In den letzten Jahren hat sich die Wahrnehmung von Kryptowährungen wie Bitcoin als Anlageform maßgeblich verändert. Noch vor einem Jahrzehnt galt Bitcoin als spekulatives Nischenprodukt, doch heute positionieren sich immer mehr prominente Investoren und Unternehmer als überzeugte Befürworter dieser digitalen Währung. Einer der auffälligsten Vertreter dieser Entwicklung ist der mexikanische Milliardär Ricardo Salinas Pliego, der kürzlich öffentlich bekannt gab, dass er Gold und traditionelle Anleihen zugunsten von Bitcoin aus seinem Portfolio entfernt habe. Für ihn repräsentiert Bitcoin den „härtesten Vermögenswert“ überhaupt und eignet sich ideal als langfristige Absicherung gegen Inflation und wirtschaftliche Unsicherheiten.Ricardo Salinas, dessen Vermögen laut Forbes auf 5,1 Milliarden US-Dollar geschätzt wird, ist eine der einflussreichsten Persönlichkeiten in Lateinamerika.
Als Gründer und Hauptaktionär der Grupo Elektra, einem großen Einzelhandels- und Finanzunternehmen, sowie mehrerer weiterer Unternehmen, genießt Salinas eine bedeutende unternehmerische Reputation. Seine jüngsten Aussagen zeigen jedoch, dass er traditionelle Anlageklassen zunehmend skeptisch betrachtet. Besonders die jährliche Inflationsrate bei Gold, die er mit ungefähr 3 Prozent angibt, steht für ihn im Gegensatz zur begrenzten Gesamtmenge an Bitcoin, deren maximale Zirkulation bei 21 Millionen Coins liegt. Bereits über 20 Millionen Bitcoin wurden geschürft, wodurch die Knappheit des digitalen Assets gewährleistet ist. Für Salinas ist dies ein entscheidender Vorteil im Vergleich zu klassischen Edelmetallen oder Fiat-Währungen.
Die Philosophie des mexikanischen Geschäftsmanns basiert auf langfristigem Denken. Er empfiehlt Investoren, Bitcoin als einen Vermögenswert zu betrachten, der man über einen Zeitraum von zehn Jahren oder mehr halten sollte. Dabei plädiert er für Dollar-Cost-Averaging, also das regelmäßige Kaufen von Bitcoin in festgelegten Beträgen, um Marktschwankungen auszugleichen und Unsicherheiten zu reduzieren. Diese Strategie spiegelt Salinas’ Überzeugung wider, dass Bitcoin langfristig nur steigen wird. Er sieht darin nicht nur eine Investition, sondern einen Schutz gegen immer komplexer werdende wirtschaftliche und politische Risiken.
Bemerkenswert ist, dass Salinas keine Anleihen oder ausländischen Aktien in seinem Portfolio hält. Stattdessen konzentriert er sich ausschließlich auf Bitcoin, Gold sowie Beteiligungen an seinen eigenen Unternehmen. Diese Allokation stellt eine deutliche Abkehr von bewährten Diversifizierungsmodellen dar, die viele Anleger praktizieren. Für viele gilt sie als mutig und risikoreich, doch Salinas scheint davon überzeugt, dass Bitcoin das Potenzial hat, Gold als ultimativer sicherer Hafen abzulösen.Diese Haltung wurde besonders relevant, nachdem die Aktien seiner Firma Grupo Elektra einen dramatischen Kursverlust von rund 70 Prozent erlitten hatten.
Trotz dieses finanziellen Rückschlags zeigt sich Salinas unbeeindruckt und plant, das Unternehmen privat zu nehmen. In der Öffentlichkeit strahlt er Zuversicht aus und beharrt darauf, dass seine Geschäfte solide aufgestellt sind – selbst angesichts politischer Herausforderungen in Mexiko. Diese Entschlossenheit unterstreicht seine feste Überzeugung, dass Bitcoin als „härtestes Asset der Welt“ einen einzigartigen Schutz gegen Unsicherheiten bietet.Diese Entwicklung steht im größeren Kontext der wachsenden Akzeptanz von Bitcoin in der globalen Finanzwelt. Während institutionelle Investoren und Unternehmen zunehmend auf digitale Vermögenswerte setzen, wächst die Debatte über deren Rolle als sogenannte „digitale Gold“-Alternative.
Salinas zählt zu den prominentesten Stimme in dieser Diskussion und sein Bekenntnis zu Bitcoin spiegelt wider, wie sich die Wahrnehmung des Assets verändert hat – von einer riskanten Spekulation hin zu einer legitimen Anlageklasse mit realem Nutzen.Ein weiterer Grund für die Attraktivität von Bitcoin gegenüber Gold liegt in der Transparenz und Unveränderlichkeit seiner Blockchain-Technologie. Während Goldabbau und Lagerung mit physischen Einschränkungen sowie Kosten verbunden sind, bietet Bitcoin durch seine digitale Natur uneingeschränkten Zugriff und Beweglichkeit. Für Salinas ist die begrenzte Angebotsmenge von Bitcoin ein entscheidender Faktor im Kampf gegen Inflation und Währungsentwertung, mit der viele Volkswirtschaften weltweit konfrontiert sind.Nicht zuletzt spielt auch Salinas’ kritische Haltung gegenüber Fiat-Währungen eine Rolle in seiner Investment-Strategie.
Bereits 2021 bezeichnete er traditionelle Währungen als „Betrug“ und betonte die Notwendigkeit, Vermögenswerte zu finden, die authentisch und unabhängig von staatlichen Eingriffen bleiben. Vor allem in Zeiten globaler Wirtschaftskrisen und unsicherer geopolitischer Bedingungen gewinnt dieser Ansatz an Bedeutung. Bitcoin als dezentralisierte, nicht manipulierbare Währung scheint dabei eine attraktive Alternative.Der mexikanische Milliardär setzt mit seiner Entscheidung ein starkes Zeichen und kann als Vorreiter für andere Unternehmer und Investoren gelten, die nach Absicherungsmöglichkeiten in einer zunehmend volatileren Finanzwelt suchen. Sein Engagement für Bitcoin zeigt, dass digitale Vermögenswerte inzwischen auf Augenhöhe mit klassischen „harten Vermögenswerten“ wie Gold wahrgenommen werden.