Seit der Einführung von Apples Betriebssystemen in den späten 1980er Jahren war das Apple Filing Protocol (AFP) ein essenzieller Bestandteil für die Verbindung und den Datenaustausch zwischen Macintosh-Computern. AFP ermöglichte über Jahrzehnte eine zuverlässige und benutzerfreundliche Netzwerkfreigabe in Mac-Umgebungen. Doch mit dem Erscheinen von macOS Sequoia 15.5.0 hat Apple nun den offiziellen Schritt vollzogen und den AFP-Client als veraltet erklärt und seine geplante Entfernung aus zukünftigen macOS-Versionen angekündigt.
Dieser Wandel markiert einen historischen Einschnitt in der Geschichte der Mac-Netzwerkprotokolle und wirft viele Fragen für Anwender und Administratoren auf. In den folgenden Abschnitten betrachten wir die Hintergründe der AFP-Deprecation, die relevanten technischen Details, praktische Auswirkungen sowie mögliche Alternativen und Empfehlungen für die Zukunft. AFP – die Geschichte eines Klassikers in der Apple-Welt Das Apple Filing Protocol ist tief in der Geschichte von Apple verwurzelt. Seit System 6, das 1988 veröffentlicht wurde, diente AFP als primäres Protokoll für Dateien und Druckerfreigaben in Mac-Netzwerken. Es ermöglichte eine unkomplizierte Kommunikation zwischen Macs und mit AFP-kompatiblen Servern und bot Funktionen speziell auf die Bedürfnisse von Apple-Nutzern zugeschnitten.
Über viele Jahre wurde das Protokoll weiterentwickelt, um moderne Anforderungen wie Dateisystemkompatibilität und Sicherheit besser zu bedienen. Trotz der Einführung moderner Protokolle wie SMB blieb AFP aufgrund seiner Stabilität und einfachen Verwaltung in vielen Umgebungen populär. Warum Apple AFP jetzt einstellt Mit Fortschritten in der Technologie änderten sich auch die Anforderungen an Netzwerkprotokolle. Insbesondere mit der zunehmenden Verbreitung von plattformübergreifendem Arbeiten und der steigenden Bedeutung von Sicherheitsstandards rückte SMB (Server Message Block) stärker in den Vordergrund. Apple hat in den vergangenen Jahren bereits das Anbieten von AFP-Servern aus dem Betriebssystem entfernt, beginnend mit macOS Big Sur, und den Fokus hin zum SMB-Protokoll verschoben.
Mit macOS Sequoia 15.5.0 endet jetzt auch die Unterstützung des AFP-Clients. Apple beabsichtigt damit, Ressourcen zu bündeln, die Codebasis zu vereinfachen und sich auf zukunftssichere, sicherere Protokolle zu konzentrieren. Technologisch entspricht SMB modernen Anforderungen deutlich besser und bietet bessere Kompatibilität mit Netzwerken diverser Betriebssysteme.
Konsequenzen für Nutzer und Unternehmen Die Einstellung des AFP-Clients betrifft alle Anwender, die bisher AFP zum Zugriff auf Netzwerkfreigaben verwendet haben. Im Finder und über den Befehl mount_afp im Terminal wird die Funktionalität nicht mehr gegeben sein, sobald Apple den AFP-Client komplett entfernt hat. Für Privatanwender bedeutet das vor allem, dass ältere NAS-Geräte oder Server, die ausschließlich AFP unterstützen, nicht mehr erreichbar sind. In Unternehmensumgebungen kann dies zu notwendigen Anpassungen bei der Infrastruktur führen. Netzwerke müssen inzwischen stärker auf SMB basieren, um weiterhin reibungslosen Zugriff auf freigegebene Ressourcen zu gewährleisten.
Die Migration kann allerdings je nach Größe und Komplexität der IT-Infrastruktur mit Aufwand verbunden sein. Zudem ist es ratsam, vorhandene SMB-Server und NAS-Geräte auf Kompatibilität und aktuelle Sicherheitsstandards zu prüfen. AFP und APFS – technische Limitierungen Ein weiterer wichtiger Aspekt der AFP-Deprecation ist die fehlende Unterstützung des Apple File System (APFS) für AFP als Server-Format. APFS wurde als modernes Dateisystem für Macs eingeführt und ist standardmäßig auf SSDs in aktuellen Macs aktiv. Schon mit macOS Big Sur konnte AFP nicht mehr als Serverprotokoll auf APFS-formatierten Laufwerken betrieben werden, was den Nutzen von AFP enorm einschränkte.
Damit blieb der AFP-Client als letztes Teilstück des AFP-Ökosystems bestehen. Die Einstellung des AFP-Clients beseitigt diese letzten Funktionalitäten, mit der Folge, dass AFP komplett von Apples Betriebssystemen verschwindet. Nutzer müssen sich also auf die neue iTage ändern und Netzwerkanbindung über SMB und andere moderne Protokolle umstellen. Wie SMB Unterschiede zu AFP ausgleicht SMB, ursprünglich von Microsoft entwickelt, ist längst zu einem universellen Netzwerkprotokoll geworden und zeichnet sich durch breite Unterstützung und vielseitige Einsatzmöglichkeiten aus. Mit der Integration in macOS wurde SMB auf Apple-Systemen immer besser angepasst, unter anderem hinsichtlich Performance und Kompatibilität.
Heute bietet SMB ähnliche oder sogar erweiterte Funktionen im Gegensatz zu AFP, beispielsweise Unterstützung für großvolumige Dateifreigaben, erweiterte Zugriffssteuerungen und bessere Verschlüsselungsmöglichkeiten. Darüber hinaus sorgt SMB für eine bessere Zusammenarbeit von Apples Geräten mit Windows- und Linux-basierten Systemen, was in heterogenen Netzwerkumgebungen unerlässlich ist. Empfehlungen für macOS-Nutzer und IT-Verantwortliche Aktuelle Mac-Nutzer, die noch AFP verwenden, sollten frühzeitig ihre Netzwerkfreigaben auf SMB umstellen. Dies gilt besonders für Unternehmen, die darauf angewiesen sind, dass Systeme stabil und zukunftssicher funktionieren. Ein Startpunkt ist die Überprüfung vorhandener Server und NAS-Systeme, ob diese SMB unterstützen oder die Umstellung darauf ermöglichen.
Die Apple-Dokumentation und IT-Fachforen bieten dazu vielfältige Informationen und Migrationsanleitungen. Für Privatanwender, die auf ältere Geräte angewiesen sind, kann ein Firmware-Update des NAS oder ein Wechsel auf eine kompatible Lösung sinnvoll sein. In jedem Fall ist es sinnvoll, sich über die Veränderungen im Mac-Betriebssystem regelmäßig zu informieren und die eigene Netzwerkinfrastruktur anzupassen. Ausblick auf die Zukunft von Dateifreigaben auf dem Mac Die Einstellung von AFP ist Teil eines größeren Trends bei Apple, stärkere Modernisierung, Sicherheit und Interoperabilität ihrer Systeme zu fördern. Neben SMB gewinnen auch cloudbasierte Lösungen wie iCloud Drive, Microsoft OneDrive oder Google Drive weiter an Bedeutung.
Für viele Nutzer reicht heute eine cloudbasierte Dateiablage als praktischer Ersatz für klassische Netzwerkfreigaben aus. Im professionellen Umfeld bleibt SMB jedoch ein Standardprotokoll für den lokalen Netzwerkzugriff. Apple wird wahrscheinlich weiterhin an der Verbesserung von SMB arbeiten und gegebenenfalls neue Protokolle implementieren, die den steigenden Ansprüchen an Sicherheit und Performance gerecht werden. Anwender sollten daher offen für Veränderungen bleiben und ihre Netzwerktechnologien entsprechend anpassen. Fazit Die Abschaltung des Apple Filing Protocol Clients mit macOS Sequoia 15.
5.0 markiert einen bedeutenden Wendepunkt in der Geschichte des Datenaustauschs auf Apple-Computern. Zwar bringt das Ende von AFP für manche Nutzer Herausforderungen mit sich, jedoch steht die Umstellung auf modernere und zukunftssichere Technologien im Vordergrund. Wer jetzt aktiv seine Systeme auf SMB oder andere Alternativen umstellt, kann nahtlos und sicher von den Vorteilen eines zeitgemäßen Netzwerkprotokolls profitieren. Die Umstellung ist zudem eine Chance, die eigene IT-Infrastruktur zu optimieren und auf die digitalen Anforderungen der nächsten Jahre einzustellen.
Apples Entscheidung ist ein konsequenter Schritt in Richtung Zukunft und sicherer Zusammenarbeit über Plattformen hinweg und sollte als Startpunkt für notwendige Anpassungen und Modernisierung verstanden werden.