Eine brisante Enthüllung wirbelt die Kryptowährungsbranche auf: Binance, eine der weltweit größten Plattformen für digitale Währungen, gibt zu, dass Gelder aus dem Iran über ihre Plattform geflossen sind. Die Enthüllung wirft ernste Fragen bezüglich der Einhaltung von US-amerikanischen Sanktionen auf und könnte Binance in rechtliche Schwierigkeiten bringen. Laut einem Bericht der Economic Times haben Gelder, die Iranern gehören oder für sie bestimmt sind, über die Binance-Plattform transferiert. Chagri Poyraz, Leiter der Sanktionenabteilung bei Binance, gab bekannt, dass die Plattform kürzlich festgestellt hat, dass illegitime Akteure aus dem Iran die Plattform genutzt haben, um Kryptowährungen zu bewegen. Sofort wurden Maßnahmen ergriffen, um diese Transfers zu stoppen und betroffene Konten zu sperren.
Die genaue Anzahl der betroffenen Konten und die Summen, die involviert sind, wurden von Binance bisher nicht kommentiert. Es wird jedoch geschätzt, dass rund 7,8 Milliarden Dollar über Binance mit Konten auf der iranischen Plattform Nobitex verbunden waren. Obwohl iranische Kryptowährungsplattformen derzeit nicht von Sanktionen betroffen sind, verbieten US-amerikanische Vorschriften US-amerikanischen Unternehmen oder Bürgern, Waren und Dienstleistungen an iranische Bewohner, Unternehmen oder Institutionen zu verkaufen. Dies schließt auch Finanzdienstleistungen ein. Die Gründung von Binance durch einen chinesisch-kanadischen Unternehmer im Jahr 2017 führte zu regulatorischen Herausforderungen in China, woraufhin das Unternehmen seinen Hauptsitz nach Bahrain, Dubai, Paris und auf die Cayman Islands verlagerte.
Binance ist auch durch seine US-Tochtergesellschaft Binance.US ins Visier der Regulierungsbehörden geraten. Laut Berichten von Chainalysis, einem auf Kryptowährungen spezialisierten Unternehmen, hat Binance.US Transaktionen mit iranischen Kryptowährungsplattformen durchgeführt. Chainalysis selbst wollte zu diesen Behauptungen jedoch keine Stellungnahme abgeben.
Indem Binance Transaktionen mit iranischen Websites legitimiert, besteht die Gefahr, dass sie es Einzelpersonen oder Organisationen ermöglicht haben, die von US-Sanktionen betroffen sind, Gelder zu bewegen. Dies könnte nicht nur Binance, sondern auch deren Nutzer rechtlich in Schwierigkeiten bringen. Es bleibt abzuwarten, wie die Aufsichtsbehörden auf diese Enthüllungen reagieren werden und inwieweit dies Auswirkungen auf Binance und die Kryptowährungsbranche insgesamt haben wird. Die Transparenz und Einhaltung von Vorschriften sind entscheidend, um das Vertrauen der Nutzer in den Kryptowährungsmarkt aufrechtzuerhalten und illegale Aktivitäten zu verhindern.