Altcoins Krypto-Startups und Risikokapital

E-COM: Wie die USPS 40 Millionen Dollar in den Versand von gedruckten E-Mails investierte und dabei an Spam scheiterte

Altcoins Krypto-Startups und Risikokapital
E-COM: The time the USPS spent $40M subsidizing junk (e)mail

Eine detaillierte Analyse des USPS-Projekts E-COM, das versuchte, E-Mails auf Papier zu drucken und zuzustellen, und warum dieses millionenschwere Vorhaben letztlich am Aufkommen von Spam und technologischen Hürden scheiterte.

In den frühen 1980er Jahren sah sich die United States Postal Service (USPS) vor einer existenziellen Herausforderung. Die Digitalisierung und die zunehmende Verbreitung elektronischer Nachrichten drohten das traditionelle Postgeschäft grundlegend zu verändern. Die USPS erkannte früh, dass elektronische Kommunikation das Volumen des herkömmlichen Briefverkehrs drastisch verringern könnte. Um sich dem entgegenzustellen, entwickelte sie ein innovatives, aber letztlich gescheitertes Projekt namens E-COM. Dieses Projekt zielte darauf ab, elektronische Nachrichten – E-Mails – zu empfangen, auf Papier zu drucken und über die herkömmlichen Postwege an die Empfänger zuzustellen.

Ein ehrgeiziges Vorhaben, das mit einem Verlust von über 40 Millionen Dollar endete und das Hauptnutznießer letztlich nur Spammer und Junkmailer waren. Die Anfänge der USPS und der Blick in die Zukunft führten zur Idee von E-COM. Die USPS wurde 1971 umstrukturiert und sollte sich den immer komplexer werdenden Herausforderungen der modernen Kommunikation stellen. Während andere Kommunikationsformen wie Telegramme, Telefone und Faxgeräte bereits bestehende Postdienstleistungen herausforderten, war es mit der aufkommenden elektronischen Mail eine weitere Revolution, die das Überleben der USPS bedrohte. Ein Bericht aus dem Jahr 1982 warnte, dass ein großer Teil des Postverkehrs elektronisch abgewickelt werden könnte, was für die USPS eine erhebliche Einnahmequelle vernichten würde.

Gene Johnson, ein ehemaliger Analyst des Peace Corps, leitete die Abteilung für fortgeschrittene Dienste bei der USPS. Er erkannte, dass schon damals Millionen von computergenerierten Briefen gedruckt und per Post zugestellt wurden. Seine Idee war bahnbrechend: Elektronische Nachrichten sollten direkt digital an zentrale Postämter geschickt, dort ausgedruckt, in Umschläge gesteckt, versiegelt und dann auf dem herkömmlichen postalischen Weg zugestellt werden. Die Vision war es, E-Mail, wie wir sie heute kennen, physisch in den Briefkasten zu bringen. Die Umsetzung erfolgte 1982 mit dem Projekt E-COM, einem Pionierprojekt, das vor allem auf Firmenkunden abzielte, die mit elektronisch erstellten Nachrichten ihre Kommunikation auf einen neuen Kanal verlagern konnten.

E-COM ermöglichte es, Nachrichten, die per Terminal-Technologie wie TTY oder IBM-Systemen übertragen wurden, auszudrucken. Pro Nachricht waren bis zu zwei Seiten mit mehreren Zeilen Text möglich. Dabei wurde sowohl der Versand individueller als auch von Massennachrichten unterstützt, inklusive einer frühen Version von Mail Merge-Technologie, mit der personalisierte Inhalte in standardisierte Briefe eingefügt werden konnten. Die Struktur war imposant: 25 Postämter verfügten über moderne Univac-1108-Computer von Sperry Rand, die die elektronische Nachricht empfingen und druckten. Anschließend wurde die Post wie gewohnt sortiert und zugestellt.

Diese Kombination aus digitaler Übermittlung und analoger Zustellung sollte die USPS retten und modernisieren. Für den Kunden bedeutete das eine Auslieferung, die bisher unbekannte Schnelligkeit versprach – eine Zustellung innerhalb von zwei Tagen bei gleichbleibendem oder leicht niedrigem Preis im Vergleich zum klassischen Brief. Doch dieser Plan stieß schnell auf rechtliche und bürokratische Hürden. Die USPS bemühte sich um ein exklusives Zustellmonopol für gedruckte elektronische Nachrichten, was ihnen die Post Rate Commission und die Federal Communications Commission (FCC) zu verhindern versuchten. Während die USPS argumentierte, dass gedruckte Nachrichten als physische Post gelten und daher allein ihr Zustellgebiet seien, sah die FCC elektronische Nachrichten insgesamt unter ihrer Kontrolle.

Dies verzögerte das Projekt erheblich und führte zu einer Verteuerung der Dienstleistung. Das Porto für eine E-COM-Nachricht stieg zunächst von 15 auf 26 Cent (für die erste Seite) und 5 Cent für jede zusätzliche Seite. Zudem waren bürokratische Anforderungen wie eine Mindestabnahme von 200 Nachrichten pro Postamt und eine Anmeldegebühr von 50 US-Dollar pro Jahr für die Kunden zu erfüllen. Trotz aller Hürden wurde das E-COM-System gestartet, und die USPS verschickte im ersten Jahr rund 3,2 Millionen elektronische Nachrichten in gedruckter Form. Die folgenden Jahre zeigten einen Anstieg auf immerhin 23 Millionen Nachrichten.

Die Post stellte eigene Kampagnen und Imagewerbung bereit, um das Projekt optimal darzustellen. Die blauen und weißen Umschläge hatten eine gewisse Autorität und sorgten für Aufmerksamkeit bei den Empfängern, sodass einige Unternehmen, wie zum Beispiel Bank of America, die Dienstleistung zur schnellen Übermittlung von Zahlungserinnerungen nutzten. Doch der wirtschaftliche Erfolg blieb aus. Mehrere Gründe trugen zum Scheitern bei. Der größte Brocken waren die Kosten: Die USPS verlor vor allem in den ersten Jahren massiv Geld bei der Produktion und Zustellung der E-COM-Nachrichten, die selbst mit Erstattung des Portos nicht kostendeckend zu betreiben waren.

Im ersten Jahr entstand sogar ein Verlust von 5,25 Dollar pro Nachricht und im zweiten Jahr betrug das Defizit immer noch 1,24 Dollar je verschicktem Brief – trotz steigender Volumina. Die strengen technischen Voraussetzungen, die Mindestabnahme und der hohe Preis sorgten dafür, dass viele potenzielle Nutzer abgeschreckt wurden. Selbst große Unternehmen wie Shell Oil entschieden sich gegen eine Nutzung von E-COM, da die Flexibilität und Individualisierungsmöglichkeiten mangelhaft waren. Ein wichtiger Aspekt war auch die Nutzerstruktur. Statt einer breiten Masse von Unternehmen, die den Service nutzen, dominierte der Markt ein kleiner Kreis an Junk-Mail-Versendern und Werbefirmen.

Studien zeigten, dass mehr als die Hälfte bis zu drei Viertel aller E-COM-Nachrichten von nur einer Firma, der Automotive Incentive Development Company, stammten. Diese Firmen wählten den Dienst, weil der Status und das offizielle USPS-Branding der Nachrichten die Glaubwürdigkeit bei den Empfängern erhöhten und so die Wirkung der Werbung verstärken konnten. Aus Sicht der USPS wirkte sich das Projekt so vor allem als Subvention für unerwünschte Werbezusendungen aus, was das Ansehen von E-COM nicht gerade verbesserte. Mit der Zeit führte die ständige Abhängigkeit von Entscheidungen anderer Behörden, eine ausschließlich zögerliche Gebührenpolitik durch den Postal Rate Commission sowie fehlende Käufer für die technische Infrastruktur zu einem Ende. Die USPS konnte das Projekt weder profitabel gestalten noch auf den freien Markt transferieren.

1985 wurde E-COM offiziell eingestellt und die Verluste summierten sich auf über 40 Millionen Dollar. Trotz dieses Scheiterns war E-COM nicht völlig bedeutungslos. Zum einen prägte das Projekt bedeutende Begrifflichkeiten: So wird E-COM eine Mitursache für den heute gebräuchlichen Begriff „E-Mail“ zugeschrieben. Darüber hinaus war es ein frühes Experiment, das zeigte, welche technologischen, rechtlichen und kommerziellen Herausforderungen die Postdienstleister im Umgang mit digitalen Nachrichten angehen müssen. Gerade die Arbeitsweise mit Massensendungen und personalisierter Massenkommunikation mittels digital übermittelter, aber analog zugestellter Briefe stellte eine wichtige Grundlage für spätere Dienste im Bereich Hybridmail und digitale Post dar.

In den folgenden Jahrzehnten änderte sich die Kommunikationslandschaft jedoch weiterhin rasant. Die klassische Post wurde viele Jahre durch steigende Volumina gestärkt, doch das Internet und elektronische Nachrichten wuchsen unaufhaltsam. Die USPS versuchte weiterhin, E-Mail-Dienstleistungen anzubieten, etwa mit der Idee von .us-E-Mail-Adressen oder digitalen Poststempeln, doch kein Projekt erreichte die Tragweite des E-COM-Vorhabens. Heute steht die USPS vor anderen Herausforderungen – dem Rückgang von Briefpost in Folge digitaler Kommunikation und dem zunehmenden Paketgeschäft dank E-Commerce.

Automatischer Handel mit Krypto-Geldbörsen Kaufen Sie Ihre Kryptowährung zum besten Preis

Als Nächstes
French interior minister to meet with crypto businesses after recent kidnappings
Sonntag, 22. Juni 2025. Französischer Innenminister plant Treffen mit Krypto-Unternehmen nach jüngsten Entführungen

Der französische Innenminister reagiert auf eine Welle von Entführungen im Umfeld der Kryptowährungsbranche und initiiert Gespräche mit Branchenvertretern, um Sicherheitsmaßnahmen zu verbessern und Täter zur Rechenschaft zu ziehen.

Xata: Postgres at scale with copy-on-write branching and PII anonymization
Sonntag, 22. Juni 2025. Xata: Skalierbares Postgres mit Copy-on-Write-Branching und PII-Anonymisierung für moderne Datenplattformen

Xata revolutioniert die Nutzung von PostgreSQL im großen Maßstab durch innovative Technologien wie Copy-on-Write-Branching, umfassende PII-Anonymisierung und eine Entkopplung von Speicher und Rechenleistung. Die Plattform bietet Unternehmen flexible, sichere und kosteneffiziente Lösungen für Entwicklung, Testing und produktiven Einsatz selbst bei sensiblen Daten und hohen Compliance-Anforderungen.

Abundance Starts with Mobility
Sonntag, 22. Juni 2025. Wohlstand beginnt mit Mobilität – Wie verbesserte Verkehrsinfrastruktur die Lebensqualität steigert

Mobilität ist ein wesentlicher Faktor für wirtschaftlichen Wohlstand und soziale Gerechtigkeit. Durch smarte Verkehrs- und Mobilitätslösungen lassen sich nicht nur Städte entlasten, sondern auch Wohnraum erschwinglicher machen und neue Chancen für alle schaffen.

BNB News: Standard Chartered prognostiziert für den Binance-Coin eine Rallye auf bis zu 2.775
Sonntag, 22. Juni 2025. BNB Prognose 2025–2028: Standard Chartered sieht Binance-Coin bei 2.775 Dollar

Standard Chartered prognostiziert eine starke Rallye für den Binance Coin (BNB) mit einem Anstieg auf bis zu 2. 775 USD bis 2028.

Binance Effect: How the Exchange Became a Crypto Powerhouse
Sonntag, 22. Juni 2025. Der Binance-Effekt: Wie die Börse zur Crypto-Supermacht wurde

Ein umfassender Einblick in die rasante Entwicklung von Binance, der führenden Krypto-Börse, und ihre Bedeutung für die globale Kryptowährungslandschaft sowie die Faktoren, die zu ihrem überwältigenden Erfolg geführt haben.

Binance coin price prediction 2025-2031: How high will BNB go?
Sonntag, 22. Juni 2025. Binance Coin Preisprognose 2025-2031: Wie hoch kann der BNB Kurs steigen?

Eine tiefgehende Analyse der zukünftigen Entwicklung des Binance Coin (BNB) Preises von 2025 bis 2031 unter Berücksichtigung aktueller Markttrends, technologischer Entwicklungen und wirtschaftlicher Einflussfaktoren.

Binance to Gemini: Explore the Top Cryptocurrency Exchanges in Dubai
Sonntag, 22. Juni 2025. Von Binance bis Gemini: Die besten Kryptowährungsbörsen in Dubai im Überblick

Ein umfassender Leitfaden zu den führenden Kryptowährungsbörsen in Dubai, der Einblicke in Sicherheitsmerkmale, Handelsoptionen und regulatorische Rahmenbedingungen bietet, um Anlegern bei der Auswahl der optimalen Plattform zu helfen.