Im Zuge einer Mitteilung von Fujitsu wird bekannt gegeben, dass das japanische IT-Dienstleistungsunternehmen seine Tätigkeiten in Irland schrittweise einstellen wird. Die Firma plant, nur noch ein minimales Personal vor Ort zu belassen, während sie ihre Niederlassung in Irland schließt. Diese Entscheidung wurde nach einer eingehenden Überprüfung der Geschäftsperformance und Aussichten in Irland getroffen. In einer internen E-Mail, die von Computer Weekly eingesehen wurde, wurde bekannt gegeben, dass Fujitsu zukünftig keine neuen Geschäfte mehr in Irland anstreben werde. Anwen Owen, der Geschäftsführer von Fujitsu UK und Irland, äußerte in der E-Mail sein Bedauern über diese schwierige Entscheidung.
Fujitsu plane, sich stattdessen darauf zu konzentrieren, bestehende vertragliche Verpflichtungen gegenüber ihren Kunden in Irland zu erfüllen. In einer Stellungnahme gegenüber breakingnews.ie bestätigte das Unternehmen: "Nach einer gründlichen Überprüfung der Geschäftsperformance und der Marktaussichten in Irland und in Übereinstimmung mit der globalen strategischen Ausrichtung von Fujitsu bedauern wir mitteilen zu müssen, dass Fujitsu keine neuen Geschäfte auf dem irischen Markt planen wird." Die Pläne würden, so die Stellungnahme, "nach Absprache mit den Arbeitnehmervertretern" umgesetzt, und Fujitsu werde in den kommenden Monaten Unterstützung für alle Betroffenen bereitstellen. Diese Entscheidung, zuerst von der Technologie-Nachrichtenseite The Register berichtet, kommt zu einer Zeit, in der das Unternehmen in Großbritannien in Kontroversen verwickelt ist, aufgrund seiner Rolle im Post-Office-Bilanzskandal.
Hunderte von Subpostmasters in ganz Großbritannien wurden zu Unrecht zwischen 1999 und 2015 verfolgt, nachdem ein fehlerhaftes Buchhaltungssystem von Fujitsu den Anschein erweckt hatte, dass Geld aus ihren Filialen fehlen würde. Im Jahr 2019 urteilte das Londoner High Court, dass die Software "Fehler und Defekte" enthielt, was dazu führte, dass dieser Skandal als der weitreichendste Justizirrtum in der britischen Geschichte bekannt wurde. Die Aufmerksamkeit auf Fujitsu hat sich in den letzten Monaten intensiviert, nachdem die Saga in einer dramatisierten Form in der ITV-Sendung "Mr Bates Vs The Post Office" dargestellt wurde. Fujitsu hat sein "tiefstes Bedauern" über die Opfer des Skandals geäußert und zugesichert, zu den Entschädigungszahlungen für die zu Unrecht Verurteilten beizutragen.