Die Diskussion um die Gleichheit des Reichtums ist ein Thema, das immer wieder die Gemüter erhitzt und verschiedene Meinungen hervorruft. Während einige argumentieren, dass eine gleiche Verteilung des Wohlstands für eine gerechtere Gesellschaft sorgen würde, gibt es auch starke Gegenstimmen, die behaupten, dass die Forderung nach Gleichheit des Reichtums negative Auswirkungen haben könnte. Die Idee, dass Reichtum nur durch unfaire Mittel geschaffen werden kann und es daher gerechtfertigt ist, ihn zu enteignen, ist laut Kritikern ungerecht gegenüber jenen, die durch ihren Einsatz und ihre Wertschöpfung ihren eigenen Wohlstand aufgebaut haben. In Indien zum Beispiel haben nur wenige Menschen ihren Reichtum geerbt, die Mehrheit der Vermögensschaffenden sind Selbständige, die sich ihren Erfolg hart erarbeitet haben. Nach den jüngsten Einkommenssteuerdaten aus dem Jahr 2021-22 gab es in Indien 887 Personen mit einem jährlichen Einkommen von über Rs 25 Crore oder einem monatlichen Einkommen von über Rs 2 Crore.
Ihr Anteil am Gesamteinkommen betrug 1,5%. Nur 0,2% des Einkommens stammte aus Zinsen und lediglich 0,66% aus Einkünften aus Hausbesitz. Von den 1.319 Personen mit einem Vermögen von über Rs 1.000 Crore auf der Hurun India Rich List 2023 waren 64% selbst gemacht.
Die Argumentation, dass die menschliche Anstrengung zur Verbesserung von Fähigkeiten und materiellen Bedingungen zu einem Vermögenszuwachs führt, wird von Kritikern hervorgebracht. Die Festlegung, wie viel Gewinn angemessen ist, wird als Versuch betrachtet, unternehmerischen Geist und Initiative zu zerstören. Eine private Mitgliederrechnung wurde 2021 im Parlament vorgelegt, um das Wort "sozialistisch" aus der Präambel zu streichen und durch das Wort "gerecht" zu ersetzen. Diese beiden Wörter fassen Jahre an Diskussionen zusammen, welches soziale Ziele Gesellschaften sowohl glücklich als auch wohlhabend macht. Die Gleichheit des Reichtums und die Gleichheit der Chancen sind verschiedene soziale Ziele.
Der falsche Schrei nach Ungleichheit des Reichtums in Indien wirft eine grundlegende Frage auf: Ist Gleichheit des Reichtums überhaupt erstrebenswert? Können hohe Steuersätze für Reiche zum Gemeinwohl beitragen? Indien kennt solche Politiken gut. Bis 1974-75 betrug der höchste Grenzsteuersatz für Einzelpersonen 97,75%. Seither gab es eine kontinuierliche Senkung des Satzes - auf 75% in 1974-75, 50% in 1985-86, 40% in 1992-93 und 30% in 1997. Dennoch hat die Steuerquote nur zugenommen. Insgesamt bleibt die Debatte um die Gleichheit des Reichtums ein komplexes und kontroverses Thema, das weiterhin unterschiedliche Ansichten und Diskussionen hervorruft.
Es scheint keine klare Lösung zu geben, sondern eine Anerkennung der Vielfalt an Standpunkten und eine konstruktive Diskussion, um die besten Wege für eine gerechte und nachhaltige Gesellschaft zu finden.