Bill Ackman, der bekannte Investor und CEO von Pershing Square, hat in letzter Zeit mehrfach seine Ambitionen deutlich gemacht, sich an Warren Buffett und dessen legendäres Unternehmen Berkshire Hathaway anzulehnen. Mit einer mutigen Investition von 900 Millionen US-Dollar in die Immobilienfirma Howard Hughes Holdings hat Ackman einen bedeutenden Schritt unternommen, um eine diversifizierte Holdinggesellschaft aufzubauen, die sich an Buffetts Erfolgsideen orientiert. Diese Vision ist weit mehr als nur ein Nachahmen – Ackman plant, eigene Akzente zu setzen und eine neue Generation des langfristigen Investierens zu prägen. Warren Buffett, oft als das „Orakel von Omaha“ bezeichnet, hat mit Berkshire Hathaway eine Investmentgruppe geschaffen, die heute zu den einflussreichsten Unternehmen der Welt zählt. Ursprünglich als textilproduzierendes Unternehmen gestartet, wandelte Buffett es in einen Multi-Konglomerat-Riesen um, der Anteile an prominenten Firmen wie Coca-Cola, American Express und Burlington Northern besitzt.
Mit seiner akribischen Auswahl, seinem Fokus auf dauerhaften Wert und seinem Disziplin bei der Kapitalallokation wurde Buffett zur Legende. Nun, da er bekanntgegeben hat, Ende 2025 als CEO zurückzutreten und das Zepter an Greg Abel zu übergeben, sehen viele Investoren eine Ära sich dem Ende zuneigen und eine Chance für neue Führungspersönlichkeiten. Ackman sieht sich zwar nicht als „nächster Buffett“ – eine Rolle, die seiner Meinung nach nur Buffett selbst zusteht –, doch er macht kein Geheimnis daraus, sich von den Prinzipien Buffetts inspirieren zu lassen. „Warren ist ein Icon und hat seinen festen Platz in der Geschichte“, sagte er kürzlich. Dennoch plant Ackman, eigene Wege zu gehen, insbesondere was seine Bereitschaft betrifft, für schneller wachsende Unternehmen mehr zu zahlen als Buffett es traditionell tut.
Während Buffett dafür bekannt ist, Unternehmen zu erwerben, deren Bewertungsvielfaches bei maximal dem Zehnfachen der operativen Gewinne liegt, zeigt sich Ackman offener gegenüber höheren Bewertungen, wenn das Wachstumspotenzial stimmt. Das Investment in Howard Hughes Holdings ist der Kern seiner neuen Strategie. Mit einem Anteil von 46,7 Prozent wird Ackman Executive Chairman des Unternehmens und plant, es in eine Holdinggesellschaft zu verwandeln, die flexibel in verschiedene Geschäftsbereiche investiert. Im Gegensatz zu Buffetts Ansatz, der oftmals auf „Elefanten“ setzt – große, bewährte Unternehmen, die Berkshire mit ihrer riesigen Cash-Reserve besetzen kann –, lässt Ackman wissen, dass er mit sogenannten „kleineren Tieren“ beginnen will, also kleinere Akquisitionen, die Wachstumspotenzial bieten und schrittweise zu einem diversifizierten Portfolio zusammengeführt werden können. Diese Strategie passt zu Ackmans Philosophie, keine Schnäppchenjäger-Mentalität zu verfolgen, sondern pragmatisch Chancen wahrzunehmen, auch wenn sie mit einer höheren Bewertung verbunden sind.
Er argumentiert, dass viele Unternehmen, in die Pershing Square investierte, zum Zeitpunkt des Einstiegs nicht billig wirkten, aber durch starkes Wachstum rasch an Wert gewannen und so dem langfristigen Investor dankten. Damit hebt Ackman hervor, dass Geduld und ein Fokus auf Qualität entscheidend sind, um nachhaltige Renditen zu erzielen, ein Grundsatz, den Buffett ebenfalls seit Jahrzehnten betont. Ackmans Investmentansatz unterscheidet sich aber auch darin, wie er mit Menschen im Unternehmen zusammenarbeitet. Für ihn sind die richtigen Partner, eine transparente Unternehmensführung und sinnvolle Anreizsysteme von ebenso großer Bedeutung wie die finanzielle Performance einzelner Investments. Wie Buffett legt er hohen Wert auf Integrität und langfristige Zusammenarbeit – ein Aspekt, der in der Finanzwelt oft den Unterschied ausmacht.
Dieses Zusammenspiel von Kapital, Menschen und Strategie macht den Kern seiner neuen Holding aus. Der Zeitpunkt für Ackmans Wagnis könnte kaum besser sein. Mit Warren Buffett, der sich aus dem aktiven Management zurückzieht, entsteht eine Lücke für einen visionären Investor, der die nächste Phase der Investment-Welt prägen kann. Während Berkshire Hathaway mit einem Cashbestand von etwa 350 Milliarden Dollar aufwarten kann und auf „Elefantenjagd“ geht, will Ackman eine flexiblere, agilere Struktur schaffen, die sich schneller an sich verändernde Märkte und Wachstumschancen anpassen kann. Die Medien und Finanzexperten verfolgen Ackmans Schritte mit großem Interesse.
Die Anlage in Howard Hughes Holdings signalisiert nicht nur die Ambition, sondern auch die Bereitschaft, erhebliche finanzielle Ressourcen zu mobilisieren. Zudem betont Ackman die Rolle von Ryan Israel, dem Chief Investment Officer von Pershing Square und seinem designierten Nachfolger, der als CIO für Howard Hughes agieren wird. Diese junge Führung setzt auf technologische Innovationen, datengetriebene Analysen und eine moderne Sicht auf Kapitalmärkte. Während Berkshire Hathaway vor allem auf bewährte und oft altgediente Branchen setzt, will Ackman mit seiner Holdingsgesellschaft breit diversifizieren, auch in Bereiche investieren, die sich durch schnelles Wachstum auszeichnen. Die Balance zwischen konservativer Kapitalallokation und optimistischer Wachstumsorientierung könnte sein Erfolgsrezept sein.
Somit schließt Ackman eine Lücke zwischen Buffetts diszipliniertem Wertansatz und der zunehmenden Dynamik moderner Investitionen. Für Anleger stellt diese Entwicklung eine spannende Alternative dar. Ackmans Modell verspricht, langfristig hochwertigen Wert zu schaffen, ohne sich in kurzfristigen Trends zu verlieren. Anders als Many Hedgefonds, die oft auf kurzfristige Gewinne und schnelle Trades ausgerichtet sind, verfolgt Pershing Square mit dieser Strategie wieder verstärkt langfristige Kapitalanlagen. Darüber hinaus zeigt die geplante Umgestaltung von Howard Hughes Holdings, dass der Immobilienbereich eine wichtige Rolle spielen wird.
Immobilien gelten als stabile Anlageklasse, die in volatilen Kapitalmärkten oft als sicherer Hafen fungieren kann. Durch die Kombination von Immobilien und dynamischen Unternehmen in verschiedenen Branchen könnte Ackman eine robuste Basis schaffen, die Schwankungen abfedert und gleichzeitig Wachstum ermöglicht. In vielerlei Hinsicht ist Ackmans Strategie ein Spiegelbild der sich verändernden Investmentlandschaft im 21. Jahrhundert. Die Globalisierung, Digitalisierung und neue finanzielle Instrumente erfordern flexible Ansätze, die sowohl die bewährten Weisheiten vergangener Legenden berücksichtigen als auch offen für Innovationen bleiben.
Ackman scheint genau das vor Augen zu haben. Insbesondere seine Bereitschaft, höhere Bewertungen für Wachstum zu akzeptieren, könnte ein entscheidender Faktor sein, der ihm die Tür zu Unternehmen öffnet, die Buffett zuletzt wegen der hohen Preise gemieden hat. Gleichzeitig bleibt er seiner Grundphilosophie treu: Kapital diszipliniert einzusetzen, auf charakterstarke Partner zu setzen und langfristigen Wert zu schaffen, anstatt kurzfristige Spekulationen zu verfolgen. Die Investorenwelt wird Ackmans Weg und die Entwicklung von Howard Hughes Holdings in den kommenden Monaten und Jahren genau beobachten. Ob es ihm gelingt, eine neue „Berkshire“ zu erschaffen, die sowohl Buffetts Werte ehrt als auch zeitgemäße Investitionsstrategien umsetzt, bleibt spannend.
Eines ist jedoch sicher – mit seiner Kombination aus Erfahrung, Kapital und Innovationswillen betritt Ackman Neuland, das das Potenzial hat, die Investmentbranche nachhaltig zu verändern. Für jeden, der die Dynamik von langfristigen Investments und die Zukunft der Holdinggesellschaften interessiert beobachten möchte, ist Ackmans Engagement ein Paradebeispiel dafür, wie Tradition und Innovation miteinander verschmelzen können. Während Buffett seinen wohlverdienten Ruhestand plant, bereitet sich Ackman darauf vor, das Ruder zu übernehmen und die nächste Ära des Investierens einzuläuten.