Das Interesse institutioneller Investoren an Bitcoin erfährt in Europa einen deutlichen Aufschwung. Dabei nimmt The Blockchain Group, ein an der Pariser Börse gelistetes Technologieunternehmen, eine Vorreiterrolle ein. Das Unternehmen, das als Europas erstes Bitcoin-Treasury-Unternehmen gilt, hat seine Bitcoin-Bestände jüngst um einen weiteren Betrag von fast 20 Millionen US-Dollar aufgestockt. Mit dem Zukauf von 182 Bitcoin erhöht sich der Gesamtbestand des Unternehmens nun auf beeindruckende 1.653 BTC.
Bei den aktuellen Marktpreisen entspricht dies einem Wert von über 170 Millionen US-Dollar und verdeutlicht die tiefgreifende Überzeugung von The Blockchain Group in das Potenzial von Bitcoin als strategisches Anlageinstrument. Das ist ein starkes Signal für den Kryptowährungsmarkt und die institutionelle Investmentlandschaft in Europa. Die jüngste Akquisition wurde durch die Ausgabe von Wandelanleihen finanziert, deren Erlöse sich auf fast 18 Millionen Euro belaufen. In dieser Finanzierungsrunde beteiligten sich unter anderem namhafte Investoren wie UTXO Management, Moonlight Capital, TOBAM und Ludovic Chechin-Laurans. Jeder Investor hat dabei verschiedene Tranchen der Anleihen gezeichnet.
Die Abwicklung der Zukäufe erfolgte über die beiden Banken Banque Delubac & Cie sowie Swissquote Bank Europe SA, ein digitales Investmentbankinstitut. Für die sichere Verwahrung der digitalen Assets zeichnet sich die Schweizer Infrastrukturplattform Taurus verantwortlich. Diese Kooperationen unterstreichen die zunehmende Professionalisierung der Bitcoin-Verwahrung und die hohe Bedeutung von Sicherheitsaspekten im institutionellen Kryptosektor. Besonders bemerkenswert ist die im Jahr 2025 verzeichnete Rendite der Unternehmens-Bitcoin-Bestände – mit einer Zuwachsrate von satten 1.173,2 Prozent.
Diese außergewöhnliche Performance resultiert aus dem deutlichen Anstieg des Bitcoin-Bestands im Verhältnis zur vollständig verwässerten Aktienzahl der Firma. Seit Jahresbeginn konnte The Blockchain Group 469 BTC zu seinen Reserven hinzufügen und dabei einen Buchgewinn in Bitcoin von über 49,4 Millionen US-Dollar verzeichnen. Die durchschnittlichen Erwerbskosten der Bitcoin liegen bei rund 103.000 US-Dollar pro Einheit, was deutlich unter dem aktuellen Marktpreis liegt. Diese Kostenbasis stärkt die Gewinnmarge und gibt dem Unternehmen finanziellen Spielraum für künftige Aktionen.
Zudem plant The Blockchain Group, weiteres Bitcoin zu erwerben, um seine Bestände auf bis zu etwa 1.723 BTC auszuweiten. Ein entsprechendes Kaufprogramm befindet sich in Vorbereitung. Die Börsennotierung des Unternehmens erfolgt unter dem Kürzel ALTBG an der Euronext Growth Paris, einer Plattform für wachstumsstarke Unternehmen. Trotz des positiven Bitcoinbesitzes sah sich die Aktie zuletzt mit einem Kursrückgang von etwa 3,9 Prozent konfrontiert.
Dieses Phänomen ist beispielhaft für die Volatilität, die derzeit sowohl den Kryptomarkt als auch die mit Bitcoin investierten Firmenaktien prägt. Seit kurzem verfolgt The Blockchain Group zudem ehrgeizige Pläne zur Kapitalerhöhung. Geplant ist das Auflegen einer „At the Market“ (ATM)-Emission mit einem Zielvolumen von 300 Millionen Euro, was rund 342 Millionen US-Dollar entspricht. Dieser Schritt soll weitere Finanzmittel bereitstellen, um die Bitcoin-Treasury weiter auszubauen. Die Emission plant den Verkauf von Aktien in Tranchen zu marktgerechten Preisen, basierend auf Schlusskursen oder volumengewichteten Durchschnittspreisen, und setzt ein Handelvolumenlimit von 21 Prozent des täglichen Börsenumsatzes.
Diese Vorgehensweise stellt sicher, dass die Kapitalbeschaffung kontrolliert und nachhaltig erfolgt, ohne den Markt übermäßig zu belasten. The Blockchain Group ist nicht das einzige Unternehmen, das derzeit Bitcoin zu seinen Bilanzpositionen hinzufügt. Laut aktuellen Daten von BitcoinTreasuries.NET haben in den letzten 30 Tagen mindestens 26 weitere öffentliche Firmen Bitcoin als strategisches Asset erworben. Somit bestätigt sich ein sichtbarer Trend: Immer mehr Unternehmen weltweit setzen auf Bitcoin als Teil ihrer Vermögensallokation.
Diese Entwicklung ist jedoch nicht unumstritten. Kritiker warnen vor einem kopflosen Nachahmen großer Player ohne entsprechende Risikomanagementmaßnahmen. So äußerte etwa Fakhul Miah von GoMining Institutional Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit und Sicherheit bei mittelgroßen Firmen, die dem Bitcoin-Treasury-Konzept folgen, ohne über die notwendige Expertise zu verfügen. Auch Banken wie Standard Chartered mahnen zur Vorsicht. Die Analysten weisen darauf hin, dass mindestens die Hälfte der neu investierenden Unternehmen bei einem Rückgang des Bitcoin-Preises unter 90.
000 US-Dollar erhebliche Schwierigkeiten hätten, was zu massiven Liquidationen führen könnte. Ein solches Szenario könnte nicht nur einzelne Firmen, sondern auch die Reputation von Bitcoin als Anlageklasse erheblich belasten. Die Entwicklungen bei The Blockchain Group und anderen Firmen verdeutlichen jedoch, dass institutionelle Anleger langfristig an Bitcoin glauben und seine Rolle als digitales Gold oder Absicherung gegen Inflation zunehmend anerkennen. Gleichzeitig ist der Markt immer noch jung, volatil und mit regulatorischen Unsicherheiten behaftet. In Europa gewinnt die Debatte um die Regulierungsrahmen für digitale Assets an Fahrt, wobei Institutionen wie die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) intensiv an klaren Standards arbeiten.
Diese Regulierungen könnten sowohl Herausforderungen als auch Chancen für Unternehmen wie The Blockchain Group bieten. Bleibt abzuwarten, wie sich die Rahmenbedingungen weiterentwickeln und wie institutionelle Investoren ihre Strategien anpassen werden. Das Beispiel von The Blockchain Group zeigt aber schon jetzt, dass Bitcoin in der Finanzwelt Europas einen festen Platz eingenommen hat – als Kapitalreserve, als Renditequelle und als Zukunftsmarkt für Innovation und Investitionen. Der kontinuierliche Ausbau der Bitcoin-Bestände und die professionelle Strukturierung der Finanzierung unterstreichen die zunehmende Reife des Marktes. Für Investoren und Marktbeobachter ist es unerlässlich, diese Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen, um Chancen und Risiken besser einschätzen zu können.
Letztlich trägt das Engagement von Firmen wie The Blockchain Group dazu bei, Bitcoin in der europäischen Finanzwelt zu etablieren und das Vertrauen in digitale Währungen und Blockchain-Technologien nachhaltig zu stärken.