Dana White gehört zu den einflussreichsten Persönlichkeiten in der Sport- und Geschäftswelt der letzten zwei Jahrzehnte. Sein Weg begann als bescheidener Boxing-Trainer in Boston und Las Vegas, doch schon bald entdeckte er seine Leidenschaft für Mixed Martial Arts (MMA). Dana White erkannte das enorme Potenzial der Ultimate Fighting Championship (UFC), einem damals noch unbekannten und umstrittenen Kampfsportveranstalter, der sich in finanziellen Schwierigkeiten befand. Zusammen mit seinen Kindheitsfreunden, den Brüdern Lorenzo und Frank Fertitta, kaufte er die UFC im Jahr 2001 für lediglich zwei Millionen US-Dollar. Dieses Investment sollte sich als außerordentlich erfolgreich erweisen.
White übernahm die Rolle des Präsidenten und erhielt neun Prozent der Anteile. Sein Unternehmergeist, gepaart mit einem unerschütterlichen Glauben an das Wachstum von MMA, trieb die UFC binnen weniger Jahre aus der Nische heraus zu einem weltweiten Phänomen. Die Veranstaltung von Kämpfen und Events war oftmals geprägt von spektakulären Momenten, die nicht nur Sportfans, sondern auch ein breites Massenpublikum in ihren Bann zogen. In den frühen 2000er Jahren war Mixed Martial Arts noch mit einem starren Image von roher Gewalt behaftet, das viele Fernsehsender und Sponsoren abschreckte. Dana White setzte gezielt auf Professionalisierung, Regelreformen und eine aggressive Vermarktung der Sportart.
Entscheidend war auch die Unterstützung von Prominenten und einflussreichen Persönlichkeiten, darunter Donald Trump, der schon früh die UFC-Veranstaltungen in seinem Trump Taj Mahal Casino in Atlantic City gastfreundlich aufnahm. In Interviews betonte White mehrfach, wie sehr ihm Trumps Unterstützung in schwierigen Zeiten half und ihn motivierte. Unter der Leitung von White erlebte die UFC einen explosionsartigen Aufstieg. MMA-Stars wie Ronda Rousey, Conor McGregor oder Jon Jones wurden zu Superstarathleten, deren Kämpfe regelmäßig Millionen von Zuschauern anziehen. Die Umsätze der UFC schnellten in die Höhe, und die Veranstaltungen füllten große Arenen weltweit.
UFC-Kämpfe werden heute in mehr als 165 Ländern übertragen und erreichen über eine Milliarde Haushalte. Die Bewertung des Unternehmens liegt mittlerweile im zweistelligen Milliardenbereich. Im Jahr 2016 wurde die UFC für knapp vier Milliarden Dollar verkauft, doch Dana White blieb als Präsident an Bord. 2023 übernahm er die Position des Chief Executive Officers nach der Fusion der UFC mit der WWE unter dem Dach von TKO Group Holdings. Unter seiner Ägide ist die UFC nicht nur Sportveranstalter, sondern auch ein Multimediakonzern mit verschiedenen TV- und Streamingangeboten, Sponsoringpartnerschaften und Merchandising.
Trotz des Erfolgs blieb White nicht frei von Kritik. Kämpfer warfen ihm vor, sie zu niedrig zu bezahlen. Im Oktober 2023 stimmte ein Gericht einer Sammelklage zu, die der UFC und deren Muttergesellschaft wettbewerbswidriges Verhalten und die Verhinderung von Konkurrenz vorwirft. Die Folge war eine Entschädigungszahlung in Millionenhöhe an die betroffenen Athleten. Zudem geriet White wegen der Durchführung von Events während der COVID-19-Pandemie, als Gesundheitsrisiken hoch waren, in die öffentliche Kritik.
Ein weiteres negatives Schlaglicht war ein Skandal um ein Video, das zeigt, wie White seine Ehefrau schlug, was eine breite Debatte über sein persönliches Verhalten auslöste. Parallel zu seiner Karriere im Kampfsport entwickelte Dana White ein enges persönliches und politisches Verhältnis zu Donald Trump. White unterstützte Trump bereits während dessen erstem Wahlkampf 2016 und war mehrfach bei Konventen der Republikanischen Partei präsent. Er trat als Redner auf und zeigte sich öffentlich als glühender Befürworter des ehemaligen Präsidenten. White lobte Trump als „kämpferisch“ und „resilient“, Eigenschaften, die er mit der Welt des MMA durchaus verknüpft.
Diese Nähe führte ihn in den inneren Kreis von Trump, wo White als Vertrauter gilt und bei wichtigen Veranstaltungsabenden mit ihm zusammen gesehen wurde. Dana Whites politische Rolle zeigt, wie Sport, Wirtschaft und Politik in den USA oft eng verflochten sind. Die Verbindung zu Trump dürfte ihm auch bei seinen weiteren geschäftlichen Ambitionen Türen geöffnet haben. Der überraschendste Schritt White’s war jedoch sein Engagement im Bereich der Technologie. Im Januar 2025 ernannte Meta, das Unternehmen hinter Facebook und Instagram, Dana White zum Mitglied seines Vorstands.
White äußerte, dass er sich zuvor nie für eine solche Rolle interessiert habe, er aber mittlerweile fest von der Bedeutung von sozialen Medien und Künstlicher Intelligenz überzeugt sei. Seine Erfahrung im Aufbau und der Vermarktung einer globalen Marke sieht er als wertvolle Ressource für Meta, das sich in einem massiven Umbruch befindet. Die Beziehung zwischen White und Mark Zuckerberg scheint von gegenseitigem Respekt geprägt zu sein. Zuckerberg, der selbst mehrfach UFC-Kämpfe besuchte, soll mit White Schnittmengen bei der Unterstützung politischer Positionen, etwa von Trump, haben. Meta hat erst vor Kurzem seine Strategien in Bezug auf Diversity-Programme und Inhaltsmoderation überarbeitet, was mit Trumps Anliegen konkurrierender politischer Lager teilweise korrespondiert.
Das Zusammenspiel von Politik, Technologie und Unterhaltung findet im Zusammenspiel von White und Zuckerberg somit eine besondere Ausdrucksform. Das Leben und die Karriere von Dana White ist ein Paradebeispiel für die Dynamik moderner amerikanischer Unternehmer. Seine Kombination aus einem Gespür für Sport, Geschäft und Politik hat ihn zu einer Schlüsselfigur gemacht, deren Einfluss weit über den Octagon-Ring hinaus reicht. Vom kleinen Trainer, der eine in Schwierigkeiten geratene Kampfsportliga übernahm, bis zum Vorstand eines der größten Technologieunternehmen der Welt ist sein Aufstieg auch ein Spiegelbild tiefgreifender gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Veränderungen in den USA. Dana Whites Geschichte zeigt, wie sich Leidenschaft, Unternehmergeist und die richtigen Verbindungen in unglaubliche Karrierewege verwandeln können.
Seine Rolle im Sport wird heute ebenso intensiv wahrgenommen wie seine politische Bedeutung und sein Einfluss auf die digitale Zukunft im Silicon Valley. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie sich diese verschiedenen Bereiche unter seinem Einfluss weiterentwickeln werden und welchen Stellenwert er im globalen Sport-, Politik- und Technologiesystem einnehmen wird.