In der Welt der Investitionen gibt es immer wieder Zeiten, in denen bestimmte Märkte und Finanzinstrumente stark unter Druck geraten. Genau in solchen Momenten eröffnen sich für Anleger Chancen, die sie später für überdurchschnittliche Renditen nutzen können. Besonders spannend sind dabei börsengehandelte Fonds, sogenannte ETFs, die aktuell deutlich unter ihren Höchstständen liegen und deshalb als günstige Einstiegsgelegenheiten betrachtet werden können. In den folgenden Ausführungen widme ich mich drei solcher ETFs, die aus meiner Sicht aktuell interessante Kaufgelegenheiten bieten und deren Fundamentaldaten sowie Marktgegebenheiten dafür sprechen, dass sie jetzt einen genaueren Blick wert sind. Zunächst ist es wichtig zu unterscheiden, in welchem Umfeld diese ETFs gehandelt werden.
Sowohl der S&P 500 als auch der Nasdaq-100, zwei der wichtigsten US-amerikanischen Aktienindizes, befinden sich derzeit zwar nicht in einem Bärenmarkt, sind aber immer noch spürbar unter ihren jüngsten Höchstständen. Die S&P 500-Aktien liegen etwa zehn Prozent und die Nasdaq-Werte rund 13 Prozent unter den Spitzenwerten, was zeigt, dass die Märkte trotz Erholung noch nicht ihr volles Potenzial ausgeschöpft haben. Daneben gibt es aber auch ETFs, die noch stark unter Druck stehen und mindestens 20 Prozent unter ihren vorherigen Höchstständen gehandelt werden. Diese drei ETFs sind genau solche Beispiele – sie spiegeln Sektoren wider, die noch nicht vollständig von der Markterholung profitieren konnten. Der erste ETF, auf den ich setze, ist der Vanguard Russell 2000 ETF (VTWO).
Dieses Produkt bietet Zugang zu kleinen börsennotierten US-Unternehmen und investiert in den Russell 2000 Index, welcher als einer der Maßstäbe für Small-Cap-Aktien gilt. Während viele Anleger derzeit ihre Aufmerksamkeit auf große Technologieunternehmen oder Blue-Chip-Aktien richten, haben Small Caps einen schweren Stand. Das spiegelt sich nicht zuletzt in der Bewertung wider, die so niedrig ist wie seit über 25 Jahren nicht mehr im Vergleich zu Large Caps. Der Preis-Buchwert (Price-to-Book, P/B) für Small Caps im Russell 2000 liegt bei gerade einmal 1,8, während er für den S&P 500 rund 4,6 beträgt. Das zeigt deutlich, dass Anleger die kleinen Firmen extrem niedrig bewerten – zu Unrecht, wie ich glaube.
Diese niedrigen Bewertungen resultieren teilweise aus dem aktuellen Zinsumfeld. Hohe Zinssätze bevorzugen größere Firmen mit stabilen Cashflows, während kleinere Unternehmen mit höheren Finanzierungskosten und geringerer Marktmacht zu kämpfen haben. Dennoch glaube ich, dass sich hier attraktive Möglichkeiten für Anleger bieten, die langfristig eine Aufwertung der Small-Cap-Sparte erwarten. Der Vanguard Russell 2000 ETF hat dabei auch den Vorteil einer äußerst niedrigen Kostenquote von nur 0,07 Prozent, was ihn zu einem der günstigsten Wege macht, in diesen Markt zu investieren. Im Unterschied zum S&P 500 ist zudem die Gewichtung der einzelnen Aktien deutlich ausgewogener – keine Position macht mehr als 0,65 Prozent aus, was das Risiko eines starken Kurseinbruchs durch einzelne Ausreißer vermindert.
Der zweite ETF, den ich derzeit kaufe, ist der Vanguard Real Estate ETF (VNQ). Dieser konzentriert sich auf Immobilien-REITs (Real Estate Investment Trusts) und steht aktuell rund 25 Prozent unter seinem Allzeithoch. Die Immobilienbranche hat in den Jahren 2022 und 2023 aufgrund des steigenden Zinsumfeldes starke Verluste hinnehmen müssen. Höhere Zinssätze verteuern die Kreditaufnahme für Immobilienunternehmen und drücken gleichzeitig die Immobilienpreise, was sich negativ auf REITs auswirkt. Darüber hinaus konkurrieren die Dividenden der REITs mit festverzinslichen Anlagen wie Staatsanleihen, deren Renditen durch die Zinserhöhungen ebenfalls gestiegen sind.
Anleger bevorzugen daher oft sicherere und weniger volatile Zinsprodukte, was die Nachfrage nach Immobilienaktien dämpft. Trotz dieser Herausforderungen bietet der Immobiliensektor für mich großes Potenzial, denn Immobilien-ETFs sind erfahrungsgemäß sehr sensitiv gegenüber Zinsänderungen. Befürchtete Zinssenkungen könnten deshalb eine Wende einleiten und zu Kurserholungen führen. Zurzeit erwarten Experten bis zu vier Zinssenkungen durch die US-Notenbank bis Ende des Jahres, was dem Sektor neue Impulse verleihen dürfte. Zusätzlich punktet der Vanguard Real Estate ETF mit einer attraktiven Dividendenrendite von etwa 4,2 Prozent, die Anlegern eine verlässliche Einkommensquelle bietet – ein Faktor, der gerade in unsicheren Zeiten besonders geschätzt wird.
Weiterhin ist besonders die Entwicklung der Gewerbeimmobilien spannend: Zwar gab es zuletzt Rückgänge in diesem Bereich, doch könnte die Marktbereinigung mittelfristig zu einer Stabilisierung führen. Insbesondere in Ballungszentren mit hoher Nachfrage bleiben langfristige Perspektiven positiv. Dennoch sollte man bedenken, dass der Real Estate ETF auch zyklischen Schwankungen unterliegt und von konjunkturellen Einflüssen stark abhängig ist. Eine Diversifikation innerhalb des Portfolios ist aus meiner Sicht somit unverzichtbar. Der dritte ETF, der momentan in meinem Fokus steht, ist geprägt von einer gewissen Volatilität, bietet aber gerade dadurch Chancen für risikobereite Investoren.
Anders als die beiden vorgenannten Frauen steht bei diesem ETF der Nasdaq-100 noch nicht vollständig im Vordergrund, obwohl er in der allgemeinen Marktbetrachtung ebenfalls unterhalb des Hochs liegt. Stattdessen lohnt sich der Blick auch auf spezialisiertere Indizes und branchenspezifische ETFs, etwa solche, die in Technologie, Gesundheit oder Emerging Markets investieren, welche im letzten Jahr stark korrigiert hatten. Für Investoren, die auf langfristiges Wachstum setzen und kurzfristige Schwankungen ausblenden können, stellen diese Produkte eine gute Möglichkeit dar, Vermögen aufzubauen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass aktuelle Marktkorrekturen und die anhaltenden Unsicherheiten für viele Anleger Anlässe zu Zurückhaltung sind. Gleichzeitig bieten sie jedoch auch spannende Investitionsmöglichkeiten.
Besonders ETFs, die Small Caps abbilden, Immobilien-REITs verfolgen oder kleinere Branchen abdecken, die stark von kurzfristigen Faktoren beeinflusst werden, sind derzeit preislich attraktiv. Die vorgestellten ETFs bieten jeweils ihre eigenen Vorteile in Bezug auf Diversifikation, Kosteneffizienz und potenzielle Dividenden. Sie können eine wertvolle Ergänzung für das eigene Portfolio sein, insbesondere um von einer möglichen Erholung in diesen Bereichen zu profitieren. Investoren sollten dabei aber stets die eigenen Anlageziele, Risikotoleranzen und den Zeithorizont im Blick behalten. Ein Zinsumfeld, das sich möglicherweise bald ändern könnte, bietet Chancen, birgt aber auch Risiken.
Ebenso gilt es, die allgemeine Wirtschaftssituation, geopolitische Entwicklungen und Unternehmensspezifika nicht außer Acht zu lassen. Wer jedoch geduldig investiert und sich nicht von kurzfristigen Marktschwankungen abschrecken lässt, kann gerade jetzt von diesen stark gefallenen ETFs profitieren und langfristig attraktive Renditen erzielen.