BP hat einen wegweisenden EPCI-Vertrag (Engineering, Procurement, Construction and Installation) an die Subsea Integration Alliance (SIA) für das Offshore-Projekt Ginger vor Trinidad und Tobago vergeben. Diese bedeutende Vertragsvergabe markiert einen strategischen Schritt im Ausbau der Offshore-Aktivitäten von BP in der Region und setzt neue Maßstäbe bei der Integration von technologischem Know-how und gemeinschaftlicher Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Unternehmen. Das Projekt Ginger ist ein wichtiger Bestandteil von BPs langfristiger Strategie zur Stärkung der Gasproduktion und zur Maximierung der Effizienz auf See. Die Subsea Integration Alliance, bestehend aus den Partnern SLB OneSubsea und Subsea7, übernimmt somit eine Schlüsselrolle in dieser ambitionierten Entwicklung und demonstriert damit ihre Kompetenz und Innovationskraft bei komplexen Offshore-Projekten. Die Vertragsvereinbarung im Rahmen eines neu eingeführten globalen Rahmenabkommens zwischen BP und der Subsea Integration Alliance unterstreicht den Trend zu einer verstärkten Zusammenarbeit und systemweiten Optimierung.
Durch frühzeitige Einbindung aller Stakeholder und erhöhte Transparenz soll eine nahtlose Projektumsetzung gewährleistet und eine beschleunigte Fortschritte erzielt werden. Die Anwendung eines neuartigen kommerziellen Modells verbessert die Ausrichtung der Interessen aller Beteiligten und trägt dazu bei, nachhaltigen Wert während der gesamten Projektdauer zu schaffen. Diese Verfahren sind ein Beleg für die wachsende Bedeutung integrierter Lösungsansätze in der Offshore-Branche. Die Subsea Integration Alliance betrachtet den erteilten Auftrag als „substanziell“. Dabei definiert die Partnerfirma Subsea7 einen solchen Vertrag mit einem Wert zwischen 150 und 300 Millionen US-Dollar.
Die enorme Größenordnung des Vertrags spiegelt den umfassenden Umfang der Arbeiten wider, zu denen unter anderem die Installation eines diver-installed tie-in Systems sowie die Bereitstellung von flexiblen Produktions-Flowlines und der zugehörigen Infrastruktur zählen. Das tie-in System ermöglicht eine effiziente und sichere Verbindung der neuen Förderanlagen mit dem bestehenden Unterwassernetzwerk und trägt somit maßgeblich zur Leistungsfähigkeit und Betriebssicherheit der gesamten Anlage bei. Die Rolle von SLB OneSubsea bei der Umsetzung des Projektes umfasst die Lieferung von vier standardisierten vertical monobore subsea trees und verbundenen tubing hangers. Diese Komponenten sind speziell darauf ausgelegt, eine möglichst schnelle Lieferung und Installation zu gewährleisten. Darüber hinaus bringt SLB OneSubsea eine für die Region bahnbrechende Innovation ein: das erste hochintegritätsdrucksichere Schutzsystem-Manifold (High Integrity Pressure Protection System, HIPPS).
Diese Technologie erhöht die Sicherheit und Effizienz auf Offshore-Anlagen erheblich, indem sie die Überwachung und Regulierung des Drucks optimiert und so potenzielle Risiken minimiert. Die Einführung des HIPPS stellt einen wichtigen Fortschritt in puncto Umweltschutz und operativer Sicherheit dar, der den hohen Anforderungen moderner Offshore-Produktionssysteme gerecht wird. Geographisch ist das Ginger Projekt vor der Südostküste Trinidads positioniert, in Wassertiefen von rund 90 Metern. Die Lage bringt spezifische Herausforderungen mit sich, die durch innovative technische Lösungen und erfahrenes Projektmanagement gemeistert werden sollen. Die unmittelbare Einleitung der Projektmanagement- und Engineering-Aktivitäten erfolgte in den Räumlichkeiten von Subsea7 in Houston, Texas, während die Offshore-Arbeiten ab dem folgenden Jahr erwartet werden.
Diese zeitliche Planung ist eng an BPs Ziel ausgerichtet, bereits im Jahr 2026 erste Gasförderungen aus dem Ginger-Feld zu realisieren. Führende Persönlichkeiten der beteiligten Unternehmen betonen die Bedeutung der Zusammenarbeit und die Vorteile des neuen globalen Rahmenvertrages. Craig Broussard, Senior Vice President für den Golf von Mexiko bei Subsea7, hob hervor, dass diese Kooperation auf einer langjährigen Partnerschaft aufbaut und eine Vorteilskombination aus Fachwissen und Erfahrung darstellt, die entscheidend zur Erreichung der Zielsetzung von BP beiträgt. Olivier Blaringhem, CEO der Subsea Integration Alliance, bezeichnete das Projekt als Meilenstein, der die Kompetenzen und die Agilität der Partner unter Beweis stelle und langfristige Werte durch eine optimierte Gesamtkostenstruktur generieren werde. Das Engagement von BP im Bereich der Offshore-Infrastruktur zeigt sich nicht nur in Trinidad, sondern auch durch weitere Projekte mit internationaler Bedeutung.
Zuletzt erhielt Subsea7 einen Vertrag als technischer Dienstleister für das Northern Lights Phase 2 Projekt von Equinor vor der Küste Norwegens. Diese vielfältigen Aktivitäten spiegeln die globalen Ambitionen und die technologische Führungsrolle der Unternehmen in der Offshore-Branche wider. Die Bedeutung dieser Vertragsvergabe erstreckt sich über reine technische Aspekte hinaus. Sie verdeutlicht den Wandel in der Branche zu stärker integrierten, transparenten und kooperativen Geschäftsmodellen, die auf Innovation und Nachhaltigkeit setzen. Die Verbindung von fortgeschrittenen Technologien wie dem HIPPS-System mit einem flexiblen und agilen Projektmanagement schafft eine solide Basis für die erfolgreiche Entwicklung und den Betrieb von Offshore-Ressourcen.
Darüber hinaus positioniert sich BP durch den Ausbau der Gasförderung im Rahmen der globalen Energiewende als Anbieter von saubereren Energiequellen. Erdgas gilt als Übergangsenergie, die den Weg zu kohlenstoffärmeren Energieformen ebnet. Die effiziente und sichere Erschließung neuer Gasfelder wie Ginger ist für BP ein essenzieller Baustein, um den steigenden Energiebedarf zu decken und gleichzeitig die Umweltbelastung zu minimieren. Zukunftsorientierte Offshore-Projekte wie das Ginger-Feld tragen daneben auch zur wirtschaftlichen Entwicklung einzelner Regionen bei. Die Erweiterung der Infrastruktur vor Trinidad und Tobago schafft nicht nur Arbeitsplätze, sondern stärkt auch die Fachkompetenz und industrielle Basis des Landes.