Ingles Markets, eine bedeutende Supermarktkette mit Sitz in Asheville, North Carolina, sieht sich im zweiten Quartal seines Geschäftsjahres 2025 erheblichen Herausforderungen gegenüber. Die verheerenden Auswirkungen des Hurrikans Helene, der im September des Vorjahres wütete, haben das Unternehmen finanziell stark getroffen. Diese Naturkatastrophe hat bei mehreren Filialen zu so erheblichen Schäden geführt, dass vier davon geschlossen wurden, wobei drei weiterhin nicht geöffnet sind. Die daraus resultierenden Verluste spiegeln sich in den jüngst veröffentlichten Geschäftsergebnissen wider und werfen einen Schatten auf die kurz- und mittelfristige Perspektive von Ingles Markets. Die Zahlen des zweiten Quartals, das am 29.
März 2025 endete, zeigen einen dramatischen Rückgang des Nettogewinns um mehr als die Hälfte gegenüber dem Vorjahr. Konkret ist der Gewinn um rund 52,7 % auf 15,1 Millionen US-Dollar gesunken. Der Umsatz ging im gleichen Zeitraum um 2,7 % zurück und lag bei 1,33 Milliarden US-Dollar. Das ist besonders bemerkenswert, da der Absatzrückgang im ersten Quartal noch deutlicher war – mit einem Umsatzrückgang von 13 % und einem Gewinnrückgang von 62 %. Diese Zahlen unterstreichen, dass das Unternehmen trotz signifikanter Belastungen durch die Auswirkungen des Hurrikans allmählich Fortschritte bei der Stabilisierung seines Geschäfts macht.
Die anhaltenden Schließungen von Filialen stellen das Kernproblem dar. Vier der ursprünglich im September betroffenen Stores mussten vorübergehend schließen. Davon sind drei – in Morganton, Spruce Pine und Swannanoa gelegen – weiterhin geschlossen, mit einer Wiedereröffnung, die nun auf unbestimmte Zeit zwischen 2025 und 2026 verschoben wurde. Ursprünglich hatte Ingles gehofft, alle Läden noch im Jahr 2025 wieder in Betrieb nehmen zu können, doch die Schadensfolgen und vielleicht auch logistische Herausforderungen führten zu dieser Verzögerung. Offizielle Stellungnahmen zur Ursache der Verzögerung stehen derzeit aus, da Unternehmenssprecher nicht erreichbar waren.
Die Schließungen betreffen nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch die Gemeinden, die auf die Märkte angewiesen sind. In einigen Gebieten, wie Swannanoa, führt das Fehlen eines nahegelegenen Supermarkts zu erheblichen Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Lebensmitteln. Lokale Hilfsorganisationen wie die gemeinnützige Einrichtung Bounty & Soul verzeichneten daher einen 280 %igen Anstieg der Lebensmittelverteilung und unterstützen nun etwa 34.000 Menschen monatlich. Bewohner müssen oft weite Strecken von acht bis zehn Meilen zurücklegen, um alternative Einkaufsmöglichkeiten wahrzunehmen.
Diese Entwicklung unterstreicht die Rolle von Ingles nicht nur als Handelsunternehmen, sondern auch als essenzieller Nahversorger im regionalen Ökosystem. Trotz der Herausforderungen zeigen die Quartalsergebnisse Indizien einer leichten Erholung. Während das erste Quartal 2025 mit einem drastischen Rückgang von Umsatz und Gewinn begann, stabilisieren sich die Zahlen im zweiten Quartal. Die operativen und administrativen Kosten blieben relativ konstant, mit einer moderaten Steigerung von 1,5 % gegenüber dem Vorjahr im Quartalszeitraum. Über die ersten zwei Quartale betrachtet, sind diese Ausgaben sogar leicht rückläufig, was auf eine tatkräftige Kostenkontrolle inmitten der schwierigen Lage hindeutet.
Auch die Bruttomarge des Unternehmens verringerte sich nur marginal – von 23,5 % im Vorjahr auf 23,4 % im laufenden Geschäftsjahr. Dieser relativ geringe Rückgang zeigt, dass Ingles trotz Umsatzverlusten seine Gewinnspanne weitgehend halten kann. Dennoch bedeuten die geringeren Einnahmen aus dem Verkauf weniger Spielraum für Investitionen und operative Verbesserungen. Dies zeigt sich auch in den Investitionen: Die Kapitalausgaben sanken von 98,4 Millionen US-Dollar im ersten Halbjahr 2024 auf 62 Millionen US-Dollar im Vergleichszeitraum 2025. Diese Zurückhaltung bei Investitionen ist verständlich angesichts der unsicheren Lage und der Priorität, die Wiedereröffnung der beschädigten Filialen voranzutreiben.
Derzeit betreibt Ingles Markets 197 Filialen, einschließlich der drei noch geschlossenen Standorte. Im ersten Quartal waren es noch 198. Diese Zahl verdeutlicht, dass trotz der Rückschläge die Gesamtzahl der Shops relativ stabil bleibt, was Eden für eine spätere Expansion oder eine Rückkehr zur Normalität eröffnet. Insgesamt zeigt sich, dass Ingles Markets zwar durch die Auswirkungen von Hurrikan Helene schwer getroffen wurde, das Unternehmen jedoch auf eine schrittweise Erholung zusteuert. Das Management steht vor der Herausforderung, nicht nur die physischen Schäden zu beheben, sondern auch das Vertrauen und die Versorgung der Kunden in den betroffenen Regionen zurückzugewinnen.
Dieser Fall verdeutlicht auch die Sensibilität von Einzelhändlern, insbesondere von regional verankerten Supermarktketten, gegenüber extremen Wetterereignissen. Die Zunahme von Klimaereignissen bringt zusätzliche Risiken für Logistik, Betrieb und Kundenservice mit sich. Für Unternehmen wie Ingles bedeutet dies, sich auf zukünftige Krisen noch besser vorzubereiten, sowohl was die Infrastruktur und die Risikomanagementstrategien betrifft, als auch den sozialen Beitrag in den Gemeinden, die sie bedienen. Nicht nur für Anleger und Marktbeobachter sind die jüngsten Zahlen von Interesse, sondern auch aus sozialer Perspektive ist die Entwicklung relevant. Die Unterstützung von Gemeinden durch lokale Hilfsorganisationen zeigt, wie eng Wirtschaft und soziale Verantwortung miteinander verknüpft sind.
Für Ingles könnte ein Schwerpunkt auf dem Wiederaufbau des Vertrauens und der Stabilisierung der Versorgung ein Schlüssel zum weiteren Erfolg sein. Im Lichte dieser Entwicklungen bleibt abzuwarten, wie schnell die drei geschlossenen Filialen wieder öffnen können und welche Auswirkungen sich langfristig auf die Finanzkennzahlen und die Marktposition von Ingles Markets ergeben werden. Solange die Lieferketten und der Zugang für Kunden beeinträchtigt sind, wird das Unternehmen mit finanziellen Belastungen umgehen müssen. Dennoch bieten die leichten Verbesserungen im zweiten Quartal Hoffnung, dass der Tiefpunkt überwunden sein könnte. Es ist zu erwarten, dass Ingles Markets künftig noch stärker in Präventionsmaßnahmen und Infrastrukturinvestitionen im Bereich Schutz vor Naturkatastrophen investiert, um zukünftige Risiken zu minimieren.
Ebenso könnte die Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen intensiviert werden, um die Versorgungssicherheit in Notzeiten zu erhöhen. Der Fall Ingles zeigt exemplarisch, wie eng wirtschaftliche Stabilität und gesellschaftliche Verantwortung miteinander verbunden sind – und welch große Rolle regionale Unternehmen in diesem Spannungsfeld spielen.