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Physische Fitness und Sterblichkeit: Warum der Nutzen möglicherweise überschätzt wird

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The effect of physical fitness on mortality is overestimated

Neue Forschungsergebnisse aus Schweden werfen ein neues Licht auf den Einfluss von körperlicher Fitness auf die Lebenserwartung. Dabei zeigt sich, dass der positive Effekt von Fitness auf die Sterblichkeit womöglich überbewertet wird.

Die Verbindung zwischen körperlicher Fitness und einer längeren Lebenserwartung wird seit Jahrzehnten als gesichert angesehen. Wer sich regelmäßig bewegt und über eine gute Kondition verfügt, so der gängige Konsens, lebt nachweislich gesünder und stirbt später – vor allem seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs. Doch aktuelle Forschungsergebnisse der Uppsala Universität in Schweden deuten darauf hin, dass diese Annahme über den positiven Einfluss von Fitness auf die Sterblichkeit möglicherweise überbewertet wurde. Die Studie, die Anfang 2025 veröffentlicht wurde, stellt einige Grundannahmen infrage und empfiehlt, die bisherigen Ergebnisse mit einem kritischeren Blick zu betrachten. Die Forscher analysierten Daten von über einer Million junger Männer und beobachteten deren Sterblichkeitsrisiko über Jahrzehnte hinweg.

Dabei zeigte sich, dass nicht nur ein höheres Fitnesslevel mit einem geringeren Risiko für vorzeitigen Tod aufgrund von Krankheiten einherging – sondern teilweise ähnlich starke Assoziationen auch bei Todesfällen durch zufällige Unfälle festgestellt wurden. Zufällige Unfälle gelten gemeinhin als unabhängige Todesursache, die nicht durch körperliche Fitness beeinflusst werden sollte. Die Erkenntnis, dass auch hier ein stark vermindertes Risiko bei körperlich fitten Männern bestand, lässt darauf schließen, dass zwischen den untersuchten Gruppen weitere, bislang nicht berücksichtigte Faktoren eine Rolle spielen. Dies wird als sogenanntes Confounding bezeichnet, also die Verfälschung von Ergebnissen durch unbeachtete Einflüsse. In der Studie wurden vielfältige statistische Methoden eingesetzt, um solche Verzerrungen zu minimieren, darunter der Vergleich von Geschwistern, die in vielen Lebensfaktoren ähnlich sind.

Auch dabei verblieb die überraschende Feststellung, dass fittere Männer ein deutlich geringeres Risiko hatten, bei Unfällen zu sterben. Diese Beobachtung stellt die starke Kausalität des Zusammenhangs zwischen Fitness und verminderter Sterblichkeit infrage. Die Implikationen dieses Ergebnisses sind weitreichend. Zahlreiche frühere Studien, die durch Beobachtung von Bevölkerungsgruppen den positiven Einfluss von Fitness auf das Sterberisiko belegten, könnten zu optimistisch interpretiert worden sein. Körperliche Aktivität ist zweifellos wichtig und im Rahmen eines gesunden Lebensstils zu empfehlen.

Allerdings sollten politische und gesundheitliche Maßnahmen, die auf der Annahme beruhen, dass sportliche Betätigung die Lebenserwartung dramatisch erhöht, mit Bedacht formuliert werden. Eine Überschätzung der Effekte könnte dazu führen, dass Erwartungen weit über das tatsächliche Resultat hinausgehen. Somit besteht die Notwendigkeit, die eigene Herangehensweise an den Forschungsgegenstand zu verändern. Nicht nur Beobachtungsstudien, sondern auch genetische Analysen und weitere methodisch unterschiedliche Untersuchungen sind erforderlich, um die echten Auswirkungen von Fitness verlässlich einzuschätzen. Interessanterweise gibt es bereits einige Zwillingsstudien und genetische Forschungen, die nahelegen, dass die Neigung zu sportlicher Aktivität eng mit genetischer Veranlagung verwoben ist.

Gleichzeitig beeinflussen genetische Faktoren möglicherweise auch das Risiko für bestimmte Krankheiten – wodurch scheinbar starke Zusammenhänge zwischen Training und Gesundheit entstehen, die aber durch gemeinsame genetische Einflüsse erklärt werden können. Die gegenwärtigen Ergebnisse aus Schweden zeigen, dass sich ein umfassenderes Bild von den Wirkmechanismen abzeichnet. Die körperliche Fitness ist mit vielen positiven Effekten verbunden – sie steigert Wohlbefinden, reduziert das Risiko für Übergewicht und chronische Krankheiten und kann das psychische Gesundheitsbild verbessern. Doch wie stark diese Wirkungen tatsächlich das Risiko eines vorzeitigen Todes verringern, ist komplexer als bisher angenommen. Ein weiterer bedeutender Aspekt ist die Frage nach der Vergleichbarkeit der untersuchten Personengruppen.

Die Studie verweist darauf, dass Menschen mit höherer Fitness sich oft auch in anderen Lebensbereichen unterscheiden. Diese Unterschiede reichen von sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen bis hin zu Persönlichkeitsmerkmalen und Verhaltensmustern. Feinere Unterschiede in der Lebensweise oder sogar Zufallsfaktoren können bei langfristigen Betrachtungen die Ergebnisse beeinflussen. Dies erschwert es, die isolierte Wirkung der körperlichen Fitness präzise zu bestimmen. Die Erkenntnisse aus der Uppsala-Studie rufen daher zu einer nuancierten Betrachtung auf.

Es geht nicht darum, körperliche Aktivität als unwirksam abzuwerten. Vielmehr soll aufgezeigt werden, dass bisherige Studienergebnisse mit Vorsicht interpretiert und weiter verfeinert werden sollten. Das Wissen über den realen Einfluss von Fitness ist essenziell für die Gestaltung von Gesundheitsprogrammen, Präventionsangeboten und politischen Maßnahmen. Zuverlässige, realistische Schätzungen der Effektstärke verhindern Fehlinvestitionen und tragen dazu bei, dass Ressourcen sinnvoll eingesetzt und Erwartungen an den Nutzen präzise kommuniziert werden. Trotz aller Zweifel an der Größenordnung der Effekte bleibt der gesundheitliche Nutzen von körperlicher Bewegung unumstritten.

Bewegung fördert die Herzgesundheit, stärkt das Immunsystem, unterstützt die psychische Gesundheit und verbessert die Lebensqualität. Sie wirkt gegen Übergewicht, senkt Bluthochdruck und trägt zur Vorbeugung von Diabetes bei. Zudem zeigt sich, dass Bewegung zur Erhaltung der Mobilität im Alter beiträgt und somit indirekt auch die Selbstständigkeit verlängern kann. Die Ergebnisse der Studie sollten daher nicht als Argument gegen Sport und Fitness ausgelegt werden, sondern als Aufruf zu mehr methodischer Vielfalt in der Forschung. Nur durch angewandte Innovationen in Studiendesigns und interdisziplinären Ansätzen lässt sich künftig ein klareres Bild zeichnen.

Präzision in der Wissenschaft ist entscheidend, um Fortschritte im Gesundheitswesen zu erzielen und um effektive Strategien zur Gesundheitsförderung zu entwickeln. Die Studie ist ein Beispiel dafür, wie etablierte Wissensbilder hinterfragt und damit erneuert werden können. Diese Dynamik ist grundlegend für den Fortschritt in der Medizin und Epidemiologie. Für die Öffentlichkeit bedeutet dies, dass körperliche Fitness weiterhin ein wichtiger Baustein eines gesunden Lebensstils bleibt, jedoch sollte die Wirkung auf die Lebensdauer nicht überschätzt werden. Gesundheitskampagnen profitieren davon, wenn sie die Vielschichtigkeit der Gesundheit und die verschiedenen Einflussfaktoren transparent vermitteln.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass körperliche Fitness ohne Zweifel gesundheitliche Vorteile bietet, ihr Effekt auf die Verringerung der Sterblichkeit aber differenzierter zu betrachten ist, als bisher vielfach angenommen. Die neue Forschung aus Schweden zeigt, dass wir noch viel über die komplexen Beziehungen zwischen Fitness, genetischen Faktoren, sozialen Bedingungen und Sterblichkeit lernen müssen. Eine ausgewogene Perspektive unterstützt eine realistische Einschätzung und trägt dazu bei, dass individuelle und gesellschaftliche Gesundheitsziele fundiert verfolgt werden.

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