Im April 2025 hat das Repräsentantenhaus von North Carolina mit großer Mehrheit ein richtungsweisendes Gesetz verabschiedet, das die Zukunft staatlicher Investments in digitale Währungen maßgeblich prägen könnte. Der Digital Assets Investment Act, auch bekannt als House Bill 92, ebnet den Weg dafür, dass der Staat offiziell in ausgewählte Kryptowährungen investieren darf. Diese Entwicklung zeigt, wie traditionelle Institutionen langsam, aber sicher, den digitalen Finanzmarkt als Teil ihrer Investmentstrategien integrieren und damit auch das Vertrauen in digitale Vermögenswerte auf offizieller Ebene stärken. Das Gesetz wurde mit 71 zu 44 Stimmen verabschiedet und geht nun zur weiteren Beratung in den Senat. Initiator des Gesetzes ist Destin Hall, Sprecher des Repräsentantenhauses von North Carolina, der das Vorhaben im Februar vorgestellt hatte.
Das Gesetz erlaubt dem Staatsschatzmeister, bis zu fünf Prozent der staatlichen Investitionen in von der Regierung zugelassene Kryptowährungen anzulegen. Dabei sind klare Sicherheitskriterien und Compliance-Anforderungen vorgegeben, um das Risiko für den Staatshaushalt möglichst gering zu halten. Eine der wichtigsten Vorgaben betrifft die Absicherung der digitalen Vermögenswerte. Investitionen dürfen nur getätigt werden, wenn unabhängige Dritte ein Sicherheitskonzept bestätigen, das unter anderem die Verwahrung der Kryptowährungen über sichere Custody-Lösungen gewährleistet. Darüber hinaus müssen umfassende Risikomanagement- und regulatorische Compliance-Standards erfüllt sein.
Ergänzend zu diesen Sicherheitsvorgaben sieht das Gesetz vor, dass der Schatzmeister prüfen kann, ob die Mitglieder von Renten- und Aufschubplänen künftig die Möglichkeit erhalten sollen, digitale Vermögenswerte über börsengehandelte Produkte (ETPs) zu wählen. Diese Anpassung könnte eine größere Beteiligung der Öffentlichkeit an digitalen Investments fördern und den Zugang zu Kryptowährungen im Rahmen offizieller Altersvorsorgepläne erleichtern. Parallell zum Digital Assets Investment Act wurde ebenfalls der State Investment Modernization Act, auch bekannt als HB 506, mit überwältigender Mehrheit angenommen. Dieses Gesetz sieht die Schaffung der North Carolina Investment Authority (NCIA) vor, die künftig das Investmentmanagement vom Staatsschatzmeister übernehmen soll. Sollte dieses Gesetz in Kraft treten, würde die Verantwortung für Krypto-Investitionen von der Schatzmeister-Position auf die neue Autorität übergehen.
Die NCIA wird dann in Abstimmung mit einem Verwaltungsrat und basierend auf externer Risiko- und Sicherheitsbewertung über künftige Kryptowährungsanlagen entscheiden. Das Vorhaben zeigt, dass North Carolina nicht nur die Integration digitaler Assets in staatliche Investitionsportfolios anstrebt, sondern auch eine moderne und spezialisierte Verwaltungseinheit schaffen möchte, die sich speziell mit den Herausforderungen und Chancen der digitalen Finanzmärkte beschäftigt. Der Staatsschatzmeister Brad Briner hat seine Unterstützung für beide Gesetzentwürfe deutlich gemacht und betont, dass verantwortungsvolle Investitionen in Kryptowährungen als Teil einer diversifizierten Anlagestrategie betrachtet werden. Er sieht hierin Potenziale für bessere Renditechancen bei gleichzeitigem Schutz der öffentlichen Gelder. Die Gesetzgebung in North Carolina reiht sich ein in eine breit angelegte Bewegung auf staatlicher Ebene in den USA, die den Umgang mit Kryptowährungen neu definieren will.
Während Arizona bereits vor North Carolina vorangegangen ist und als einziger Bundesstaat sowohl im Repräsentantenhaus als auch im Senat entsprechende Gesetze verabschiedet hat, nimmt North Carolina mit diesem Schritt eine führende Rolle in der Entwicklung bundesstaatlicher Krypto-Regulierung ein. Die Gesetzesentwürfe aus Arizona bereiten ebenfalls die Grundlage für Staatsreserven in digitalen Währungen. Die Dynamik zeigt, dass die Akzeptanz von Kryptowährungen auf institutioneller Ebene immer tiefer in staatliche Finanz- und Investitionsprozesse integriert wird. Dabei steht die Balance zwischen Innovationsförderung und Sicherheit klar im Fokus. North Carolinas neuer Digital Assets Investment Act gewährleistet, dass staatliche Investitionen nur unter strenger Überprüfung und Sicherheitsgarantien erfolgen dürfen.
Diese klare Fokussierung auf geprüfte und sichere Verwahrung sowie Risikomanagement könnte als Modell für weitere Bundesstaaten dienen, die ähnliche Bestrebungen verfolgen. Ein weiterer wichtiger Aspekt, der im Rahmen der Gesetzgebung diskutiert wurde, ist die Transparenz und Kontrolle bei staatlichen Krypto-Investitionen. Die Einbindung unabhängiger Prüfer und die Schaffung einer separaten Investment Authority sollen sicherstellen, dass die Mittel verantwortungsbewusst verwaltet werden. Dies gewinnt angesichts der Volatilität und regulatorischen Unsicherheiten am Kryptowährungsmarkt besondere Bedeutung. Experten sehen in den Entwicklungen von North Carolina einen wichtigen Schritt hin zur professionelleren und institutionelleren Behandlung digitaler Assets durch öffentliche Akteure.
Die neue Gesetzgebung signalisiert, dass Kryptowährungen längst kein Randthema mehr sind, sondern zunehmend zu einem anerkannten Bestandteil moderner Asset-Management-Strategien werden. Für Anleger und Beobachter des Kryptomarktes stellt das Gesetz einen positiven Impuls dar, da die staatliche Akzeptanz das Vertrauen in digitale Investitionen stärkt und regulatorische Klarheit schafft. Während die finale Verabschiedung des Digital Assets Investment Act im Senat noch aussteht, dürften die bereits erfolgten Stimmen im Repräsentantenhaus als ein klares Zeichen pro Innovation und Krypto-Adaption gewertet werden. Sollte das Gesetz in Kraft treten, könnte North Carolina als Vorbild für andere US-Bundesstaaten dienen, die den Weg für staatliche Kryptowährungsinvestitionen ebnen möchten. Auch international wird die Entwicklung aufmerksam verfolgt, da viele Länder vor vergleichbaren regulatorischen Fragestellungen stehen.