In der heutigen digitalen Welt nimmt die Arbeit mit strukturierten Datenformaten wie JSON, YAML und TOML stetig zu. Gerade Entwickler, Administratoren und Datenanalysten stehen oftmals vor der Herausforderung, große und komplexe Datenstrukturen übersichtlich und schnell zugänglich zu haben. Traditionelle Text-Editoren sind zwar funktional, doch können sie bei der Navigation durch verschachtelte Daten unübersichtlich und zeitaufwendig sein. Genau hier setzt Xplr CLI Tree View an – eine moderne, elegante und interaktive Terminalanwendung, welche die Visualisierung von Baumstrukturen direkt im Kommandozeileninterface ermöglicht. Xplr ist ein Open-Source-Projekt, das von Zackary Crosley entwickelt wurde.
Die Hauptfunktion ist es, baumartige Datenformate wie JSON, YAML und TOML übersichtlich darzustellen und die Navigation durch diese Daten interaktiv zu gestalten. Dabei basiert Xplr auf der Programmiersprache Go und nutzt das populäre TUI-Framework Bubbletea, um ein flexibles, schnelles und anpassbares Interface zu schaffen. Das Besondere an Xplr ist, dass es nicht nur eine reine Anzeige ist, sondern der Nutzer wirklich mit der Baumstruktur interagieren kann: Auf- und Zuklappen von Knoten, einfache Navigation per Tastatur und sogar Suche innerhalb des Baumes sind möglich. Die Installation gestaltet sich denkbar einfach und ist vor allem für Go-Entwickler problemlos handhabbar. Voraussetzung ist die Go-Version 1.
23 oder höher, anschließend kann Xplr direkt mit dem offiziellen Go-Installationsbefehl bezogen werden. Alternativ ist die Nutzung auch übersbinäre Pakete möglich, sofern diese angeboten werden. Der einfache Einstieg macht Xplr insbesondere für Entwickler attraktiv, die bereits mit Go arbeiten oder die schnelle und minimalistische CLI-Tools bevorzugen. Nach der Installation bietet Xplr mehrere Möglichkeiten, Daten einzuspeisen. Ein praktischer Weg ist die Übergabe einer Datei mit einem der unterstützten Formate über einen Parameter; so kann beispielsweise eine foo.
toml Datei direkt in Xplr geladen und visualisiert werden. Wer lieber mit direkt eingegebenen Daten arbeitet, hat auch die Option, JSON-Daten als Argument beim Programmstart zu übergeben. Zusätzlich ist die Fähigkeit, Daten via Standard-Eingabe (stdin) zu empfangen, eine praktische Erweiterung, die sich gut in Shell-Pipelines integrieren lässt. Diese Flexibilität ermöglicht den Einsatz von Xplr in verschiedendsten Workflows und Automatisierungsskripten. Das Herzstück von Xplr ist die ansprechende und benutzerfreundliche Baumdarstellung.
Im Terminal wird die Struktur sauber und klar mit verschiedenen Symbolen für unterschiedliche Knotenarten präsentiert. So werden erweiterbare und erweiterte Knoten, Blätter und selektierte Elemente durch unterschiedliche Symbole und Farben dargestellt, was die Übersichtlichkeit deutlich erhöht. Die Farbgebung und Form der Baumlinien lassen sich sogar in einer Konfigurationsdatei individuell anpassen, wodurch Xplr an die optischen Bedürfnisse des Anwenders angepasst werden kann. Die Konfiguration erfolgt über eine Datei im TOML-Format, die an vordefinierten Orten wie dem Umgebungsvariablenpfad $XPLR_CONFIG oder dem Standardkonfigurationsverzeichnis $XDG_CONFIG_HOME/xplr/config.toml liegt.
In dieser Datei lassen sich nicht nur die optischen Einstellungen vornehmen, sondern auch die Tastaturkürzel festlegen. Standardmäßig werden bekannte Shortcuts wie „j“ und „k“ für Navigation nach unten und oben unterstützt, wodurch eine schnelle Bedienbarkeit gewährleistet ist. Anpassungen im Key-Mapping erlauben aber auch, Xplr an die eigenen Gewohnheiten oder speziellen Bedürfnisse anzupassen. Ein weiterer Pluspunkt von Xplr ist seine Integration in eigene Projekte. Durch gut strukturierte Bibliotheken im Paketformat lässt sich die Darstellung von Baumstrukturen in andere Go-Anwendungen einbinden.
Entwickler können ihre eigenen Datenformate einfach in das davon unterstützte map[string]any-Format transformieren, um mit der pkg/nodes-Schicht in eine Baumstruktur umzuwandeln. Anschließend kann das Modul pkg/modules/tree genutzt werden, um eine vollwertige Baumansicht zu erzeugen und in individuelle TUI-Anwendungen einzubinden. Diese Modularität macht Xplr nicht nur zu einem Tool für die Einzelnutzung, sondern auch zu einer wertvollen Komponente für komplexere Projekte. Der klassische Anwendungsfall für Xplr sind Entwickler, die häufig mit Konfigurationsdateien arbeiten oder JSON-basierte APIs untersuchen. Die Möglichkeit, verschachtelte Strukturen schnell zu durchforsten und bestimmte Knoten ein- oder auszublenden, spart enorm Zeit und Nerven.
Auch fortgeschrittene Suchfunktionen lassen keine Wünsche offen: Die Suchergebnisse können zyklisch durchlaufen werden, bis eine neue Suche startet, was die gezielte Spalten- und Zeilenanalyse erleichtert. Zudem ermöglicht Xplr sowohl die Ansicht des gesamten Baumes als auch den Fokus auf einzelne Abschnitte ohne Ablenkung. Einen weiteren Vorteil bietet Xplr in der Teamarbeit und bei Open-Source-Projekten. Gerade wenn Konfigurationsdateien oft gemeinsam verändert werden, sorgt eine klare und gut strukturierte Darstellung für weniger Missverständnisse. Die einfache Verfügbarkeit eines plattformunabhängigen Tools, das keinerlei grafische Benutzeroberfläche benötigt, erleichtert zudem den Einsatz in Server- oder Cloud-Umgebungen, wo grafische Lösungen kaum sinnvoll oder nicht verfügbar sind.
Neben den funktionalen Benefits kann Xplr auch im Bereich der Usability punkten. Die Kombination aus leichter Bedienbarkeit, hoher Anpassbarkeit und schneller Reaktionsfähigkeit machen das Tool zu einer eleganten Lösung, die weder auf Komfort noch auf Leistungsfähigkeit verzichten muss. Sonderfunktionen wie das automatische Scrollen zum unteren oder oberen Rand, konfigurierbare Farbeinstellungen und die Möglichkeit, alle Knoten auf- bzw. zuzuklappen, runden das Benutzererlebnis sinnvoll ab. Die Zukunftsperspektiven von Xplr sind ebenfalls vielversprechend.
Durch die aktive Weiterentwicklung, die bereits elf Veröffentlichungen umfasst, wächst das Projekt konstant und gewinnt neue Features und Stabilität. Die Community um das Projekt wächst langsam, unterstützt durch die offene Lizenz mit MIT und eine umfassende Dokumentation, die Einsteiger und Experten gleichermaßen unterstützt. Auch die Integration in bestehende Go-Anwendungen dürfte weiter vorangetrieben werden. Wer also nach einem modernen, schlanken und dennoch mächtigen Terminal-Tool sucht, um Baumstrukturen in JSON, YAML oder TOML zu visualisieren und zu navigieren, sollte Xplr definitiv in Betracht ziehen. Von der einfachen Installation über flexible Konfigurationsmöglichkeiten bis hin zu einer durchdachten Bedienbarkeit überzeugt das Werkzeug auf ganzer Linie.