientiertem Geschäftsmodell und spekulativem Bitcoin-Engagement und sehen darin eine gefährliche Mischung.
Auch die hohe Prämie, mit der die MSTR-Aktie verglichen mit dem tatsächlichen Bitcoin-Bestand gehandelt wird, birgt Risiken für Investoren. Dennoch bleibt Saylor unbeirrt und sieht Strategy als Vorreiter einer zeitgemäßen Unternehmensfinanzierung, in der statt Bargeld digitale Wertspeicher genutzt werden. Er bietet Anlegern einen regulierten Zugang zu Bitcoin, ohne dass diese sich selbst um private Schlüssel oder Verwahrung kümmern müssen. Das innovative Modell zur Einbindung von Bitcoin in die Unternehmensbilanz wird zunehmend als Blaupause für andere Unternehmen wahrgenommen, die sich vor Inflation schützen wollen. Die Bitcoin-Akquisitionsstrategie hat zahlreiche Meilensteine erreicht.
Neben dem ersten großen Kauf im August 2020 folgten mehrere Finanzierungsrunden über Convertible Notes und Aktienverkäufe, die kontinuierlich genutzt wurden, um den Bitcoin-Bestand auszuweiten. Auch während der Krypto-Baisse 2022 und 2023 hielt Strategy an seinen Käufen fest und demonstrierte so die Überzeugung hinter der Vision. Im August 2022 gab Saylor seine Position als CEO auf und widmete sich als Executive Chairman ausschließlich der Bitcoin-Strategie. Dieser Schritt fiel in eine schwierige Phase mit hohen Bewertungsabschreibungen, zeigt aber seine langfristige Zielsetzung und die Rolle von Strategy als Bitcoin-Holdinggesellschaft. Die Folgen von Saylors Strategie sind weitreichend.
Er hat Bitcoin in den Vorstandsetagen etablierter Unternehmen diskutierbar gemacht und gilt als Schlüsselfigur, die das Vertrauen in Kryptowährungen innerhalb traditioneller Finanzkreise gefestigt hat. Die Kombination aus Bitcoin Spot ETFs wie BlackRocks IBIT, neuen Rechnungslegungsstandards und institutioneller Akzeptanz sorgt für eine Konvergenz von klassischem Finanzwesen und Krypto. Saylor prognostiziert sogar einen Bitcoin-Kurs von bis zu einer Million US-Dollar und sieht in Strategy den Anteil des Unternehmens an der „digitalen Goldrausch“-Zukunft. In einer Welt, in der viele Technologieriesen wie Apple oder Google bislang mit Bitcoin vorsichtig geblieben sind, bleibt seine Rolle als Pionier für institutionelle Bitcoin-Investitionen unbestritten. Die Realität zeigt, dass Samuel Saylors mutige Entscheidungen die Art und Weise verändert haben, wie Unternehmen über Liquidität, Risikomanagement und Vermögenswerte nachdenken.
Er hat Standards gesetzt, die viele Nachfolger inspirieren und die Krypto-Ökonomie weiter professionalisieren. Mit der konsequenten Umsetzung seiner Bitcoin-Strategie hat er Strategy nicht nur den Titel des größten börsennotierten Bitcoin-Inhabers eingebracht, sondern auch einen bleibenden Einfluss auf die Zukunft der digitalen Finanzwelt hinterlassen.