Interviews mit Branchenführern Investmentstrategie

Neuer Rückschlag für Europas wiederverwendbare Rakete – SpaceX erobert SLC-37 am Cape Canaveral

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Rocket New delay for Europe's reusable rocket; SpaceX moves in at SLC-37

Europas ambitioniertes Themis-Programm zur Entwicklung einer wiederverwendbaren Rakete erfährt eine weitere Verzögerung. Gleichzeitig sichert sich SpaceX mit der Übernahme von Space Launch Complex 37 (SLC-37) in Cape Canaveral entscheidende Startkapazitäten für seine Starship-Flotte.

Die Raumfahrtbranche befindet sich im Umbruch. Während private Unternehmen mit rasanten Entwicklungen und Herausforderungen kämpfen, erlebt der staatlich dominierte Sektor Europa Rückschläge bei der Realisierung wichtiger Zukunftstechnologien. Ein großes Beispiel dafür ist das europäische Themis-Programm, dessen Ziel es ist, eine wiederverwendbare Rakete zu entwickeln und damit im globalen Konkurrenzkampf mithalten zu können. Die jüngste Meldung über eine weitere Verzögerung des Programms wirft Fragen über das Tempo und die Prioritäten der europäischen Raumfahrtpolitik auf. Im gleichen Atemzug expandiert das US-amerikanische Raumfahrtunternehmen SpaceX mit voller Kraft und setzt entscheidende Meilensteine, indem es mit dem Space Launch Complex 37 am Cape Canaveral Space Force Station neue Startanlagen für die Starship-Rakete errichtet.

Dieses Nebeneinander von Verzögerung und Fortschritt zeigt eindrucksvoll die komplexe Dynamik der modernen Raumfahrtwelt auf. Europa und die Herausforderung der Wiederverwendbarkeit Das Themis-Programm der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) ist eine zentrale Säule der Strategie, mit der Europa den Anschluss an die Innovationsspitze bei Raketenstarts nicht verlieren will. In der Vergangenheit stagnierte Europa hinten im Rennen vor allem wegen der dominierenden US-Konkurrenz, aber auch aufgrund technischer und finanzieller Hürden. Mit Themis sollte sich das ändern: Entwicklung und Erprobung eines wiederverwendbaren Boosters, der für zukünftige europäische Ariane-Raketen eine Vorstufe sein soll. Analog zum amerikanischen Grasshopper-Projekt von SpaceX verfolgt Themis das Ziel, das vertikale Start- und Landeverfahren (VTVL) zu perfektionieren.

Dabei soll eine Raketenstufe mehrfach verwendbar sein, was Startkosten erheblich senkt und die Wettbewerbsfähigkeit steigert. Doch die Realität sieht anders aus. Ursprünglich war ein erster Teststart des Demonstrators für 2022 geplant. Verschiedene technische sowie organisatorische Schwierigkeiten haben den Zeitplan bisher erheblich verzögert. Aktuelle Informationen bestätigen eine Verschiebung der ersten Raketenintegration am Esrange Space Center in Schweden vor 2026.

Unternehmerische und strukturelle Herausforderungen beim Entwicklungsprozess sowie Anpassungen im Budgetrahmen sind Faktoren, die diese Verzögerung begünstigten. Die europäische Raumfahrt verfolgt ambitionierte Ziele, doch die Umsetzung hinkt hinterher. Ein wichtiger Faktor ist auch die Komplexität moderner Triebwerke. Die Kombination aus Methan als Treibstoff und leistungsfähigen Motoren stellt hohe Anforderungen an technische Entwicklungen und Prüfverfahren. Die ArianeGroup, verantwortlicher Hersteller der Raketenstufen, rüstet jetzt Testeinrichtungen auf und investiert in die Triebwerksentwicklung, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.

Dennoch ergibt sich dadurch ein langwieriger Prozess, dessen Fortschritt durch diese Investitionen in gewisser Weise zwar gewährleistet wird, jedoch erst in der Zukunft zum Tragen kommen kann. Technologische Innovationen aus Europa: Das Beispiel Alpha Impulsion Während Großprojekte wie Themis sich verzögern, treiben europäische Startups die Forschung und Entwicklung voran. Ein bemerkenswertes Beispiel ist die französische Firma Alpha Impulsion, die den Bau eines speziellen Raketentriebwerks mit der sogenannten Autophage-Technologie vorantreibt. Autophage-Motoren unterscheiden sich grundlegend von konventionellen Triebwerken, da sie ihre eigene Brennstoffbehälterstruktur während der Verbrennung kontrolliert auflösen. Dabei schmilzt das Kunststoffmaterial der Hülle und wird in den Verbrennungsprozess eingespeist.

Diese Technologie wurde erstmals 1938 patentiert, gilt aber noch immer als experimentell. Die Vorteile liegen in einer potenziell höheren Einfachheit im Design und Verzicht auf komplexe Kraftstoffleitungen. Jedoch bestehen erhebliche technische Herausforderungen, die beim Skalieren und der präzisen Steuerung der Brennstoffzufuhr auftreten. Der jüngste Testlauf von Alpha Impulsion, das größte weltweit seiner Art, wurde als Erfolg verbucht, verdeutlicht aber auch, wie weit weg der praktische Einsatz noch ist. Der kanadische Launch-Markt belebt sich Eine interessante Entwicklung ist die zunehmende Investmentbereitschaft der kanadischen Regierung für den Bereich Raumfahrt.

Als einziges G7-Land ohne eigenes Satellitenstartprogramm will Kanada in Zukunft verstärkt in die kommerzielle Raketenindustrie investieren. Mit einer Förderung von sieben Millionen US-Dollar unterstützt die Provinz Quebec das Startup Reaction Dynamics, das an kleinen Trägerfahrzeugen arbeitet, welche ab 2027 Satelliten in den Orbit bringen sollen. Diese Initiative ist für Kanada ein strategischer Schritt, um unabhängige Zugangsmöglichkeiten zum Weltraum zu schaffen. Der Fokus liegt vor allem auf kleinen Satelliten und der Entwicklung suborbitaler sowie orbitaler Raketen. Reaction Dynamics ist aus wissenschaftlicher Forschung hervorgegangen und strebt ambitionierte Pläne an – mit Motorsystemen, die wissenschaftlich fundiert sind und zugleich auf marktfähige Produkte abzielen.

Die kanadische Entscheidung zeigt, wie unterschiedlich sich Raumfahrtökosysteme weltweit entwickeln: Während Länder und Organisationen mit schwerfälligen Großprojekten kämpfen, entstehen in Nischen dynamische und innovative Startups. SpaceX und die Dominanz am Cape Canaveral Im Gegensatz dazu steht das Vorgehen von SpaceX, einem Unternehmen, das mit Starship die Raumfahrtindustrie revolutionieren will. Die US-Luftwaffe und das Space Force stehen kurz davor, SpaceX die Nutzung von Space Launch Complex 37 zu genehmigen. Diese ehemalige Abschussrampe für Delta-IV-Raketen wird zum Herzstück der Zukunftspläne von SpaceX am Cape Canaveral – dem wohl wichtigsten Weltraumbahnhof der Vereinigten Staaten. SpaceX beseitigt derzeit die Überreste der Delta-IV-Anlagen, um dort bis zu zwei Starship-Starttürme zu errichten, die künftig den geplanten 76 Starship-Flügen pro Jahr als Basen dienen sollen.

Damit setzt sich SpaceX strategisch an entscheidender Stelle durch. Diese Investition unterstreicht, wie aggressiv SpaceX expandiert und mit welchen Ressourcen und politischen Unterstützungen das Unternehmen arbeitet. Die Nähe zum Kennedy Space Center und zum eigenen Starbase-Standort in Texas schafft zudem ein umfassendes Netzwerk für Forschung, Entwicklung und Betrieb. Nicht nur die Infrastruktur wächst, auch technische Machbarkeitsnachweise mehren sich. Der jüngste Testzündungsversuch des neuen Super Heavy Boosters in Texas, ausgestattet mit allen 33 Raptor-Motoren, war ein Schritt hin zu einem zehnten vollständigen Testflug der Starship-Rakete, der für die nahe Zukunft geplant ist.

SpaceX hat aus den Fehlschlägen früherer Missionen gelernt und implementiert umfangreiche Verbesserungen. Der Umstand, dass die FAA nach dem Fehlschlag des achten Fluges die Untersuchung abschließen konnte, erlaubt zudem einen Terminaufschub hin zum nächsten Test – während eine noch laufende Untersuchung des neunten Fluges die Aufmerksamkeit aufrechterhält. Die Bedeutung der Wiederverwendbarkeit und Trägerraketenstrategie Die Entwicklungen bei SpaceX und Themis sind nicht nur für die einzelnen Unternehmen oder Staaten wichtig, sondern prägen das gesamtglobale Bild der Raumfahrtindustrie. Die Wiederverwendbarkeit stellt seit Einführung der Falcon 9 eine Revolution dar. Sie ermöglicht eine drastische Kostenreduktion und wird nun mit Starship auf eine neue Ebene gehoben.

Europa versucht mit Themis die Grundlage dieser Technologien zu etablieren, aber es mangelt an Erfahrung und einer bewährten Infrastruktur. Die Rolle von Startstandorten wie Cape Canaveral ist dabei essenziell. Staaten und Unternehmen, die Zugang zu hochwertigen und verfügbaren Abschussanlagen besitzen, können schneller innovieren und auf Marktanforderungen reagieren. Die Sicherung von SLC-37 durch SpaceX illustriert, wie strategisch wertvoll solche Basen sind und wie sich Machtverhältnisse in der Branche durch Standortpolitik verändern. Zukunftsausblick: Chancen, Risiken und der Wettstreit im All Europa steht durch die erneute Verzögerung des Themis-Programms unter Druck.

Die Inbetriebnahme einer wiederverwendbaren Rakete bis Mitte der 2020er Jahre wird kaum zu halten sein. Gleichzeitig ist die politische und wirtschaftliche Bedeutung solcher Programme hoch. Der europäische Raumfahrtsektor muss daher überlegen prüfen, wie er Ressourcen effizienter binden, Kooperationen intensivieren und innovative Startups besser integrieren kann. Auf der anderen Seite zeichnet sich in den USA eine neue Ära der Raumfahrt ab. SpaceX erfüllt ambitionierte Startziele, profitiert von politischer Unterstützung und investiert beeindruckend in Infrastruktur und neue Technologien.

Diese Dynamik könnte die globale Vorherrschaft im Bereich der Raumfahrt weiter stärken und Märkte sowie internationale Kooperationen beeinflussen. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Wettstreit um Raumfahrttechnologien mehr denn je an Fahrt aufgenommen hat. Verzögerungen in einem Segment bedeuten nicht zwangsläufig Rückschritt für eine gesamte Region, doch sie verstärken die Notwendigkeit für Entschlossenheit, Innovation und strategische Planung. Die kommenden Jahre werden entscheiden, ob Europa seinen Status als Weltraumakteur behaupten kann und wie private und staatliche Akteure in einem zunehmend komplexen und wettbewerbsintensiven Umfeld agieren werden.

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