Peloton Interactive, der bekannte Anbieter von vernetzten Fitnessgeräten und digitalen Workout-Angeboten, hat seine Umsatzprognose für das Jahr 2025 angehoben und setzt dabei verstärkt auf das Wachstum seiner Video-Abonnentenbasis. Trotz einer weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Lage und dem Rückgang im Verkauf seiner stationären Fitnessgeräte verfolgt das Unternehmen klar seine Strategie, das Geschäft stärker auf digitale Inhalte zu verlagern. Dies zeigt, wie Peloton versucht, seine Marktposition im sich wandelnden Fitnesssektor zu behaupten und neue Wachstumsquellen zu erschließen. Die Fitnessbranche hat sich in den letzten Jahren stark verändert, besonders seit dem Ende der Pandemiephase, während der Home-Workout-Lösungen einen regelrechten Boom erfuhren. Peloton gehörte zu den klaren Gewinnern dieser Zeit mit seiner innovativen Verbindung von Hardware und einem umfangreichen Angebot an Live- und On-Demand-Fitnessvideos.
Mit dem Rückgang der Nachfrage nach teuren vernetzten Geräten wie Laufbändern und Heimfahrrädern steht das Unternehmen jedoch vor der Herausforderung, seine Erlösquellen neu auszurichten. Die Anhebung der Umsatzprognose für 2025 verdeutlicht den Glauben des Managements an das Potenzial seines digitalen Wachstums. Das Unternehmen meldete für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2025 zwar einen größeren Verlust als von Analysten erwartet, dennoch gab es auch positive Signale. Die Quartalsumsätze lagen mit 624 Millionen US-Dollar geringfügig über den Markterwartungen, was teilweise auf eine Stabilisierung bei den Hardware-Verkäufen sowie eine anhaltend hohe Nachfrage nach Abonnements für die Videoplattform zurückzuführen ist. Peloton meldete Ende März 2025 rund 6,1 Millionen zahlende Mitglieder, was zwar einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr bedeutet, aber für Investoren und Marktbeobachter dennoch eine solide Zahl darstellt.
Unter der Führung des neuen CEOs Peter Stern, der die Nachfolge von John Foley antrat, setzt Peloton verstärkt auf eine Umstellung hin zu einem abonnementbasierten Geschäftsmodell. Dieses schwenkt den Fokus weg von einmaligen Umsatzquellen durch Geräteverkäufe hin zu wiederkehrenden Erlösen durch Video-Streaming und digitale Fitnessdienste. Die Videoabonnements spiegeln das langfristige Potenzial wider, Nutzer dauerhaft zu binden und von ihrem Engagement zu profitieren. Trotz des positiven Ausblicks muss Peloton auch weiterhin mit externen wirtschaftlichen Faktoren kämpfen, die das Konsumverhalten der Kunden beeinflussen. Inflation und wirtschaftliche Unsicherheiten – nicht zuletzt durch weltweite Handelskonflikte und steigende Tarife – führen zu Zurückhaltung bei Anschaffungen von hochpreisiger Hardware.
CFO Liz Coddington äußerte in der Telefonkonferenz zur Quartalsbilanz, dass insbesondere die verkauften Fitnessgeräte durch die aktuelle Situation belastet seien. Dagegen könne das digitale Abo-Geschäft trotz etwas rückläufiger Zahlen stabilisiert und letztlich sogar ausgebaut werden. Peloton hat seine Prognosen für die Gesamtjahresumsätze 2025 auf einen Bereich von 2,46 bis 2,47 Milliarden US-Dollar angepasst, was eine leichte Erhöhung gegenüber den bisherigen Erwartungen darstellt. Eine wichtige Rolle spielen dabei die sogenannten Connected Fitness Subscriptions, deren untere Prognosegrenze auf 2,77 Millionen Abonnenten angehoben wurde, obwohl ein Jahr-zu-Jahr-Rückgang von etwa sieben Prozent prognostiziert wird. Bei den App-basierten Abonnements wurde hingegen eine leichte Senkung der Erwartungen vorgenommen, mit erwarteten Zahlen zwischen 540.
000 und 550.000 Nutzern. Die aktuelle Phase ist für Peloton eine Zeit intensiver Transformation. Der Konzern steht vor der Herausforderung, die Balance zwischen Hardware- und Digitalgeschäft neu zu justieren und dabei langfristiges Nutzerwachstum zu generieren. Die Verlagerung hin zu einem diversifizierten und stabileren Geschäftsmodell könnte Peloton helfen, sich in einem wettbewerbsintensiven Markt nachhaltiger zu positionieren.
Die Fitnessbranche insgesamt erlebt einen Trend zur Digitalisierung und persönlichen Flexibilität, bei dem Mobilität, vielfältige Trainingsoptionen und Community-Elemente eine zentrale Rolle spielen. Peloton will diese Entwicklung nutzen und setzt auf innovative Content-Angebote, interaktive Formate und eine stetige Verbesserung der Nutzererfahrung in der eigenen App. Vor dem Hintergrund zunehmender Konkurrenz durch andere Anbieter von Fitness-Dienstleistungen, sowohl im digitalen Bereich als auch im Heimgeräte-Segment, wird Peloton seine Investitionen in Produktentwicklung und Marketing wohl weiterhin hochhalten müssen. Das Vertrauen der Anleger wurde während des Quartalsberichts auf eine harte Probe gestellt, weshalb der Aktienkurs zu Handelsbeginn signifikant nachgab – die stärkere als erwartete Verlustmeldung wurde negativ aufgenommen. Dennoch zeigt die Erhöhung der Umsatzprognose, dass Peloton an seine Zukunft glaubt und explizit auf Wachstum durch Abonnements und Video-Streaming setzt.
Langfristig stehen Fitnessplattformen wie Peloton vor der Herausforderung, Nutzerfluktuation gering zu halten und stetig neue Abonnenten zu gewinnen. Eine wachsende Abonnentenbasis ist entscheidend, damit das Unternehmen stabile Einnahmen generieren und profitabel arbeiten kann. Die Strategie, die Hardware als Tor zur Videoplattform zu positionieren und digitale Inhalte in den Mittelpunkt zu stellen, ist ein logischer Schritt, um diesen Zielen näherzukommen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Peloton trotz kurzfristiger Herausforderungen und rückläufiger Hardware-Verkäufe eine positive Perspektive für seine Geschäftsentwicklung im Jahr 2025 sieht. Die angehobene Umsatzprognose unterstreicht das Vertrauen in den Ausbau der digitalen Video-Abonnentenbasis.
Dabei steht das Unternehmen exemplarisch für den Wandel, den viele Anbieter in der Fitnessbranche durchlaufen müssen, um zukunftssicher aufgestellt zu sein. Die erfolgreiche Integration von Hardware und digitalen Diensten bleibt für Peloton eine zentrale Aufgabe, um die Markenposition zu stärken und langfristige Kundenbindung zu fördern.