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Deutschland beschlagnahmt Kryptowährungen im Wert von 38 Millionen US-Dollar im Zusammenhang mit dem Bybit-Hack und der eXch-Plattform

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 Germany seizes $38M in crypto from Bybit hack-linked eXch exchange

Die deutschen Behörden vollzogen eine der größten Kryptowährungsbeschlagnahmungen der letzten Jahre. Im Zentrum steht die eXch-Plattform, die im Zusammenhang mit dem spektakulären Bybit-Hack steht.

Im Mai 2025 sorgte eine wegweisende Aktion der deutschen Bundeskriminalpolizei (BKA) und der Staatsanwaltschaft Frankfurt für großes Aufsehen in der Welt der Kryptowährungen. Rund 34 Millionen Euro, umgerechnet etwa 38 Millionen US-Dollar, wurden von der Krypto-Plattform eXch beschlagnahmt. Diese Plattform steht im direkten Verdacht, bei der Geldwäsche im Zusammenhang mit dem historischen $1,4 Milliarden schweren Hack der Krypto-Börse Bybit eine zentrale Rolle gespielt zu haben. Die Maßnahme gilt als die drittgrößte Kryptowährungsbeschlagnahmung in der Geschichte der deutschen Strafverfolgungsbehörden und unterstreicht die zunehmende Entschlossenheit der Behörden, illegalen Kryptoaktivitäten gezielt entgegenzutreten.Die Krypto-Plattform eXch agierte seit 2014 als sogenannter „Swapping“-Dienstleister und ermöglichte Nutzerinnen und Nutzern den Tausch verschiedener Kryptowährungen.

Besonders auffällig war, dass eXch ohne Implementierung grundlegender Anti-Geldwäsche-Maßnahmen (AML) operierte. Im Gegensatz zu regulierten Krypto-Börsen fehlten dort die üblichen Sicherheitsprotokolle, die Geldwäsche verhindern sollen. Nach Erkenntnissen der Behörden wurden auf der Plattform Transfers mit einem Volumen von etwa 1,9 Milliarden US-Dollar abgewickelt. Ein nicht unerheblicher Teil dieser Transfers wird auf kriminelle Herkunft zurückgeführt und war unter anderem direkt mit dem Bybit-Hack verbunden.Der Bybit-Hack vom Februar 2025 gilt als einer der größten Cyberangriffe in der Geschichte der Kryptoindustrie.

Hacker erbeuteten dabei schätzungsweise 1,4 Milliarden US-Dollar an Kryptoassets. Die Analyse der Geldflüsse ergab, dass ein beträchtlicher Teil der gestohlenen Gelder über eXch gewaschen wurde. Dabei wurden verschiedene Kryptowährungen hin- und her getauscht, insbesondere Ether und Bitcoin, um die Herkunft der Mittel zu verschleiern. Solche „Mixing“- oder „Swapping“-Services sind in der Szene häufig genutzte Mittel zur Geldwäsche, da sie es erlauben, Transaktionen zu verschleiern und so die Spur der digitalen Assets zu verwischen.Neben den beschlagnahmten Kryptowährungen, zu denen neben Bitcoin und Ether auch Litecoin und Dash gehörten, haben die Ermittler zudem die Serverinfrastruktur von eXch in Deutschland sichergestellt.

Die beschlagnahmten Server enthielten mehrere Terabyte an Daten, die für die weitere Aufklärung der Vorfälle von entscheidender Bedeutung sind. Die Plattform selbst wurde daraufhin vom Netz genommen und ist nicht mehr erreichbar.Die Ermittlungen zeigten auch, dass eXch nicht nur im Zusammenhang mit dem Bybit-Hack operierte. Der Krypto-Forensiker ZachXBT und weitere Sicherheitsexperten berichten, dass eXch in diverse weitere Geldwäschefälle verwickelt war. Unter anderem geht es um die Aufarbeitung von Diebstählen bei Projekten wie Multisig, FixedFloat und dem Diebstahl für Gläubiger bei Genesis, der allein einen Schaden von 243 Millionen US-Dollar verursachte.

Zudem wurde die Plattform mehrfach mit sogenannten Phishing-Draining-Services in Verbindung gebracht, die ebenfalls Kryptowährungen von Opferadressen abzogen und dann über eXch die Herkunft verschleierten.Die Rolle von eXch als zentraler Knotenpunkt im Schattenfinanzsystem für Kryptowährungen unterstreicht die Herausforderungen, vor denen Gesetzgeber und Strafverfolger weltweit stehen. Während regulierte Börsen und Plattformen zunehmend unter strengeren Auflagen arbeiten müssen, versuchen Kriminelle über Dienste wie eXch ihre Spuren zu verwischen. Die Beschlagnahmung von 38 Millionen US-Dollar in Deutschland setze hier ein klares Signal, so die zuständigen Behörden.Interessant ist auch, dass eXch selbst Ende April 2025 die Einstellung seiner Dienste ankündigte.

In einem Beitrag auf Bitcoin Talk sprach das Unternehmen von einem „feindlichen Umfeld“ und einer außergewöhnlichen Überwachungsintensität, die als Grund für die Entscheidung genannt wurden. Trotz anfänglicher Dementis, in Geldwäsche verwickelt zu sein, zog eXch Schlussfolgerungen aus der gesetzlichen Bedrohungslage und stellte den Betrieb ein.Die deutsche Staatsanwaltschaft betonte in der offiziellen Mitteilung die immense Bedeutung solcher Beschlagnahmungen. Insbesondere die schnelle und anonyme Natur von Kryptowährungstransaktionen biete eine ideale Basis für Geldwäsche und andere illegale Finanztransaktionen. Die Schwachstelle liege oft in unzureichend regulierten Plattformen, die als Schnellwege für kriminelles Geld dienen.

Durch die gezielte Bekämpfung solcher Plattformen werde verhindert, dass Kriminelle ihre Gewinne aus Cyberangriffen und Betrugsfällen einfrieren oder weiter verwenden können.Die Folgen der eXch-Beschlagnahmung könnten umfassend sein. Zum einen fördert sie den Druck auf sogenannte „Mixer“- und „Swapping“-Anbieter, ihre Geschäftspraktiken dramatisch zu ändern oder ganz einzustellen. Zum anderen zeigt sie, dass Länder wie Deutschland bereit sind, ihre Cyberkriminalitätsbekämpfung zu intensivieren und mit internationaler Kooperation die Spur von illegalen Kryptoassets konsequent nachzuverfolgen. Die Sicherstellung von Serveranlagen und die damit verbundene Datenanalyse bieten zudem wertvolle Hinweise für weitere Ermittlungen und Strafverfahren.

Nicht zuletzt hinterlässt der Fall auch eine Signalwirkung gegenüber Investoren und regulierten Playern im Krypto-Ökosystem. Er verdeutlicht die Relevanz transparenter und konformer Geschäftspraktiken im digitalen Finanzsektor. Mit wachsender Marktreife und staatlicher Aufmerksamkeit wachsen auch die Anforderungen an Krypto-Dienstleister in Bezug auf Compliance und Sicherheit.Im Fazit steht fest, dass der deutsche Schlag gegen eXch und die Beschlagnahmung von 38 Millionen US-Dollar an Kryptowährungen ein entscheidender Schritt im Kampf gegen illegale Finanzströme ist. Die Aufdeckung der Geldwäschemechanismen im Schatten der spektakulären Bybit-Hack-Attacke zeigt das wachsende Engagement der Behörden, die Transparenz im Krypto-Bereich voranzutreiben.

Gleichzeitig sind Herausforderungen bei der Regulierung und Überwachung solcher Dienste geblieben, die nur durch internationale Zusammenarbeit und kontinuierliche technologische Innovation bewältigt werden können. Die Ereignisse um eXch werden deshalb in der Krypto-Branche und bei Behörden weltweit genau beobachtet – als Beispiel für die wachsende Bedeutung von konsequenter Strafverfolgung und effektiver Geldwäschebekämpfung im digitalen Zeitalter.

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