Die Volatilität der Aktienmärkte ist für viele Investoren eine Quelle großer Unsicherheit und Sorgen. Insbesondere für Anfänger kann es beunruhigend sein, wenn die Kurse plötzlich stark schwanken oder gar drastisch abstürzen. Doch die aktuelle Marktunsicherheit, die viele als dramatisch empfinden, wird von einem der angesehensten Investoren aller Zeiten, Warren Buffett, als „wirklich nichts“ abgetan. Buffett, der als „Oracle von Omaha“ bekannt ist, gibt Investoren mit langjähriger Erfahrung wichtige Impulse, wie sie mit solchen Schwankungen umgehen sollten und welche Lehren sie aus der Vergangenheit ziehen können. Warren Buffett hat über fast acht Jahrzehnte hinweg einige der turbulentesten Phasen der Finanzgeschichte miterlebt: Den Zweiten Weltkrieg, den Börsencrash von 1987, die Dotcom-Blase Anfang der 2000er Jahre, die Finanzkrise von 2008 und zuletzt die Unsicherheiten rund um die Pandemie.
All diese Ereignisse führten zu erheblichen Wertverlusten, doch für Buffett und sein Unternehmen Berkshire Hathaway waren sie nur vorübergehende Rückschläge auf dem Weg zu langfristigem Erfolg. Der legendäre Investor macht deutlich, dass Berkshire Hathaway im Laufe seiner Geschichte mehrfach Werte verloren hat, die sich auf rund 50 Prozent des ursprünglichen Investments belaufen. Trotz dieser dramatischen Einbrüche hat das Unternehmen immer wieder zu seinen alten Höchstständen zurückgefunden und darüber hinaus deutlich an Wert gewonnen. Für Buffett steht fest, dass kurzfristige Schwankungen und selbst gravierende Verluste zum Marktzyklus dazugehören und kein Grund zur Panik sein sollten. Diese Ansicht basiert auch auf Buffetts Prinzip der langfristigen Anlagephilosophie.
Während viele Anleger dazu neigen, bei Rückschlägen in Panik zu geraten und ihre Investments schnell zu verkaufen, rät Buffett dazu, solche Phasen geduldig auszusitzen. „Was in den letzten 30, 45 oder 100 Tagen passiert ist, ist wirklich nichts“, sagte er kürzlich bei einem Aktionärstreffen. Damit macht er klar, dass es nicht auf die kurzfristigen Bewegungen ankommt, sondern auf die langfristige Entwicklung eines Investments. Anfänger, die erst seit kurzem investieren, könnten durch starke Kurseinbrüche verunsichert werden und ihr Anlageverhalten entsprechend ändern. Buffett empfiehlt solchen Investoren jedoch, ihre Denkweise zu überdenken und eine andere Investmentphilosophie zu übernehmen.
Wer bereits bei einem 15-prozentigen Kursrückgang große Sorgen empfindet, hat noch nicht die nötige Perspektive entwickelt, um langfristig erfolgreich zu sein. Die Fähigkeit, Ruhe zu bewahren und Schwankungen auszuhalten, ist eine der wichtigsten Eigenschaften erfolgreicher Anleger. Warren Buffett betont, dass der Aktienmarkt zwar zyklisch ist und es stets Phasen gibt, die herausfordernder sind als andere, doch über Jahrzehnte betrachtet leisten Aktien weiterhin eine solide Wertentwicklung. Die Bereitschaft, in schwierigen Zeiten investiert zu bleiben oder sogar nachzukaufen, kann langfristig enorme Vorteile bieten. Ein wichtiger Aspekt, den Buffett hervorhebt, ist die Notwendigkeit, sich an die Realität des Marktes anzupassen.
Es macht wenig Sinn zu erwarten, dass die Märkte immer stabil bleiben oder dass es keine schweren Krisen mehr gibt. „Die Welt wird nicht auf dich warten, du musst dich an die Welt anpassen“, so Buffett. Zudem warnt er, dass in den kommenden 20 Jahren möglicherweise eine besonders gravierende Krise auf die Märkte zukommen könnte, die er als „hair-curler“ – also etwas haarsträubend Aufregendes oder Beängstigendes – bezeichnet. Vorbereitung ist also essentiell, um solche Zeiten zu überstehen. Buffett setzt auf solide Fundamentaldaten, Qualität der Unternehmen und Geduld als die Schlüssel zur erfolgreichen Navigation durch unsichere Börsenphasen.
Seine Strategie beruht auf dem Kauf von Anteilen an Unternehmen, die dauerhaft wirtschaftliche Stärke besitzen und deren Wertpotential auch über Jahre hinweg erhalten bleibt. Darüber hinaus legt Buffett Wert auf ein breit gestreutes Portfolio, das Risiken minimiert und gleichzeitig Renditen optimiert. Das bedeutet nicht, dass er sich komplett vor Verlusten schützt, sondern dass er diese als natürlichen Bestandteil des Investierens akzeptiert. Verluste von 50 Prozent und mehr hat er bei Berkshire Hathaway mehrfach erlebt – ohne den Glauben an die langfristige Stärke der Märkte zu verlieren. Investoren sollten dem Rat des erfahrenen Finanzexperten folgen und sich vor Panikverkäufen bei Marktschwankungen hüten.
Stattdessen kann es sich lohnen, die Schwächephasen als Chancen zu sehen, um günstig zu investieren oder die Portfoliostruktur kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls anzupassen. Vor allem aber ist ein langfristiger Anlagehorizont entscheidend, um nachhaltigen Vermögensaufbau zu gewährleisten. Die Lektion von Warren Buffett zeigt, dass Marktschwankungen zum Investieren dazugehören. Für unerfahrene Anleger bedeutet das vor allem, dass sie lernen müssen, wie sie mit diesen Schwankungen emotional umgehen. Geduld, Disziplin und ein solides Fundament bei der Auswahl der Investments sind die Säulen, die es ermöglichen, auch in stürmischen Zeiten Kurs zu halten.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die jüngsten Turbulenzen an den Börsen für erfahrene Investoren wie Warren Buffett nichts Neues oder Beunruhigendes darstellen. Schwankungen von 50 Prozent oder mehr sind Geschichte bei Berkshire Hathaway und dennoch konnte das Unternehmen immer wieder neuen Wert generieren. Dieser historische Kontext vermittelt eine wichtige Botschaft: Nur wer langfristig denkt und handelt, wird auf Dauer an den Aktienmärkten erfolgreich sein. Die Volatilität sollte nicht als Bedrohung, sondern als natürlicher Bestandteil des Finanzmarktes verstanden werden – eine Chance für diejenigen, die das richtige Mindset und die nötige Erfahrung mitbringen.