In den letzten Jahren hat die Kryptowährungslandschaft in Ostasien einen rasanten Wandel erlebt, der maßgeblich durch institutionelle Investoren vorangetrieben wird. Eine aktuelle Studie von Chainalysis, einem führenden Unternehmen für Blockchain-Datenanalysen, beleuchtet die dynamische Entwicklung der Kryptografie in dieser Region, insbesondere in Südkorea und Hongkong. Diese Märkte haben sich als Vorreiter in der Annahme und Integration von Kryptowährungen etabliert, beeinflusst durch innovative Technologien und einen regulatorischen Rahmen, der das Vertrauen der Investoren stärkt. Ostasien ist mittlerweile die sechstgrößte Kryptowirtschaft der Welt und macht 8,9 Prozent des globalen Wertes aus, der zwischen Juli 2023 und Juni 2024 innerhalb der Blockchain transferiert wurde. In diesem Zeitraum wurden mehr als 400 Milliarden Dollar an On-Chain-Werten in der Region empfangen.
Die Daten zeigen, dass die Region ein stabiles Marktumfeld für Kryptowährungen bietet, wobei zentrale Börsen (CEX) die bevorzugte Servicekategorie darstellen, was 64,7 Prozent des empfangenen Wertes ausmacht. Diese Stabilität wird vor allem durch große Transfers verursacht, die typischerweise von institutionellen und professionellen Investoren initiiert werden. Südkorea hat sich als der größte Markt in Ostasien herauskristallisiert und empfing rund 130 Milliarden Dollar an Kryptowährungswert. Der Anteil des Landes am Transaktionsvolumen ist seit dem ersten Quartal 2023 stetig gestiegen. Dieser Anstieg wird durch eine zunehmende Skepsis gegenüber traditionellen Finanzsystemen und die Einbeziehung von Blockchain-Technologien durch große Unternehmen wie Samsung vorangetrieben.
Ein führender Vertreter einer der größten südkoreanischen Krypto-Börsen kommentierte: „Die öffentliche Wahrnehmung von Krypto als eine realistische Investitionsoption hat sich durch die Adaption von Blockchain durch große Unternehmen in der Region weiter gefestigt.“ Das Interesse an Altcoins und Stablecoins in Südkorea hat ebenfalls zugenommen, insbesondere nachdem Bitcoin im Januar 2024 die Marke von 70.000 Dollar überschritt. Altcoins, die hauptsächlich mit dem Koreanischen Won (KRW) gehandelt werden, haben höhere Abflüsse zu globalen Börsen als jede andere Krypto-Asset-Klasse erfahren. Der Anstieg der Abflüsse von Stablecoins begann im Dezember 2023 und fiel mit den Listings von USDT auf den großen südkoreanischen Börsen zusammen.
Hongkong hat sich unterdessen als bedeutendes Kryptowährungszentrum in der Region Greater China etabliert, vor allem dank seines unterstützenden regulatorischen Rahmens. Laut der Chainalysis-Studie verzeichnete Hongkong im vergangenen Jahr mit 85,6 Prozent das größte jährliche Wachstum in Ostasien und belegte den 30. Platz im globalen Krypto-Akzeptanzindex. Die regulatorischen Veränderungen, die Hongkongs Wertpapieraufsichtsbehörde im Juni 2023 einführte, förderten den Zugriff auf Kryptowährungen für Privatanleger. Ab dem 31.
Mai 2024 konnten Börsen nur dann operieren, wenn sie lizenziert waren oder als „lizenzierte” Unternehmen eingestuft wurden. Diese Regulierung hat die Marktlandschaft erheblich verändert und hin zu lizenzierten und regulierten Börsen verschoben. Über 40 Prozent des von Hongkong empfangenen Wertes pro Quartal entfällt auf Stablecoins, und diese Zahl dürfte weiter steigen, da die neuen Vorschriften der Hongkonger Währungsbehörde in Kraft treten und regulierte Stablecoins für Privatanleger erlauben. Im Gegensatz dazu ist Chinas Kryptolandschaft von einem ständigen Auf und Ab geprägt, das durch zahlreiche Verbote und regulatorische Änderungen gekennzeichnet ist. Trotz der strengen Vorschriften nutzen viele chinesische Bürger über-den-Tisch (OTC)-Plattformen und Peer-to-Peer (P2P)-Handelsnetzwerke, um ihr Vermögen zu wahren und internationale Kapitalströme zu ermöglichen.
Ben Charoenwong, Associate Professor für Finanzen an INSEAD, stellte fest: „Das allgemeine Sentiment gegenüber der chinesischen Wirtschaft ist negativ, was dazu führt, dass die Menschen nach Wegen suchen, um Geld ins Ausland zu transferieren. Die zunehmende Nutzung von OTC-Kryptowährungen in China deutet darauf hin, dass die Menschen schnellere Möglichkeiten suchen, um Geld zu bewegen.“ Die anhaltende Neugier in Bezug auf Altcoins und die Suche nach vielfältigen Handelsmöglichkeiten deuten auf eine vielversprechende Zukunft für Südkorea hin, das weiterhin eine führende Rolle in der regionalen Innovation im Bereich der Kryptowährungen spielt. Zugleich wird erwartet, dass Hongkongs unterstützende regulatorische Rahmenbedingungen die institutionelle Akzeptanz in ganz Ostasien weiter beschleunigen werden. Betrachtet man die gewonnenen Erkenntnisse, wird deutlich, dass institutionelle Investitionen der Schlüssel zur Entwicklung und Expansion des Krypto-Marktes in Ostasien sind.
Während Südkorea durch große Corporates wie Samsung und eine im Wandel befindliche Öffentlichkeit an Zugkraft gewinnt, könnte sich Hongkong als Knotenpunkt für regulatorische Lösungen und institutionelle Integration etablieren. Abschließend zeigt die Chainalysis-Studie, dass die Dynamik der Krypto-Adoption in Ostasien nicht nur eine kurzfristige Erscheinung ist, sondern Teil eines langfristigen Trends, der die Finanzlandschaften in der Region grundlegend verändern könnte. Die Kombination aus technologischem Fortschritt, vertrauenswürdigen regulatorischen Rahmenbedingungen und institutionellen Investitionen könnte dazu führen, dass Ostasien bald eine dominierende Rolle im globalen Kryptomarkt einnimmt. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich diese Entwicklungen entfalten werden und welcher Innovationsschub sie für weitere Regionen weltweit bedeuten könnten.