Die Wirtschaftsprüfung zählt zu den essenziellen Pfeilern moderner Volkswirtschaften und Unternehmenslandschaften. PwC – PricewaterhouseCoopers – ist einer der global führenden Player in diesem Bereich und Teil der sogenannten Big Four, zu denen auch Deloitte, KPMG und EY gehören. In den letzten Jahren hat PwC seine Position als eines der größten und renommiertesten Unternehmen im Bereich Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Consulting immer weiter ausgebaut. Doch trotz oder gerade wegen dieser Größe sieht sich PwC aktuell gezwungen, in den USA 1.500 Stellen abzubauen.
Das entspricht etwa zwei Prozent der US-Belegschaft, die mit rund 75.000 Mitarbeitern eine zentrale Rolle für das Unternehmen spielt. Diese Maßnahme ist Teil einer umfassenden strategischen Neuausrichtung, die tief im komplexen Geflecht aus wirtschaftlichen Zwängen, Marktveränderungen und internen Herausforderungen verwurzelt ist. Das Plötzliche und weitreichende Einsparen von Stellen bei PwC ist kaum isoliert zu betrachten. Zum einen gibt es eine Phase außergewöhnlich niedriger Fluktuationsraten.
Das heißt, dass Mitarbeitende deutlich länger im Unternehmen verbleiben und somit weniger natürlicher Abgang herrscht. Während das auf den ersten Blick vielleicht positiv klingt, schafft es für ein dynamisches Unternehmen wie PwC auch Herausforderungen. Insbesondere Fachbereiche wie Audit und Tax, die stark von frischem Personal und kontinuierlicher Erneuerung profitieren, stellen sich zunehmend auf diese veränderte Dynamik ein. Wenn weniger Mitarbeiter freiwillig ausscheiden, können Unternehmen nicht wie gewohnt, durch Neueinstellungen und Beförderungen, den Wandel vorantreiben. So entsteht eine Situation, die PwC produktivitätsbedingt unter Umständen zum Personalabbau vor allem in Bereichen zwingt, die sonst von Nagelprobe-Attrition profitiert hätten.
Diese Anpassung wird zudem durch eine rückläufige Nachfrage bei beratungsnahen Dienstleistungen begünstigt, die sich nach der Pandemie deutlich abgeschwächt hat. Gerade die Big Four – und hier besonders PwC – hatten in der Hochphase der COVID-19-Pandemie große Zuwächse in ihrem Beratungssegment erlebt, etwa bei Restrukturierungen, Risikomanagement oder digitalen Transformationsinitiativen. Mit dem Nachlassen dieses Booms steht nun ein mehr normalisiertes Branchenumfeld bevor, in dem die Kunden ihre Budgets und Projekte wieder kritisch prüfen. Die Folge sind weniger Aufträge, weniger Wachstumspotenzial und somit auch weniger Nachfrage nach Personal. Neben diesen marktexternen Faktoren rücken auch interne Veränderungen in den Fokus.
Bereits im September 2024 hatte PwC eine erste große Umstrukturierung vorgenommen und im Zuge dessen 1.800 Stellen vor allem im Bereich Produktentwicklung und Technologie abgebaut. Unter Leitung des US-Seniorpartners Paul Griggs wurde die damalige Reorganisation als notwendig erachtet, um PwCs Angebot gezielter und marktnäher zu positionieren. Die aktuellen Kündigungen setzen diesen Weg nun fort – nicht nur als isolierte Personalmaßnahme, sondern als Teil eines langfristigen, ganzheitlichen Unternehmensumbaus. Für die Mitarbeitenden bedeutet dies eine schwierige Situation.
Viele Betroffene sind relativ neu im Unternehmen und hatten hohe Erwartungen an ihre Karriere. Einstige Hoffnungen auf Beförderungen und Gehaltserhöhungen verpufften mit der Ankündigung der Kündigungen. Gespräche, die teils kurzfristig über Plattformen wie Microsoft Teams abgehalten wurden, unterstreichen die Plötzlichkeit und Tragweite der Maßnahmen. Zudem wird die Campusrekrutierung zwar heruntergefahren, bestehende Zusagen für Praktika des Vorjahres jedoch eingehalten, was signalisiert, dass PwC einerseits Kosten senken will, andererseits aber weiterhin neue Talente gewinnen möchte. Dies spricht für ein strategisches Umdenken, das auf langfristige Stabilität anstatt auf kurzfristige Expansion setzt.
Im internationalen Kontext sind diese Einschnitte Teil einer noch größeren Trendwende. Im April 2025 gab PwC seinen Rückzug aus mehr als einem Dutzend Länder bekannt, in denen die Geschäfte entweder zu klein, risikoreich oder nicht profitabel genug waren. Besonders in Afrika wurde die Zusammenarbeit mit zehn Mitgliedsfirmen beendet, nachdem Differenzen offenbar nicht mehr zu überbrücken waren. Diese Regionalreduzierungen zeigen, dass PwC seine globalen Aktivitäten fokussiert und sich auf Märkte konzentriert, in denen nachhaltiges Wachstum erwartet wird. Die Mitbewerber schlagen dabei ähnliche Töne an.
Deloitte hat ebenfalls Stellenkürzungen im Beratungsgeschäft vorgenommen, ebenso reduziert KPMG die Zahl der Auditoren in den USA um etwa vier Prozent. Auch wenn die einzelnen Big Four hier unterschiedliche Schwerpunkte setzen, stehen alle vor der Herausforderung, ihre Geschäftsmodelle den neuen Marktgegebenheiten anzupassen. Frische Technologien, die Automatisierung von Prüfungsprozessen sowie eine veränderte Kundenlandschaft wirken stark auf den gesamten Wirtschaftsprüfungssektor ein. Aus SEO-Sicht sind die Kernbegriffe rund um PwC, Stellenabbau, Wirtschaftsprüfung, US-Arbeitsmarkt, Big Four und Branchenstruktur besonders relevant. Dazu gehört auch eine Betrachtung der längerfristigen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt für Auditoren und Steuerberater sowie mögliche Folgen für die Mandanten der Gesellschaft.
Beschäftigungskürzungen in einem Unternehmen wie PwC wirken sich auf ein großes Ökosystem aus – von Hochschulen, die Talente ausbilden, bis hin zu kleineren Beratungsunternehmen und anderen Dienstleistern im Umfeld. Ebenso stehen die Themen „digitale Transformation“ und „veränderte Kundenbedürfnisse“ im Zentrum der aktuellen Diskussion, da diese Trends viele Wandelprozesse bestimmen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass PwC in den USA mit dem Personalabbau von 1.500 Stellen eine wichtige Weichenstellung vornimmt, um besser auf einen unruhigen und sich schnell entwickelnden Markt reagieren zu können. Die Entscheidung ist das Ergebnis einer eingehenden Überprüfung der Geschäftsfelder und legt die unvermeidbaren Zwänge offen, unter denen globale Dienstleister derzeit operieren.