Die Aktienmärkte haben sich in der vergangenen Woche optimistisch gezeigt, da die Hoffnungen auf eine Zinssenkung durch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) stetig zunahmen. Trotz eines schwächeren Schlusses am Freitag konnte der Markt seinen positiven Trend über die Woche fortsetzen, was auf ein wachsendes Vertrauen der Investoren in die Stabilität der US-Wirtschaft hindeutet. Für viele war der Kursanstieg eine willkommene Abwechslung nach den turbulenten Wochen vorher. Die Verunsicherung über die zukünftige Wirtschaftslage hatte in den letzten Monaten den Markt beeinflusst. Doch die jüngsten wirtschaftlichen Indikatoren haben sowohl Analysten als auch Investoren zuversichtlicher gemacht.
Besonders die Daten zur US-Inflation, die im August ein moderates Wachstum zeigten, festigten die Erwartungen an kommende Zinssenkungen. Die Fed hat ihr Augenmerk auf eine Inflationsrate von 2 % gerichtet, und viele Wirtschaftsexperten glauben, dass dieses Ziel im kommenden Jahr erreicht werden könnte. Die Renditen von US-Staatsanleihen sanken über die Woche, was auf die Marktteilnehmer hinweist, dass die Zeit für Zinssenkungen gekommen sein könnte. Die Rendite der 10-jährigen Anleihe bewegte sich um 3,75 %, während der Bloomberg Dollar Spot Index ebenfalls um 0,2 % nachgab. Diese Marktbewegungen sind Ausdruck des Vertrauens der Investoren in eine sanfte wirtschaftliche Landung.
Chris Larkin, Managing Director bei E*Trade, kommentierte: „Die wirtschaftlichen Daten deuten auf eine süße Stelle hin. Die Inflation bleibt unter Kontrolle, und während das Wirtschaftswachstum möglicherweise verlangsamt, gibt es keine Anzeichen, dass es in den Abgrund stürzt.“ Die Äußerungen der Fed-Offiziellen in der vergangenen Woche haben ebenfalls zur Optimismus beigetragen, selbst wenn einige von ihnen anfangs skeptisch gegenüber der Notwendigkeit von Zinssenkungen waren. St. Louis Fed-Präsident Alberto Musalem befürwortete eine schrittweise Zinssenkung nach einer kürzlichen, umfassenden Senkung.
Fed-Gouverneurin Michelle Bowman hob hervor, dass die US-Wirtschaft nach wie vor robust sei. Diese Äußerungen, kombiniert mit der Beruhigung, dass die wirtschaftliche Erholung intakt sei, haben den Märkten zusätzlichen Rückhalt gegeben. Ein weiterer Faktor, der während der Woche für positive Stimmung sorgte, waren die täglichen Ankündigungen von geldpolitischen Maßnahmen seitens Chinas. Diese Maßnahmen zeigen, dass die chinesische Regierung ebenfalls daran arbeitet, ihre Wirtschaft zu stimulieren, was zu einer globalen Erholung beitragen könnte. Auch Zentralbanken in anderen Ländern wie der Schweiz, Mexiko, Ungarn und Tschechien senkten ihre Zinssätze, was den Trend der wirtschaftlichen Optimierung verstärkt.
Trotz der insgesamt positiven Marktentwicklungen musste der S&P 500 am Freitag um 0,1 % nachgeben, während der Nasdaq 100 um 0,5 % fiel. Ein wesentlicher Grund für den Rückgang war der Kursverlust der Nvidia-Aktien nach Berichten, dass China lokale Unternehmen auffordert, Abstand von den Chips des Unternehmens zu nehmen. Solche geopolitischen Spannungen können Unsicherheiten auf den Märkten hervorrufen und die Anleger kurzfristig verunsichern. Allerdings bleibt der Markt im Großen und Ganzen optimistisch. Die bevorstehenden Arbeitsmarktdaten, die in der kommenden Woche erwartet werden, werden von vielen als entscheidend angesehen, um weitere Hinweise auf den Zustand der Wirtschaft und die Entwicklung des Arbeitsmarktes zu erhalten.
Damian McIntyre, ein Portfoliomanager von Federated Hermes, bemerkte: „Obwohl eine sanfte wirtschaftliche Landung niemals garantiert ist, sollten sich die Investoren über die Stärke der jüngsten Wirtschaftsdaten freuen. Die jüngste Inflationsmeldung bestätigt, was Powell uns letzte Woche gesagt hat: Die Inflation sinkt, der Verbraucher ist stark, und der Arbeitsmarkt bleibt robust.“ Und nicht nur in den USA zeigen sich positive Signale. In China beendete der CSI 300 index seine beste Woche seit 2008, was ebenfalls für eine Erholung und Vertrauen in die asiatischen Märkte spricht. In Europa schlossen die Aktienmärkte am Freitag auf einem neuen Allzeithoch und feierten damit die beste Woche seit über vier Monaten.
Solche positiven Entwicklungen in verschiedenen Regionen der Welt können synergistisch wirken und das globale Wirtschaftswachstum fördern. Auf dem Rohstoffmarkt hingegen zeigte sich eine andere Dynamik. Der Ölpreis sank über die Woche, wurde jedoch am Freitag durch die Nachricht über militärische Aktionen in Israel, die die Spannungen im Nahen Osten erhöhten, stark beeinflusst. Der Preis für ein Barrel West Texas Intermediate stieg um 1,3 % auf 68,58 USD, was die Marktteilnehmer alarmierte und zu einer weiteren Unsicherheit führte. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die letzten Entwicklungen an den Aktienmärkten sowohl durch positive wirtschaftliche Daten als auch durch geldpolitische Maßnahmen in den USA und anderen Ländern positiv beeinflusst wurden.