Circ, ein Unternehmen mit Sitz in Danville, Virginia, das sich auf die innovative Wiederverwertung von Polycotton spezialisiert hat, kündigt den Bau seiner ersten kommerziellen Großanlage in Frankreich an. Dieses Vorhaben markiert einen bedeutenden Schritt zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und der nachhaltigen Entwicklung innerhalb der globalen Textilindustrie. Die in Saint-Avold geplante Anlage entsteht mit einer Investitionssumme von 450 Millionen Euro und soll im Jahr 2028 den Betrieb aufnehmen. Nach Angaben von Circ wird die Anlage jährlich bis zu 70.000 Tonnen gemischter Textilabfälle recyceln.
Dabei kommen sowohl Post-Consumer- als auch Post-Industrial-Abfälle zum Einsatz – ein Ansatz, der den ökologischen Fußabdruck der Modebranche erheblich reduzieren soll. Die Eröffnung der Anlage bedeutet für Circ nicht nur ein unternehmerisches Wachstum, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur globalen Dekarbonisierung und Abfallminimierung." Frankreich wurde als Standort bewusst gewählt, da das Land eine kombinierte Stärke aus einem ausgeprägten industriellen Fundament, einer vorangetriebenen Politik zur Förderung von Kreislaufwirtschaft und einer reichen Geschichte in der Modebranche vereint. Die Region Saint-Avold besticht zudem durch ein gut ausgebildetes Fachkräfteangebot und eine etablierte logistische Infrastruktur, was den reibungslosen Betrieb der Anlage fördert. Neben der ökologischen Dimension schafft das Unternehmen rund 200 neue Arbeitsplätze, die sowohl direkt als auch indirekt zur lokalen Wirtschaft beitragen.
Entwickelt und unterstützt wird das Projekt durch Partnerschaften mit renommierten Ingenieurfirmen wie Worley, GEA und Andritz, welche die Anlage technisch auf höchstem Niveau realisieren. Die Finanzierung wird durch nationale, regionale sowie EU-Förderungen unterstützt, was die Bedeutung dieser Initiative im Rahmen der europäischen Nachhaltigkeitsziele unterstreicht. Circ basiert auf einer patentierten Hydrothermal-Technologie, die es ermöglicht, Polyester und Baumwolle aus gemischten Stoffen effizient zu trennen und zu recyceln. Dies ist besonders bedeutend, da Polycotton mit einem Anteil von 77 Prozent am globalen Textilmarkt eine dominierende Rolle spielt. Die Recycelte Fasern können für die Herstellung neuer Textilprodukte genutzt werden, wodurch der Bedarf an Neumaterialien verringert und Ressourcen geschont werden.
Die Technologie von Circ gilt als innovativ und wegweisend, da sie den Übergang zur nachhaltigen Mode erheblich beschleunigt und eine echten Kreislauf in der Textilproduktion ermöglicht. Im Rahmen einer strategischen Partnerschaft mit Acegreen Eco-Material Technology Co., einem taiwanesischen Produzenten von Cellulosefilamenten, wurde außerdem vereinbart, dass Acegreen über fünf Jahre hinweg recycelte Zellstofffasern von Circ abnimmt, um daraus Lyocell-Fasern herzustellen. Diese Fasern können von Modemarken direkt in ihre Lieferketten integriert werden. Darüber hinaus wird Acegreens Muttergesellschaft Acelon recyceltes Polyester von Circ für ihre Filamentfasern beziehen.
Diese Kooperationen sind ein beispielhaftes Modell dafür, wie nachhaltige Produktionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette umgesetzt werden können. Solche Allianzen stärken das Vertrauen von Herstellern und Verbrauchern in die Tragfähigkeit von Recyclingfasern. Circ hat zudem jüngst eine erfolgreiche Kapitalrunde abgeschlossen, bei der 25 Millionen US-Dollar von Investoren wie dem Asset-Management-Unternehmen Taranis sowie dem Carbon Ventures Fonds eingesammelt wurden. Zu den strategischen Investoren zählen außerdem bekannte Marken wie Inditex und der globale Materialwissenschaftskonzern Avery Dennison. Dieses Kapital wird genutzt, um das Wachstum des Unternehmens zu beschleunigen und Standorte außerhalb Europas anzustreben, wobei Nordamerika und Asien als potenzielle nächste Zielmärkte erwähnt werden.
Durch diesen geplanten Ausbau und die damit verbundene Industrialisierung des Textilrecyclings wird Circ zum Vorreiter in der Branche – mit Auswirkungen auf Wirtschaft und Umwelt weltweit. Die Errichtung der Saint-Avold-Anlage wurde erstmals auf dem Choose France Summit 2025 von der französischen Regierung angekündigt. Diese Plattform dient seit Jahren dazu, internationale Investitionen anzuziehen und innovative Industrien zu fördern. Circ passt damit perfekt in die nationale Strategie, Frankreichs Rolle als Zentrum für nachhaltige Produktion und technologische Innovation im Bereich Kreislaufwirtschaft weiter auszubauen. Die Integration von umweltfreundlichen Produktionsprozessen ist heute für die Textilindustrie unverzichtbar, da Verbraucher zunehmend auf nachhaltige und klimaneutrale Produkte achten.
Circ liefert somit eine konkrete Antwort auf globale Anforderungen, indem es den industriellen Maßstab mit neuartigen Recyclingtechnologien verbindet. Indem Circ den Kreislaufgedanken in den Mittelpunkt stellt, ermöglicht das Unternehmen eine wegweisende Transformation des Textilsektors. Bislang waren viele Recyclingmethoden für polymischgewebe entweder ineffizient oder nur auf kleine Mengen ausgelegt. Mit der neuen Anlage wird erstmals die Chance geschaffen, große Mengen an Polycotton-Abfällen ressourcenschonend aufzubereiten und damit die Abhängigkeit von fossilen und erdölbasierten Rohstoffen zu verringern. Diese Entwicklung ist nicht nur ökonomisch sinnvoll, sondern entlastet auch die Umwelt in erheblichem Ausmaß.
Denn die Textilindustrie zählt zu den ressourcenintensivsten Branchen mit einem hohen Wasser-, Energie- und Chemikalienverbrauch. Durch das Recycling von Altkleidern und Industrietextilien kann das Klima durch reduzierte CO₂-Emissionen signifikant entlastet werden. Darüber hinaus steht die dezentrale Produktion einer nachhaltigen Zukunft im Fokus. Circ will durch die Ansiedlung von Standorten nahe großer Konsummärkte den Transportaufwand verringern und somit den ökologischen Fußabdruck erweitern reduzieren. Dies steht im Einklang mit dem wachsenden Trend zu regionalen Wertschöpfungsketten und nachhaltigeren Liefernetzwerken.
Es entsteht ein diversifiziertes Netzwerk von Recyclinganlagen, die es ermöglichen, die zunehmend komplexen Materialströme effizient und umweltverträglich zu bewirtschaften. Die Eröffnung der ersten kommerziellen Anlage in Frankreich symbolisiert auch einen kulturellen Wandel. Mode, einst ein Symbol für schnellen Konsum und Wegwerfmentalität, entwickelt sich zunehmend zu einem Sektor, der Verantwortung für die Umwelt übernimmt. Unternehmen wie Circ zeigen, dass Hightech-Innovationen, grüne Finanzierung und kluge Partnerschaften die Grundlage für eine zukunftsfähige Textilindustrie bilden können. Verbraucher profitieren außerdem von Produkten, deren Herstellung nachweislich nachhaltiger ist und die Qualität sowie Design vereinen.
Insgesamt signalisiert Circ mit diesem Schritt die Reifung der Textilrecyclingbranche. Die Kombination aus technologischer Innovation, unternehmerischem Mut und politischer Unterstützung schafft eine Blaupause für andere Akteure weltweit. Der Weg zu einer kreislaufbasierten Modeindustrie ist zwar noch lang, aber durch industriellen Maßstab und breite Vernetzung setzt Circ ein wichtiges Zeichen für die Zukunft der nachhaltigen Textilwirtschaft. Die kommende Expansion in Nordamerika und Asien untermauert das Potenzial dieser Innovationen, global Wirkung zu entfalten. Zusammengefasst ist die neue Anlage in Saint-Avold ein Meilenstein, der nicht nur wirtschaftliche Chancen eröffnet, sondern auch eine dringend benötigte Antwort auf die Herausforderungen des Klimawandels und der Ressourcenknappheit liefert.
Circ zeigt, wie aus einer Idee und technologischer Kompetenz ein globaler Wandel im Mode- und Textilsektor entstehen kann. Europa nimmt mit Frankreich als Standort und intensiver Förderung eine Vorreiterrolle ein, die dazu beitragen wird, den Standard für nachhaltige Produktion und verantwortungsvollen Konsum für kommende Generationen zu setzen.