In der schnelllebigen Welt der Computertechnologie sind Leistung und Effizienz zentrale Kaufkriterien für Verbraucher. Microsoft hat kürzlich eine Werbekampagne gestartet, in der die eigenen Arm-basierten Copilot+ PCs als bis zu 58 % schneller als Apples MacBook Air mit M3-Chip vorgestellt werden. Besonders hervorzuheben ist, dass sich diese Aussage auf einen Multicore-Benchmark bezieht. Doch welche Bedeutung hat diese Behauptung wirklich und wie positionieren sich diese Geräte im aktuellen Marktumfeld? Dieser Artikel nimmt die Argumentation von Microsoft unter die Lupe, beleuchtet die Technologie hinter den Copilot+ PCs und zeigt Vor- sowie Nachteile im Vergleich zu Apples MacBook Air auf. Zudem wird ein Ausblick auf zukünftige Entwicklungen im Bereich Arm-basierter Windows-Laptops gegeben.
Microsoft setzt mit den sogenannten Copilot+ PCs auf eine neue Generation von Arm-Prozessoren, insbesondere auf Qualcomm Snapdragon Chips, die speziell für mobile Effizienz konzipiert sind. Im Gegensatz zu herkömmlichen Intel- oder AMD-basierten Windows-Laptops verfolgen diese Geräte das Ziel, optimale Leistung bei gleichzeitig langer Akkulaufzeit zu bieten. Diese Kombination ist insbesondere für Nutzer attraktiv, die viel unterwegs sind und auf kompromisslose Leistungsfähigkeit bei gleichzeitig minimalem Energieverbrauch angewiesen sind. Apple hat mit seinen eigenen Silicon-Chips wie dem M1, M2, M3 und aktuell M4 eine ähnliche Strategie verfolgt, indem macOS-optimierte Prozessoren für ein nahtloses Zusammenspiel von Hard- und Software sorgen. Der M3-Chip, mit dem das aktuelle MacBook Air ausgestattet ist, hat bereits beeindruckende Leistungswerte und herausragende Effizienz gezeigt.
Die von Microsoft propagierte Leistungsoffensive zielt vor allem darauf ab, Konsumenten davon zu überzeugen, dass Windows-basierte Arm-Laptops nicht nur durch lange Akkulaufzeiten punkten, sondern auch in Sachen roher Rechenleistung mit dem MacBook Air mithalten oder es sogar übertreffen können. Die im Werbeclip beworbene Zahl von bis zu 58 % schnellerer Leistung basiert jedoch auf einem Mehrkern-Benchmark, der wenig über die alltägliche Nutzung aussagt, wie zum Beispiel bei Office-Anwendungen, Video-Streaming oder kreativen Workflows. Benchmarks sind oft spezialisierte Tests zur Messung bestimmter Leistungsaspekte, die nicht zwangsläufig das Gesamtbild der Nutzererfahrung widerspiegeln. Die Copilot+ PCs haben bislang mit einer eher verhaltenen Marktdurchdringung zu kämpfen. Im dritten Quartal 2024 lagen die Arm-basierten Windows-Laptops bei weniger als zehn Prozent der Gesamtverkäufe.
Trotz der Ankündigungen von Qualcomm, dass Arm-Prozessoren in fünf Jahren bis zu 50 Prozent des Windows-PC-Marktes ausmachen könnten, ist die Akzeptanz bislang vergleichsweise langsam. Ein Grund dafür ist die noch nicht ausgereifte Softwareunterstützung. Viele Anwendungen laufen nicht nativ auf Arm, sondern müssen in Emulation betrieben werden, was Auswirkungen auf die Performance und Kompatibilität hat. Dies behindert den allgemeinen Umstieg und schreckt potenzielle Kunden ab. Ein weiterer Kernpunkt ist die Zielgruppe, die durch Microsofts Werbung angesprochen wird.
Offenbar richtet sich die Kampagne an Nutzer, die nicht nur auf hohe Leistung setzen, sondern auch gewillt sind, ihre Geräte aufgrund von Akkuproblemen, Alter oder veralteter Technik aufzurüsten. Für diejenigen, die von Apple zu Microsoft wechseln oder ihre erste Wahl überdenken, bieten Copilot+ PCs vor allem durch lange Laufzeiten einen verlockenden Kaufanreiz. Innovative Features wie die nahtlose Integration von KI-basierten Funktionen heben sie zusätzlich hervor. Die konkrete Nutzung von KI-Features ist derzeit aber noch ein Wachstumsmotor, dessen Potenzial in nächsten Jahren vermutlich stark steigen wird. Das im Frühjahr 2025 vorgestellte M4 MacBook Air stellt wiederum eine neue Benchmark in Sachen Leistung und Preis-Leistungs-Verhältnis dar.
Es ist nicht nur günstiger als das Vorgängermodell, sondern bietet auch standardmäßig 16 GB einheitlichen Arbeitsspeicher, was den Multitasking-Einsatz deutlich verbessert. Zudem zeigt die Architektur des M4 Chips, wie stark Apple seine Hardware-Schwerpunkte auf Leistung, Effizienz und Integration von Hard- und Software verlagert hat. In vielen Tests übertrifft das M4-Modell seine Vorgänger bei weitem und lässt damit die bisherigen M3-Geräte in der Leistung hinter sich. Insofern ist die direkte Vergleichbarkeit der Microsoft-Werbung mit dem M3 MacBook Air kritisch zu sehen, denn diese Generation wird bereits in Hardware und Preis von Apple übertroffen. Analysiert man die langfristigen Perspektiven, spricht einiges für eine verstärkte Entwicklung und Verbreitung von Arm-basierten Windows-Laptops.
Sollte Microsoft die Softwareumgebung weiter optimieren, native Apps fördern und eine verbesserte Hardwareanpassung ermöglichen, könnten Copilot+ PCs insbesondere für technisch versierte Anwender und PC-Enthusiasten an Attraktivität gewinnen. Erhöhte Modularität, bessere Upgrade-Möglichkeiten sowie die zunehmende Integration von KI-Funktionalitäten können eine neue Ära für Windows-Laptops einläuten. Gleichzeitig müssen sich Nutzer allerdings darauf einstellen, noch mit einigen Hürden und Kompromissen leben zu müssen. Aus Sicht der Verbraucher bleibt die Entscheidung zwischen einem modernen MacBook Air und einem Copilot+ PC nicht allein an der reinen Prozessorgeschwindigkeit hängen. Betriebssystempräferenzen, Software-Ökosysteme, Preisgestaltung, individuelle Nutzungsprofile sowie Design und Ökosysteme spielen eine immense Rolle.
Für Windows-Anwender ist das Angebot der Copilot+ PCs eine spannende Option, wenn längere Akkulaufzeit und KI-Integration im Vordergrund stehen. Für Mac-User oder solche, die Wert auf maximale Kompatibilität und durchgängig optimierte Hardware setzen, bleibt das MacBook Air weiterhin die erste Wahl. Abschließend lässt sich festhalten, dass Microsofts Werbeslogan, der von bis zu 58 % schnelleren Copilot+ PCs im Vergleich zum M3 MacBook Air spricht, einer nuancierten Betrachtung bedarf. Benchmarks bieten eine wertvolle Orientierung im Leistungskatalog, spiegeln aber nicht die gesamte Nutzererfahrung wider. Die Tatsache, dass Microsoft Arm-basierte Windows-PCs aggressiv bewirbt, zeigt den wachsenden Wettbewerb um die Vormachtstellung in einem sich wandelnden PC-Markt.
Die nächsten Jahre werden spannend, denn technologische Fortschritte, Softwareverbesserungen und veränderte Nutzerbedürfnisse werden die Landschaft von Computern und Laptops maßgeblich prägen. Verbraucher profitieren letztlich von diesem Innovationsdruck, können aber mit der Wahl des passenden Geräts anhand der eigenen Prioritäten und Einsatzzwecke getroffen werden.