Am 18. Mai 2025, dem Internationalen Museumstag, hat das Auckland War Memorial Museum einen bedeutenden Schritt in Richtung Digitalisierung und öffentlicher Zugänglichkeit unternommen. Das Museum wurde offiziell in die Flickr Commons aufgenommen, eine Plattform der Flickr Foundation, die öffentlich zugängliche Archivfotografien von weltweit renommierten Institutionen anbietet. Diese Partnerschaft verspricht eine neue Ära für das Auckland War Memorial Museum, da nun tausende von historischen Bildern einem weltweiten Publikum zur Verfügung stehen, darunter eine Auswahl der Werke von Tudor Washington Collins, einem der bedeutendsten Fotografen Neuseelands im frühen 20. Jahrhundert.
Die digitale Sammlung ist nicht nur ein Schatz für Historiker und Fotografieliebhaber, sondern auch ein wertvolles Fenster in die Kultur und Geschichte Aotearoas. Das Auckland War Memorial Museum ist eines der wichtigsten kulturellen und historischen Zentren Neuseelands. Es bewahrt eine breite Palette von Objekten, die die Geschichte des Landes, der indigenen Māori und der Kolonialzeit dokumentieren. Von taonga – den wertvollen, traditionellen Māori-Gegenständen – über Naturkundesammlungen bis hin zu militärhistorischem Erbe und fotografischem Material, reflektiert das Museum die Vielfalt und Vielschichtigkeit Neuseelands Vergangenheit und Gegenwart. Die Integration in Flickr Commons öffnet das Museum einem neuen, internationalen Publikum und ermöglicht es Menschen auf der ganzen Welt, die einzigartigen Geschichten und visuellen Dokumentationen Neuseelands zu entdecken.
Der erste digitale Beitrag des Auckland War Memorial Museums in Flickr Commons ist eine beeindruckende Sammlung von fast 500 Bildern unter dem Titel „Catch of the Day!“. Diese Sammlung zeigt sportliches Angeln und Freizeitaktivitäten auf dem Wasser in Neuseeland um die Mitte des 20. Jahrhunderts. Unter diesen Fotografien stechen besonders die Bilder von Tudor Washington Collins hervor, die starke Eindrücke von der Freude und Bedeutung des Angelns in der neuseeländischen Gesellschaft dieser Epoche vermitteln. Collins selbst war nicht nur ein Fotograf, sondern lebte diesen Lebensstil und hielt ihn mit seiner Kamera authentisch fest.
Seine Arbeit vermittelt das Gefühl von Gemeinschaft, Naturverbundenheit und Abenteuerlust, das typisch für die Zeit war. Tudor Washington Collins ist eine faszinierende Figur in der Geschichte der neuseeländischen Fotografie. Als einer der Pioniere dokumentierte er mit Gespür und technischem Können das Leben der Māori-Gemeinschaften, das ländliche Leben und eindrucksvolle Landschaften. Seine Fotografien sind daher nicht einfach nur Bilder, sondern auch wichtige historische Dokumente, die ein tiefgehendes Verständnis für die kulturelle Identität Neuseelands ermöglichen. Die Sammlung im Auckland War Memorial Museum bietet eine sorgfältig kuratierte Auswahl seiner Arbeiten, die die technische Qualität und den künstlerischen Wert seiner Fotografie unterstreichen.
Besonders bemerkenswert ist der Facettenreichtum der Sammlung. Die Bilder reichen von formellen Porträts bis zu spontanen Alltagsszenen, von dramatischen Landschaftsaufnahmen bis zu Momentaufnahmen gemeinschaftlicher Aktivitäten. So zeigen die Fotografien nicht nur einzelne Personen oder Objekte, sondern erzählen Geschichten über Traditionen, Lebensweisen und die Umgebung. Ein Beispiel hierfür sind Porträts von Menschen beim Angeln auf Booten, die Freude und Anstrengung gleichermaßen vermitteln, genauso wie Bilder von großen Fischen wie Marlins, die stolz zur Schau gestellt werden. Diese Aufnahmen belegen den engen Bezug der neuseeländischen Bevölkerung zum Wasser und zur Natur.
Die Bedeutung der Digitalisierung solcher Sammlungen kann kaum überschätzt werden. Während physische Archive oft durch Standortbeschränkungen und Altersbeschädigungen limitiert sind, ermöglicht die digitale Verfügbarkeit auf Plattformen wie Flickr Commons eine breite Zugänglichkeit für Forschende, Bildungsinstitutionen und die allgemeine Öffentlichkeit weltweit. Dadurch wird ein wichtiger Beitrag zur Bewahrung und Verbreitung von Kulturerbe geleistet. Für das Auckland War Memorial Museum ist die Aufnahme in Flickr Commons ein Meilenstein, um seine Mission zu erweitern, nämlich die Geschichte und Kultur Aotearoas zu teilen und lebendig zu erhalten. Die Bereitstellung der Fotografien unter Creative Commons ermöglicht zudem vielfältige Nutzungsmöglichkeiten und fördert das Teilen, Kollaborieren und Lernen.
Menschen können die Bilder schauen, herunterladen und für Bildungszwecke, Ausstellungen oder Medienprojekte verwenden, solange die Urheberrechte respektiert werden. Diese Offenheit trägt dazu bei, das Interesse an der neuseeländischen Geschichte und der Fotografiegeschichte weltweit zu steigern und neue Blickwinkel auf das kulturelle Erbe zu schaffen. Ergänzend zu den Tudor Collins-Bildern verlinkt das Museum auf weitere spannende Ressourcen und kuratierte Galerien, die verwandte Themen behandeln. So gibt es Verweise etwa auf eine Sammlung von historischen Bildern aus Florida zum Thema Großfische oder auf den UBC Library Digitization Centre mit Material vom Fisherman Publishing Society. Aber auch in der Flickr-Community selbst gibt es Nutzer, die sich auf das Thema Fischerei und Wasserinvertebraten spezialisiert haben und beeindruckende fotografische Beiträge in eigenen Galerien gesammelt haben.
Diese Vernetzung demonstriert die lebendige und vielfältige Nutzung der Flickr Commons Plattform und lädt Interessierte ein, tiefer in das Thema einzutauchen. Die Zusammenarbeit zwischen dem Auckland War Memorial Museum und Flickr Commons ist ein Beispiel dafür, wie traditionelle Museen und moderne digitale Plattformen zusammenwirken können, um kulturelles Wissen dem globalen Publikum zugänglich zu machen. Dabei bleibt die Authentizität und Qualität der Bestände erhalten, während gleichzeitig neue Nutzungsformen und Inspirationsquellen entstehen. Gerade in Zeiten, in denen Digitalisierung und virtuelle Zugänglichkeit immer wichtiger werden, zeigt dieses Projekt, wie Erbe lebendig gehalten und für die Zukunft gesichert werden kann. Besucher und Nutzer der Plattform werden ermutigt, dem Flickr Commons Account des Museums zu folgen, um regelmäßig neue Uploads und historische Schätze zu entdecken.