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Warum ich meine Apple Watch abgelegt habe: Ein ehrlicher Blick auf Smartwatches

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I ditched my Apple Watch

Eine kritische Auseinandersetzung mit den Vor- und Nachteilen von Smartwatches anhand der persönlichen Erfahrungen mit der Apple Watch. Der Beitrag beleuchtet Fitness-Tracking, ständige Erreichbarkeit und das Spannungsfeld zwischen digitalem Tool und Modeaccessoire.

Fast zwei Jahre lang begleitete mich meine Apple Watch täglich, bis ich mich schließlich entschied, sie immer öfter abzulegen und dann komplett darauf zu verzichten. Mein Weg zu dieser Entscheidung war geprägt von Ernüchterung, gemischten Gefühlen und einem tiefen Bedürfnis, mein Leben bewusster und weniger digital gesteuert zu leben. Die Apple Watch, als eines der bekanntesten und beliebtesten Smartwatch-Modelle, hat viele Erwartungen erfüllt – zumindest anfänglich. Doch im Alltag zeigten sich auch deutliche Nachteile und Grenzen dieser Technologie, die mich schließlich zum Verzicht auf das Gerät führten. Die alltägliche Nutzung der Smartwatch rückte nicht nur meine Beziehung zur Technik, sondern auch mein Verständnis von Zeit, Produktivität und persönlicher Freiheit in den Fokus.

Vor allem die ständige Erreichbarkeit, das allgegenwärtige Tracking meiner Gesundheitsdaten und die fehlende Identität der Smartwatch als Modeaccessoire spielten eine entscheidende Rolle in meinem Entschluss. Ich selbst war nie ein Uhrenliebhaber im klassischen Sinne. Schon in der Schulzeit trug ich eine Casio, später kamen Seiko und Timex hinzu, welche ich vor allem als stilvolle Begleiter verstand. Eine Uhr war für mich immer mehr als nur ein Zeitmesser – sie war ein Ausdruck meiner Persönlichkeit und ein modisches Statement. Genau hier begann mein Unbehagen gegenüber Smartwatches, denn deren Design wirkte auf mich oftmals steril und standardisiert.

Apple entschied sich für das auffällige quadratische Design, das mich nie wirklich überzeugte. Vielmehr schien die Smartwatch ein technisches Spielzeug zu sein, das mehr Funktionalität versprach als es in der Realität halten konnte. Die erste wirkliche Motivation, eine Smartwatch auszuprobieren, entstand während der Corona-Pandemie. Mit den Lockdowns und der eingeschränkten Bewegungsfreiheit stieg bei vielen Menschen das Bedürfnis, Fitness und Gesundheit auch digital zu kontrollieren. Ich erwog zunächst eine Garmin, da sie stärker auf Sport ausgerichtet ist, entschied mich aber zunächst für die Samsung Galaxy Watch, da ich ein Samsung-Smartphone nutzte.

Später wechselte ich jedoch in das Apple-Ökosystem und fügte die Apple Watch meinem Alltag hinzu. Anfangs war es spannend, Fitnesswerte wie Schritte, Puls und verbrannte Kalorien zu verfolgen. Doch mit der Zeit zeigte sich, dass diese Daten alles andere als präzise waren. Ein Beispiel dafür war eine Bergbesteigung in Guatemala, bei der die Pulsmessung und die Sauerstoffsättigung (SpO2) auf dem Gerät widersprüchliche und teilweise besorgniserregende Werte anzeigten. Diese Unzuverlässigkeit empfand ich als frustrierend, denn sie sorgte eher für Verwirrung als für Orientierung.

Das Tracking an sich erwies sich auch als emotional herausfordernd. Trotz des anfänglichen Antriebes, mehr über den eigenen Körper zu erfahren, führte die konstante Datenflut zunehmend zu Stress. So war ich etwa bei öffentlichen Auftritten von Benachrichtigungen über erhöhte Herzfrequenz gequält und fühlte mich dadurch noch angespannter. Auch das Schlaftracking, das viele Nutzer als wertvollen Vorteil feiern, stellte sich für mich als hinderlich heraus. Die Uhr muss täglich geladen werden, was den nächtlichen Einsatz erschwerte.

Zudem empfand ich das Tragen während des Schlafs als unbequem und störend. Hier waren spezielle Lösungen wie der Oura-Ring zwar interessanter, doch auch diese können zu zusätzlichem Stress führen, wenn sie schlechte Werte melden und dann Empfehlungen wie Schonung oder Aktivitätsverzicht ausgeben. Neben dem gesundheitlichen Tracking nervte mich vor allem die permanente Verfügbarkeit und bombardierende Flut an Benachrichtigungen. Zunächst empfand ich es praktisch, auf einen Blick entscheiden zu können, ob eine Nachricht wichtig ist oder nicht. Doch bald wurden aus einzelnen Benachrichtigungen ständige Unterbrechungen.

Apps, die ich auf dem Smartphone installierte, brachten unbemerkt auch Funktionen auf die Uhr, was die Intensität der Meldungen exponentiell erhöhte. Das führte dazu, dass ich kontinuierlich versuchte, die Kontrolle zurückzugewinnen, Benachrichtigungen zu reduzieren oder gar auszuschalten. Nicht zuletzt hatte auch die Funktion des Smart Unlocks, die das Entsperren von iPhone oder MacBook erleichtern sollte, einen nervigen Beigeschmack. Immer wenn ich mein Telefon aus der Tasche holte, reagierte die Uhr und entlockte den Bildschirm, was ich oft als überflüssig empfand. Der sogenannte „Phantom-Vibrations-Syndrom“, bei dem man das Vibrieren der Uhr imaginär wahrnimmt, wurde durch diese ständige Rückmeldung gefördert und empfand ich als unangenehm.

Nicht zu unterschätzen war auch die soziale Komponente. Da ich in ein neues Land gezogen bin und nur wenige reale Unternehmungen mit Menschen habe, schätzte ich die volle Aufmerksamkeit gegenüber meinen Gesprächspartnern sehr. Doch ich bemerkte, dass viele Menschen mit Smartwatches sich immer wieder durch Benachrichtigungen unterbrechen ließen. Das sorgte für eine konstante Ablenkung und reduzierte die Qualität der Gespräche, da ständig die Entscheidung abgewogen werden musste, ob man das Telefon zücken und reagieren sollte oder nicht. Im Gegensatz zu klassischen Armbanduhren, die für mich oft als Ausdruck der Persönlichkeit oder als modisches Highlight fungieren, konnte ich bei meiner Apple Watch keine echte Identifikation feststellen.

Der Eindruck war, dass alle so eine Uhr tragen, und das Design wurde kaum als individuell wahrgenommen. Selbst das Wechseln der Uhrenbänder änderte daran wenig. Zudem erfüllen Smartwatches aus meiner Sicht die Funktion eines Kommunikations- oder Fitnessgerätes nicht besser als das Smartphone. Navigation, Bezahlen und Musiksteuerung – all diese Tätigkeiten erledige ich betriebssicherer und komfortabler auf dem Mobilgerät. Das Bezahlen mit der Uhr erwies sich zudem als umständlich, da viele Zahlungsterminals rechts positioniert sind, während ich die Uhr links trage, was eine unnatürliche Bewegung erforderlich macht.

Schließlich stellte ich fest, dass die Apple Watch für mich weder ein gutes Werkzeug noch ein überzeugendes Modeaccessoire ist. Sie befindet sich in einer merkwürdigen Zwischenposition, die weder das Eine noch das Andere wirklich erfüllt. Die Konsequenz daraus ist, dass ich mittlerweile wieder zu einer einzigen, klassischen Uhr zurückgekehrt bin, die meinen Bedürfnissen an Einfachheit, Ästhetik und Verlässlichkeit besser entspricht. Darüber hinaus fühlte ich mich nach dem Verlassen meines Jobs viel freier ohne die ständige digitale Verbindung, die das Gerät verkörpert. Mein Fazit fällt deshalb klar aus: Smartwatches, einschließlich der Apple Watch, sind Produkte, die vor allem für eine hektische und oftmals entfremdete Arbeitswelt gemacht sind.

Sie fördern das Gefühl der ständigen Erreichbarkeit und leisten kaum einen Beitrag zur echten Verbesserung von Lebensqualität oder Wohlbefinden. Für mich bedeutet das Ablegen der Apple Watch auch einen bewussten Schritt zurück zu mehr Ruhe, Selbstbestimmtheit und einem Leben, das nicht ständig von digitalen Signalen unterbrochen wird. Wer eine Smartwatch liebt und von deren Funktionen profitiert, soll sie gerne tragen. Doch für mich steht fest, dass die klassische Uhr, in Kombination mit einem Smartphone, nach wie vor die beste Lösung ist – sowohl in Sachen Funktionalität als auch im Ausdruck der eigenen Persönlichkeit.

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