Viele Bankkunden haben schon einmal die Erfahrung gemacht, dass Kartenzahlungen aus unerklärlichen Gründen abgelehnt oder als „pending“ (ausstehend) erscheinen, obwohl scheinbar genug Guthaben auf dem Konto vorhanden ist. Besonders irritierend wird es, wenn exakt der noch verfügbare Kontostand als Betrag für eine abgelehnte oder ausstehende Kartenzahlung angezeigt wird. Ein solcher Fall sorgt verständlicherweise für Verwirrung und Zweifel. Warum kommt es vor, dass eine Zahlung im gleichen Wert wie das verbliebene Guthaben blockiert oder als „pending“ erscheint, ohne dass der Zahlungsempfänger diese Transaktion ersichtlich hat? Die Antworten darauf sind vielfältig und reichen von technischen Besonderheiten bis hin zu möglichen Fehlerquellen in Kartensystemen. Dieses Phänomen wurde kürzlich von einem Nutzer aus Großbritannien berichtet, der regelmäßige Zahlungen an seinen Kieferorthopäden tätigt.
Der Nutzer bemerkte, dass eine ausstehende Transaktion für exakt den Betrag seines verfügbaren Kontostandes erschien, obwohl der Händler keine entsprechende Zahlung erhalten oder angezeigt bekam. Später tauchte eine weitere ausstehende Zahlung für den jeweils aktuellen Kontostand auf, was zu einer Blockade der finanziellen Bewegungsfreiheit führte. Nicht nur die Beteiligung der Bank, bei der spekuliert wurde, dass es höchst ungewöhnlich sei, dass der Zahlungsempfänger die genaue verfügbare Kontostandsinformation kennen könnte, sondern auch die Tatsache, dass unterschiedliche Währungen (Pfund und US-Dollar) angezeigt wurden, sorgte für zusätzliche Rätsel. Eine mögliche Erklärung für solche Fälle liegt in der Arbeitsweise von Zahlungsautorisierungen und Verfügungsrahmen. Kartenterminals und Zahlungssysteme fragen bei der Bank eine Autorisierung für den geforderten Betrag an.
In manchen Fällen versucht das System, den noch verfügbaren Kontostand im Rahmen der Autorisierung zu berücksichtigen, um eine Überziehung zu verhindern. Dadurch kann es dazu kommen, dass die angeforderte Zahlungsfreigabe auf den tatsächlichen Kontostand begrenzt wird – sprich: Wenn ein Händler versucht, einen größeren Betrag abzubuchen als verfügbar ist, kann der Kunde einen genehmigten „pending“-Betrag sehen, der exakt so hoch ist wie der Kontostand. Dies dient vor allem dem Schutz des Kunden und der Bank. Jedoch sollte der Zahlungsempfänger nicht ohne tatsächliche Transaktionsfreigabe einen „pending“-Betrag in dieser Höhe sehen, sodass der Fall auf einen Fehler in der Zahlungsabwicklung hindeuten kann. Insbesondere bei Mehrwährungszahlungssystemen kann es zu Kommunikationsproblemen kommen, wenn Umrechnungskurse nicht richtig synchronisiert werden.
Die Tatsache, dass ein Betrag in US-Dollar auf dem Kontoauszug aufscheint, während der Händler den Betrag in Pfund noch nicht bestätigt hat, deutet auf mögliche Inkonsistenzen im Zahlungsnetzwerk hin. Die Rolle der Banken ist hier entscheidend. Wenn ein Kunde beobachtet, dass Zahlungen abgelehnt werden, obwohl das Guthaben ausreicht, sollte er sich zunächst an die eigene Bank wenden. In vielen Fällen liegt der Grund in vorübergehenden technischen Problemen, Systemaktualisierungen oder sogar in einer vorläufigen Betrugsprüfung. Die Bank kann häufig genauere Informationen liefern und gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen, um die Freigabe von Zahlungen zu ermöglichen.
Wichtig ist, dass Kunden keine voreiligen Schlüsse ziehen oder Zahlungen mehrfach versuchen, da dies zusätzliche Sperren oder Sicherheitsmaßnahmen auslösen kann. Darüber hinaus kann es durch Brokerdienste oder Zahlungsdienstleister, die als Zwischenglied zwischen Händler und Bank agieren, zu Verzögerungen oder falsch ausgeführten Autorisierungen kommen. Besonders bei regelmäßig wiederkehrenden Zahlungen wie Raten oder Daueraufträge sollten Verbraucher die Abwicklung der Beträge aufmerksam verfolgen und bei Unstimmigkeiten direkt Kontakt mit dem Zahlungsempfänger aufnehmen. Ein weiterer Punkt sind Sicherheitsmechanismen in den Zahlungsnetzwerken, die bei ungewöhnlichen oder untypischen Transaktionsmustern Alarm schlagen können. Werden beispielsweise mehrere Autorisierungsversuche kurz hintereinander durchgeführt oder weichen Beträge signifikant von üblichen Zahlungen ab, kann eine Sperrung erfolgen.
Auch wenn dies eigentlich dem Schutz des Kunden dient, kann es in Einzelfällen zu frustrierenden Situationen führen, in denen Zahlungen blockiert werden, ohne dass eine klare Begründung vorliegt. Für den Kunden bedeutet dies, wachsam zu sein und die eigenen Kontoauszüge regelmäßig zu überprüfen. Bei unerklärlichen „pending“-Transaktionen, die den Kontostand aufbrauchen, sollte unbedingt ein klärendes Gespräch mit der Bank erfolgen. Dazu ist es hilfreich, die genauen Zeitpunkte, Beträge und eventuelle Meldungen der Zahlungsapp oder des Onlinebankings zu dokumentieren. Nur so können Missverständnisse schnell erkannt und behoben werden.
Technisch betrachtet basieren Zahlungsautorisierungen auf Kommunikationsprotokollen zwischen Händler, Kartenaussteller (Bank) und Zahlungsnetzwerk. Dabei werden Reservierungen auf dem Kundenkonto vorgenommen, um sicherzustellen, dass der angeforderte Betrag bei Fälligkeit der Zahlung auch verfügbar ist. Diese Reservierungen können zu geänderten verfügbaren Salden führen, bis die endgültige Transaktion abgeschlossen ist oder die Reservierung verfällt. Kommt es aufgrund von Systemfehlern oder Kommunikationsproblemen dazu, dass diese Reservierungen dauerhaft oder zu unpassenden Beträgen bestehen bleiben, fühlen sich Kunden oft benachteiligt und blockiert. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass solche „pending“-Zahlungen für den exakten Kontostand sowohl technische als auch prozessuale Erklärungen haben können.