Der Gedanke, die Beiträge zum 401(k) vorübergehend auszusetzen, wenn die Märkte unsicher sind, ist für viele Anleger verlockend. Oftmals dominiert die Sorge, Verluste zu erleiden, die Entscheidung in schwierigen Zeiten zu pausieren. Doch historische Daten und umfassende Analysen verdeutlichen, dass das Festhalten an der Anlagestrategie, insbesondere während Marktrückgängen, langfristig der klügere Weg ist. Die regelmäßige Investition in Aktien über den 401(k) ist ein wichtiger Baustein, um Vermögen aufzubauen und für den Ruhestand vorzusorgen, auch wenn die Börsen zeitweise turbulente Phasen durchlaufen. Die Geschichte der Finanzmärkte zeigt immer wieder, dass Rückschläge zwar unvermeidlich sind, die Erholung aber oftmals schneller und stärker erfolgt als viele erwarten.
So konnten Investoren, die kontinuierlich in den Markt investierten, selbst nach heftigen Einbrüchen ihre Portfolios erfolgreich wieder aufbauen und oft sogar überdurchschnittliche Renditen erzielen. Betrachtet man beispielhaft den Zeitraum von März 2000 bis Oktober 2002, eine besonders schwierige Phase an den Aktienmärkten, so gingen die Kurse damals um etwa ein Drittel zurück. Dennoch verzeichnete ein Anleger, der Monat für Monat konstant 500 US-Dollar in Aktien investierte, bis zum März 2025 ein Kapital von rund 700.000 US-Dollar. Wer dagegen die Beiträge während des Bärenmarktes aussetzte und erst danach wieder einstieg, hatte am Ende nur etwa 573.
000 US-Dollar. Diese Daten verdeutlichen eindrucksvoll den Nachteil des „Warte-und-Schau“-Ansatzes. Auch während der Finanzkrise von 2007 bis 2009 zeigte sich dieser Effekt: Das kontinuierliche Sparen führte bis 2025 zu einem deutlich höheren Vermögen als das Unterbrechen der Beiträge, selbst wenn die Marktphase zwischenzeitlich besonders düster war. Der Grund für diesen Vorteil liegt im sogenannten „Cost-Average-Effekt“. Durch das stetige Investieren werden Aktien zu unterschiedlichen Kursen gekauft, was die Kosten durchschnittlich senkt und gerade bei sinkenden Kursen vorteilhaft ist.
Wird hingegen in schlechten Phasen pausiert, verpasst der Anleger die günstigen Einstiegsgelegenheiten und kauft später zu deutlich höheren Preisen ein. Die Marktreaktionen auf globale Krisen, wie beispielsweise die Corona-Pandemie Anfang 2020, bestätigen diesen Befund. Trotz eines drastischen Einbruchs der Aktienkurse folgte innerhalb kurzer Zeit eine starke Erholung, die diejenigen Investoren belohnte, die weiterhin alle Beiträge leisteten. Die Volatilität der Finanzmärkte mag abschreckend wirken, doch die langfristige Perspektive zeigt: Aktienmärkte haben historisch betrachtet eine Tendenz zum Wachstum. Die regelmäßige Beitragszahlung zum 401(k) nutzt diese Dynamik optimal aus, indem sie Anleger an den Aufschwüngen teilhaben lässt und das Risiko von Freak-Events streut.
Wer jetzt pausiert, läuft Gefahr, wichtige Erholungsphasen und Chancen zu verpassen. Zudem kommt hinzu, dass viele Arbeitgeber beim 401(k) ein Arbeitgeber-Matching anbieten. Das bedeutet, dass Einzahlungen des Arbeitnehmers vom Arbeitgeber bis zu einem bestimmten Betrag ergänzt werden. Wird die eigene Einzahlung ausgesetzt, geht damit häufig auch dieser zusätzliche Bonus verloren, was die Gesamtperformance des Sparplans erheblich schmälert. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Zeithorizont beim 401(k)-Sparen.
Da es sich hierbei um Altersvorsorge handelt, ist die Anlage in der Regel langfristig ausgelegt. Kurzfristige Marktschwankungen sind dabei nur begrenzt relevant. Investitionen, die über Jahrzehnte wachsen, können auch mehrere Tiefphasen verkraften und profitieren am Ende von Zinseszinsen sowie Wertsteigerungen. Die Disziplin, über Jahre hinweg konstant zu investieren, stellt somit eine der wichtigsten Erfolgsfaktoren für den Vermögensaufbau dar. Anleger sollten sich zudem nicht von kurzfristigen Nachrichten oder Marktreportagen verunsichern lassen, die oft die negativen Entwicklungen überbetonen.
Stattdessen ist es hilfreich, eine klare Anlagestrategie zu verfolgen und diese auch in unsicheren Zeiten beizubehalten. Unterstützend kann sich die Beratung durch einen Finanzexperten anbieten, um die individuelle Situation zu bewerten und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Zusätzlich sollten Anleger ihre Beitragszahlungen nutzen, um Gebühren und Kosten möglichst gering zu halten, da diese bei dauerhaftem Sparen über Jahre hinweg einen erheblichen Einfluss auf die Rendite haben können. Es empfiehlt sich, regelmäßig das Portfolio zu überprüfen, aber ohne hektische Reaktionen auf Marktturbulenzen, sondern mit Bedacht und Langfristigkeit. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Aufhalten der 401(k)-Beiträge in Marktkrisen kurzfristig zwar intuitiv erscheint, sich langfristig aber meist als Fehlentscheidung erweist.
Die langfristigen Vorteile des kontinuierlichen Investierens, der Nutzung von Arbeitgeber-Matching, des Cost-Average-Effekts und die Möglichkeit, von der Markterholung zu profitieren, machen das Festhalten an der Sparstrategie zum besten Weg. Anleger profitieren von einem disziplinierten Vorgehen und können so ihr Altersvorsorgeziel sicherer erreichen. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit ist es deshalb ratsam, nicht in Panik zu verfallen, sondern ruhig und bedacht an der bisherigen Sparstrategie festzuhalten und auf die langfristige Entwicklung zu setzen.