Coinbase, eine der größten und bekanntesten Kryptowährungsplattformen weltweit, hat die Einführung ihrer neuen Layer-2-Blockchain namens Base offiziell bekanntgegeben. Dieses ehrgeizige Projekt zielt darauf ab, die Datenverarbeitung und Transaktionskosten auf Ethereum und anderen Blockchains signifikant zu verbessern. Mit Base schafft Coinbase eine Infrastruktur, die Entwickler bei der Erstellung innovativer dezentraler Anwendungen (dApps) unterstützt und somit den nächsten Wachstumsschub im Krypto-Ökosystem einläuten möchte. Base wurde im Inneren von Coinbase entwickelt und nutzt die open-source Technologien von Optimism, einem bereits etablierten Layer-2-Protokoll, das für seine Skalierungslösungen auf Ethereum bekannt ist. Die Wahl von Optimisms Software als Grundlage unterstreicht Coinbases strategischen Ansatz, auf bewährte Technik zu setzen, um schnell marktreife Lösungen zu liefern.
Gleichzeitig beabsichtigt Coinbase nicht, einen eigenen nativen Token für Base herauszugeben, was den Fokus stärker auf Anwendung und Benutzerfreundlichkeit als auf spekulative Investmentmechanismen legt. Die Entscheidung, Base zu starten, erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Blockchain-Branche vor einer entscheidenden Phase steht. Während Bitcoin und Ethereum als Layer-1-Blockchains die Grundpfeiler der digitalen Währungen bilden, stoßen sie gerade bei der Skalierung und schnellen Datenverarbeitung auf natürliche Grenzen. Insbesondere Ethereum, das als Basis für viele dezentrale Finanzanwendungen (DeFi), Nicht-fungible Token (NFTs) und Gaming-Projekte dient, leidet unter hohen Gebühren und eingeschränkter Transaktionsgeschwindigkeit. Layer-2-Lösungen wollen diese Lücken schließen, indem sie Transaktionen außerhalb der Haupt-Blockchain verarbeiten und dadurch effizienter und günstiger arbeiten.
Coinbase sieht in Base die Möglichkeit, die Attraktivität von Ethereum für Entwickler und Anwender deutlich zu steigern. In einem Interview mit Yahoo Finance betonte Jesse Pollak, Senior Director of Engineering bei Coinbase und Projektleiter von Base, dass der Fokus darauf liege, „die wirklich nützlichen Anwendungen“ hervorzubringen, die bislang im Krypto-Bereich fehlen. Coinbase hat bereits einen starken Ruf als Handelsplattform etabliert, doch neue benutzerfreundliche und innovative dApps gelten als notwendig, um die nächste Welle von Nutzern in das Web3-Universum zu bringen. Als Teil des Base-Ökosystems hat Coinbase einen Fonds angekündigt, der in Frühphasenprojekte investiert, die auf der Base-Plattform aufbauen. Ein finanzieller Rahmen wurde zwar nicht bekanntgegeben, doch soll dies die Entwicklung und Förderung jenes Innovations-Ökosystems ermöglichen, das für das Wachstum der Blockchain-Anwendungen unverzichtbar ist.
Neben Coinbase Ventures wird dieser Fond einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Infrastruktur und das Netzwerk rund um Base auszubauen. Die Öffnung der Base-Blockchain für 48 Partnerunternehmen aus verschiedenen Bereichen wie DeFi, NFTs, Gaming und Infrastruktur wirkt wie ein weiterer Meilenstein. Namen wie Chainlink, Animoca Brands, Nansen, Magic Eden, Ribbon Finance und Wormhole stehen stellvertretend für die Vielfalt und das Potenzial, das Base entfalten könnte. Diese Kooperationen sollen Synergien schaffen, die eine breite Palette von Use-Cases, vom sicheren Datenaustausch bis hin zu aufwendigen Games, abdecken. Das Layer-2-Prinzip, auf dem Base basiert, zielt darauf ab, Transaktionen nicht auf der Basis-Blockchain selbst zu verarbeiten, sondern auf einer „zweiten Schicht“.
Dadurch kann die Base-Blockchain die Sicherheit von Ethereum übernehmen, während sie gleichzeitig Skalierbarkeit und Geschwindigkeit erheblich verbessert. Diese Architektur ist entscheidend, um Massenakzeptanz zu erreichen, da sie Probleme wie hohe Gas-Gebühren und langsame Verifizierungszeiten reduziert. Neben den technischen Vorteilen will Coinbase mit Base grundsätzlich das Web3-Gateway neu definieren. Ziel ist es, dass Base für Entwickler und Nutzer die erste Anlaufstelle und Plattform wird, um neue Anwendungen zu entwickeln und zu verwenden. Indem Base mit bestehenden Ethereum-Infrastrukturen kooperiert und gleichzeitig eigene Verbesserungen bietet, könnte die Blockchain-Branche einen großen Schritt Richtung Mainstream-Anwendung machen.
Der Start von Base erfolgte kurz nach einem überraschenden Umsatzanstieg und geringeren Verlusten bei Coinbase im vierten Quartal 2022. Trotz eines herausfordernden Gesamtmarktes konnte sich die Aktie des Unternehmens daraufhin kurzfristig erholen. Die Marktdynamik zeigt, dass Investoren zunehmend auf längerfristige technologische Entwicklungen wie Base setzen, die Coinbase eine stärkere Rolle im Blockchain-Ökosystem sichern könnten. Der Optimism-Token OP konnte nach der Ankündigung von Base einen Kursanstieg von rund 7 % erfahren. Dies verdeutlicht das Interesse und das Vertrauen des Marktes in die Layer-2-Technologie.
Gleichzeitig verdeutlicht Pollak, dass Coinbase nicht in erster Linie daran interessiert ist, durch Base große Einnahmen zu generieren. Vielmehr steht die Vision einer kostengünstigen und effizienten Layer-2-Lösung im Vordergrund. Ein Teil der erzielten Erlöse wird zudem direkt in Optimism reinvestiert, was die enge Partnerschaft vertieft. Zusammenfassend markiert die Einführung von Base einen bedeutenden Schritt für Coinbase und die Blockchain-Branche insgesamt. Es handelt sich um eine Strategie, die versucht, die Schwachstellen bestehender Blockchains insbesondere bei Skalierbarkeit und Benutzerfreundlichkeit zu adressieren.